5.8.09

Kinderwunsch - gezielte Behandlung bei sekundärer Unfruchtbarkeit

 

Kinderwunsch - gezielte Behandlung bei sekundärer Unfruchtbarkeit

Moderne Therapien helfen bei sekundärer Unfruchtbarkeit
Viele Eltern wünschen sich nach der Geburt ihres ersten Kindes ein weiteres Baby, damit beide Sprösslinge zusammen aufwachsen. Doch eine erfolgreiche Schwangerschaft bedeutet nicht, dass es auch ein zweites Mal problemlos klappt. „Auch Paare, die bereits ein Kind haben, können von einem unerfüllten Kinderwunsch betroffen sein, wenn eine Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum nicht eintreten will“, berichtet Dr. Elmar Breitbach, Frauenarzt und Reproduktionsmediziner an der Deutschen Klinik Bad Münder. Bleiben Bemühungen um ein weiteres Kind länger als ein Jahr erfolglos, sprechen Experten von sekundärer Unfruchtbarkeit.
Ursachen ergründen
Bei sekundärer Sterilität liegen oft die gleichen medizinischen Gründe vor wie bei Paaren, die vergebens auf ihr erstes Kind warten. „Auch hier sind hormonelle Störungen, eingeschränkte Spermienqualität und Erkrankungen der Geschlechtsorgane die häufigsten Ursachen für das Ausbleiben einer weiteren Schwangerschaft“, erklärt Breitbach. „Deswegen sollte man auch in diesen Fällen eine sorgfältige Abklärung der möglichen Ursachen durchführen und nicht einfach davon ausgehen, dass es irgendwann schon einmal klappen wird, nur weil bereits ein Kind geboren wurde.“ Es fällt vielen Betroffenen schwer zu verstehen, weshalb beim ersten Kind keine Probleme vorlagen und sich eine weitere Schwangerschaft einfach nicht einstellt. Mögliche körperliche Ursachen bleiben somit oft außer Acht.
Späte Entscheidung für ein Kind kann ein Grund sein
Es gibt vielfältige Gründe für sekundäre Unfruchtbarkeit, jedoch spielt die späte Entscheidung für eine Familie häufig eine große Rolle. Mit dem 30. Lebensjahr sinkt die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau stetig ab, sodass sich Prognosen für ein zweites Kind verschlechtern. Wenn das Geschwisterchen mit Mitte dreißig in Planung steht, dann ist zum einen die natürliche Fruchtbarkeit bereits vermindert und zum anderen können in der Zwischenzeit Erkrankungen aufgetreten sein, die eine weitere Schwangerschaft erschweren. „Besonders bei einer schlechten Spermienqualität kann die hohe Fruchtbarkeit der Frau in jungen Jahren diese Defizite noch kompensieren, mit steigendem Alter kommen diese dann jedoch vollständig zum Tragen“, berichtet Breitbach und fügt hinzu: „Natürlich können in den Jahren nach der Geburt auch neue Einschränkungen der Fruchtbarkeit auftreten.“
Sekundäre Sterilität ernst nehmen
„Auch für Paare, die bereits ein Kind haben, erweist sich das Warten auf eine Schwangerschaft als stark belastend“, weiß Dr. Breitbach aus langjähriger Erfahrung. „Nur weil bereits ein Kind vorhanden ist, sollte man den Kinderwunsch nicht weniger ernst nehmen.“ Dies gilt auch für Ärzte, die in diesen Fällen mit der gleichen Sorgfalt nach möglichen Ursachen suchen sollten wie bei Paaren ohne gemeinsame Kinder. Für Betroffene ist es auf jeden Fall ratsam, beim längeren Ausbleiben der ersehnten zweiten Schwangerschaft eine spezialisierte Kinderwunschpraxis oder -klinik aufzusuchen. Diese bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Diagnostik und zur individuellen Behandlung.
Gezielte Behandlung
Speziell bei Elternpaaren mit einem erneuten Kinderwunsch streben Reproduktionsmediziner an, die vorhandene Fruchtbarkeit optimal zu unterstützen – jedoch nur so viel wie nötig bzw. so wenig wie möglich, um keine zusätzlichen körperlichen Belastungen herbeizuführen. Hormonelle Störungen lassen sich beispielsweise durch eine angepasste und schonende Hormontherapie ausgleichen. „Daneben stehen je nach vorliegender Störung auch verschiedene Verfahren der assistierten Befruchtung zur Verfügung“, erklärt Dr. Breitbach. Im Fall einer geringen Einschränkung der Spermienqualität können Reproduktionsmediziner die Spermien bei der sogenannten Insemination mit einem Katheter nahe an die Eizelle heranführen. Bei der sogenannten In-vitro-Fertilisation findet die Befruchtung außerhalb des Körpers statt. Dabei finden Eizelle und Spermium im Reagenzglas selbstständig zueinander. Anders bei der sogenannten ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion): Hier injizieren Spezialisten die Spermien direkt in die Eizelle. Somit kann einer Vielzahl der Paare zum ersehnten weiteren Kind verholfen werden.
Mehr Informationen auch im Internet unter Kinderwunschklinik Hannover Bad Münder