Die Unfruchtbarkeit in Europa wird sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Eines von sieben Paaren hat laut BBC derzeit Schwierigkeiten ein Kind auf natürlichem Weg zum empfangen. Bill Ledger von der University of Sheffield warnt, dass dieser Wert auf ein von drei Paaren ansteigen könnte. Er erklärte, dass Frauen Auszeiten in ihrem Arbeitsleben angeboten werden sollten, damit sie früher Kinder haben können. Fettleibigkeit und sexuell übertragene Infektionen erhöhten die Unfruchtbarkeit ebenfalls. So haben sich die Chlamydien Infektionen innerhalb des letzten Jahrzehnts verdoppelt. Sechs Prozent der Mädchen unter 19 Jahren gelten derzeit als stark übergewichtig. Ein potenzieller Anstieg der männlichen Unfruchtbarkeit könnte laut Ledger ebenfalls deutliche Auswirkungen haben. Die Quantität und die Qualität des Spermas scheinen sich zu verschlechtern.
"Die jungen Menschen von heute werden morgen die Patienten in den Kliniken zur Behandlung von Unfruchtbarkeit sein", so Ledger. Das Ansteigen von sexuell übertragenen Infektionen bei jungen Teenagern werde bei manchen eine Blockierung der Eileiter verursachen. Aus fettleibigen Kindern würden meist auch fettleibige Erwachsene. Viele dieser Frauen hätten Schwierigkeiten mit dem Eisprung. Wenig flexible Arbeitszeiten sowie finanzielle und karrierebedingte Ambitionen führten zu einer Aufschiebung der Familienplanung bis die Frauen Ende dreißig oder Anfang vierzig seien. "Die Zukunft der Bevölkerung Europas ist gefährdet, da zu wenige Kinder geboren werden." Es sei noch nicht zu spät, diesen Trend wieder rückgängig zu machen. In vielen Ländern, wie in Skandinavien, würden Richtlinien eingeführt, die es Frauen erleichterten früher Kinder zu haben. "Frauen sind nach dem 35. Lebensjahr einfach nicht mehr so fruchtbar. Es ist leichter und unkomplizierter, sie in jüngeren Jahren so gut wie möglich bei der Familienplanung zu unterstützen als zu warten bis eine künstliche Befruchtung erforderlich werden kann."
23.6.06
Künstliche Befruchtung bringt Vorteile für die Wirtschaft - pressetext.deutschland
Die Kosten der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen werden bei weitem von der ökonomischen Leistung des geborenen Kindes aufgewogen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Teams um Bill Ledger von der University of Sheffield gekommen. Die Wissenschaftler berechneten, dass eine künstliche Befruchtung rund 13.000 Pfund kostet, jedes Kind jedoch 147.000 Pfund an Steuern und Versicherungen in die Wirtschaft Großbritanniens einbringt. Sie argumentieren laut BBC, dass diese Zahlen dem Ansinnen Gewicht verleihen, dass das NHS drei Versuche einer künstlichen Befruchtung bezahlen sollte. Die Folge wären 10.000 mehr IVF-Kinder in den nächsten zwei oder drei Jahren. Derzeit wird vielen Paaren nicht einmal ein Versuch zugestanden. Der frühere Gesundheitsminister John Reid hatte dieses Angebot bereits 2004 eingefordert. Seiner Meinung nach sollten jene Institutionen, die die medizinische Grundversorgung sicherstellen und die künstlichen Befruchtungen finanzieren auf lange Sicht drei Versuche bezahlen.
Eines von sieben britischen Paaren leidet unter Unfruchtbarkeit. Dennoch verfügt das Land mit 600 Versuchen pro einer Million Frauen über eine der schlechtesten Quoten bei der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen. In Dänemark, einem jener Länder, die die meiste Unterstützung bieten, liegt dieser Wert bei 2.000 künstlichen Befruchtungen pro einer Million Frauen. Für die aktuelle Studie verglichen die Wissenschaftler die Kosten einer künstlichen Befruchtung mit den wirtschaftlichen Vorteilen. Es wurde dafür von einer Ausbildung bis zum 19. Lebensjahr und einer Vollzeitbeschäftigung ausgegangen. Die angenommenen Werte berücksichtigen eine dem Alter entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Forscher berechneten, dass die Regierung im Verlauf eines Lebens insgesamt 160.000 Pfund einnehmen würde. Zieht man die Kosten für die künstliche Befruchtung ab, bleiben noch 147.000 Pfund. Das Kind würde im Alter von 31 Jahren die Kosten für die künstliche Befruchtung wieder zurückbezahlt haben.
Die europäische Bevölkerung altert. Viele Länder, auch Großbritannien, fallen unter die erwünschte Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau, die für eine stabile Bevölkerungszahl notwendig ist. In Großbritannien zeigen die Geburtenzahlen derzeit. Trotzdem liegt sie derzeit nur bei 1,8. Geringere Geburtenzahlen bedeuten bei einer höheren Lebenserwartung, dass es mehr ältere Menschen geben wird als jüngere und damit die auf die Gesellschaft entfallenden Kosten steigen. Mitglieder des unabhängigen Think-Tanks Rand Europe argumentieren, dass die unter anderem die künstliche Befruchtung und nicht wie vielfach argumentiert die Migration zur Erhöhung der Bevölkerungszahlen beitragen sollte.
Eines von sieben britischen Paaren leidet unter Unfruchtbarkeit. Dennoch verfügt das Land mit 600 Versuchen pro einer Million Frauen über eine der schlechtesten Quoten bei der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen. In Dänemark, einem jener Länder, die die meiste Unterstützung bieten, liegt dieser Wert bei 2.000 künstlichen Befruchtungen pro einer Million Frauen. Für die aktuelle Studie verglichen die Wissenschaftler die Kosten einer künstlichen Befruchtung mit den wirtschaftlichen Vorteilen. Es wurde dafür von einer Ausbildung bis zum 19. Lebensjahr und einer Vollzeitbeschäftigung ausgegangen. Die angenommenen Werte berücksichtigen eine dem Alter entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Forscher berechneten, dass die Regierung im Verlauf eines Lebens insgesamt 160.000 Pfund einnehmen würde. Zieht man die Kosten für die künstliche Befruchtung ab, bleiben noch 147.000 Pfund. Das Kind würde im Alter von 31 Jahren die Kosten für die künstliche Befruchtung wieder zurückbezahlt haben.
Die europäische Bevölkerung altert. Viele Länder, auch Großbritannien, fallen unter die erwünschte Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau, die für eine stabile Bevölkerungszahl notwendig ist. In Großbritannien zeigen die Geburtenzahlen derzeit. Trotzdem liegt sie derzeit nur bei 1,8. Geringere Geburtenzahlen bedeuten bei einer höheren Lebenserwartung, dass es mehr ältere Menschen geben wird als jüngere und damit die auf die Gesellschaft entfallenden Kosten steigen. Mitglieder des unabhängigen Think-Tanks Rand Europe argumentieren, dass die unter anderem die künstliche Befruchtung und nicht wie vielfach argumentiert die Migration zur Erhöhung der Bevölkerungszahlen beitragen sollte.
Genitale Chlamydien weniger schädlich als angenommen
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Nicola Low des Instituts für Präventiv- und Sozialmedizin der Universität Bern http://www.unibe.ch hat entdeckt, dass eine genitale Chlamydieninfektion bei jungen Frauen seltener zu ernsthaften Komplikationen führt, als bisher angenommen wurde. In nur 2,7 Prozent der Fälle folgt auf eine genitale Chlamydieninfektion eine Eileiterschwangerschaft. Das Risiko der Unfruchtbarkeit liegt bei 6,7 Prozent. Diese Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Online-Fachzeitschrift Sexually Transmitted Infektions veröffentlicht.
Chlamydien sind Bakterien, die Erkrankungen der Schleimhäute im Bereich der Augen, der Atemwege und im Genitalbereich auslösen. Sie sind die häufigste Ursache für vermeidbare Erblindung in den ärmsten und entferntesten Gebieten der Welt und sexuell übertragener Erkrankungen. In fast 80 Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung ohne Symptome. Nichtentdeckung kann zu chronischen Entzündungen von Harnröhre, Gebärmutter oder Eileiter führen. Gemäß neueren Studien heilt die Infektion aber bei rund der Hälfte der Patientinnen von alleine, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.
Das Forscherteam fand nun heraus, dass eine frühere Chlamydieninfektion das Risiko für ungewollte Kinderlosigkeit oder Schwangerschaftskomplikationen zwar erhöht, aber dass diese Folgen weit weniger häufig auftreten, als frühere Untersuchungen vermuten lassen. Diese Erkenntnis geht aus einer langjährigen Kohortenstudie hervor, in der im schwedischen Uppsala zwischen 1985 und 1989 44.000 Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren auf Chlamydien getestet wurden. Bis 1999 wurden die Frauen auf eventuelle Folgen einer früheren Chlamydieninfektion untersucht.
Eine Chlamydieninfektion kann mittels verschiedener, teurer Testverfahren nachgewiesen werden. Eine davon ist der Nachweis von Bakterien durch Anzucht in speziellen Zellkulturen. "Eine niedere Rate von Chlamydien-Komplikationen ist eine erfreuliche Nachricht für die einzelne Patientin, aber damit stellt sich jedoch auch die Frage nach den Kosten und dem Wert heutiger Testverfahren", stellt Low fest. Der Nutzen von regelmäßigen Chlamydientests sei bisher wohl überschätzt worden. Es werde eine neue realistische Einschätzung der Art und Häufigkeit von Chlamydien-Tests gebraucht.
Angelika Stary, Fachärztin für Haut- und Geschlechtserkrankungen und Leiterin des Ambulatoriums für Pilzinfektionen in Wien, teilt diese Meinung nicht. "Die international herrschende Auffassung ist, dass Frauen sehr regelmäßig auf Chlamydien kontrolliert werden sollten. So empfehlt das amerikanische Center for Disease Control eine alljährliche Untersuchung für alle jungen Frauen", erklärt Stary im pressetext-Gespräch. Die allgemeine Annahme sei, dass Chlamydien in einem beträchtlichen Ausmaß zu Infertilität führen. "Man muss mit solchen Schlussfolgerungen daher sehr vorsichtig sein", so Stary.
Chlamydien sind Bakterien, die Erkrankungen der Schleimhäute im Bereich der Augen, der Atemwege und im Genitalbereich auslösen. Sie sind die häufigste Ursache für vermeidbare Erblindung in den ärmsten und entferntesten Gebieten der Welt und sexuell übertragener Erkrankungen. In fast 80 Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung ohne Symptome. Nichtentdeckung kann zu chronischen Entzündungen von Harnröhre, Gebärmutter oder Eileiter führen. Gemäß neueren Studien heilt die Infektion aber bei rund der Hälfte der Patientinnen von alleine, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.
Das Forscherteam fand nun heraus, dass eine frühere Chlamydieninfektion das Risiko für ungewollte Kinderlosigkeit oder Schwangerschaftskomplikationen zwar erhöht, aber dass diese Folgen weit weniger häufig auftreten, als frühere Untersuchungen vermuten lassen. Diese Erkenntnis geht aus einer langjährigen Kohortenstudie hervor, in der im schwedischen Uppsala zwischen 1985 und 1989 44.000 Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren auf Chlamydien getestet wurden. Bis 1999 wurden die Frauen auf eventuelle Folgen einer früheren Chlamydieninfektion untersucht.
Eine Chlamydieninfektion kann mittels verschiedener, teurer Testverfahren nachgewiesen werden. Eine davon ist der Nachweis von Bakterien durch Anzucht in speziellen Zellkulturen. "Eine niedere Rate von Chlamydien-Komplikationen ist eine erfreuliche Nachricht für die einzelne Patientin, aber damit stellt sich jedoch auch die Frage nach den Kosten und dem Wert heutiger Testverfahren", stellt Low fest. Der Nutzen von regelmäßigen Chlamydientests sei bisher wohl überschätzt worden. Es werde eine neue realistische Einschätzung der Art und Häufigkeit von Chlamydien-Tests gebraucht.
Angelika Stary, Fachärztin für Haut- und Geschlechtserkrankungen und Leiterin des Ambulatoriums für Pilzinfektionen in Wien, teilt diese Meinung nicht. "Die international herrschende Auffassung ist, dass Frauen sehr regelmäßig auf Chlamydien kontrolliert werden sollten. So empfehlt das amerikanische Center for Disease Control eine alljährliche Untersuchung für alle jungen Frauen", erklärt Stary im pressetext-Gespräch. Die allgemeine Annahme sei, dass Chlamydien in einem beträchtlichen Ausmaß zu Infertilität führen. "Man muss mit solchen Schlussfolgerungen daher sehr vorsichtig sein", so Stary.
Psychologische Beratung stellt Fruchtbarkeit wieder her
Psychologische Beratung kann perfektionistischen Frauen helfen ihre Fruchtbarkeit wiederzuerlangen und schwanger zu werden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Emory University http://www.emory.edu gekommen. Es zeigte sich, dass auch eine kognitive Verhaltenstherapie alleine ausreichte, damit Frauen, die keine Periode und keinen Eisprung mehr hatten, ihre Fruchtbarkeit wiedererlangten. Dieser Behandlungsansatz kommt normalerweise bei Patienten mit Depressionen zum Einsatz. Eine Anhäufung von Stress kann bei der Verhinderung des Eisprunges eine entscheidende Rolle spielen. In manchen Fällen kann sich dieser Effekt schrittweise auf subtile Art und Weise aufbauen. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann den Frauen helfen, "aus Gebirgen Maulwurfhügel zu machen".
Viele der Frauen, die das Team behandelte, waren Perfektionistinnen, egal ob sie sehr anstrengende Jobs hatten oder nicht arbeiteten. In beiden Fällen führte dieses Verhalten zu großen Mengen von Stress. Andere Frauen fühlten sich durch die Ansprüche anderer Menschen auf ihr Leben überwältigt und gestresst. Bei keiner der Frauen wurden Angstgefühle oder Depressionen diagnostiziert. Die Wissenschafter untersuchten, warum diese allgemein gesunden Frauen, mehr als 20 Jahre lang keine Menstruation und keinen Eisprung mehr hatten. Fünf bis zehn Prozent der haben zu keinem Zeitpunkt eine Periode. Ein viel größerer Prozentsatz ist nicht in vollem Ausmaß fruchtbar. Das Team stellte bereits in der Vergangenheit einen engen Zusammenhang zwischen den Werten von Stresshormonen und den die Fruchtbarkeit beeinflussenden Hormonen fest.
Die vorausgehende Studie konzentrierte sich auf 16 junge Frauen, die sechs Monate lang keine Periode gehabt hatten, obwohl einige bereits Kinder hatten. Bei allen Teilnehmerinnen wurde eine funktionelle hypothalamische Amenorrhoe (FHA) festgestellt, die durch eine anhaltende Verringerung jenes Hormons verursacht wurde, das die Freigabe von Hormonen in den Blutkreislauf veranlasst, die den Eisprung auslösen. Die Frauen wiesen erhöhte Werte von Cortisol auf, einem Hormon, das mit Stress in Zusammenhang steht. Die Hälfte der Frauen wurde 20 Wochen lang mit einer auf ihre Situation ausgerichteten kognitive Verhaltestherapie behandelt. Diese Behandlung war darauf ausgerichtet, die Teilnehmerinnen beim Umgang mit ihren Problemen zu unterstützen und Perspektiven zu entwickeln. Die zweite Hälfte der Frauen wurde lediglich beobachtet.
Im Verlauf der Studie erlangten sechs der acht Frauen, die mit der kognitiven Verhaltenstherapie behandelt wurden ihre volle Fruchtbarkeit wieder. Eine Frau wies Anzeichen einer wiederhergestellten Funktion der Eierstöcke auf. Zwei Teilnehmerinnen wurden später innerhalb von zwei Monaten schwanger. Von den acht Frauen der Kontrollgruppe wurde nur eine wieder fruchtbar. Die anderen Teilnehmerinnen zeigten Anzeichen einer Funktion der Eierstöcke. Bei den Frauen in der Therapie-Gruppe sanken die Cortisol-Werte und die Schlüsselsignale, die einen Eisprung auslösen wurden wieder hergestellt. Die leitende Wissenschaftlerin Sarah Berga erklärte laut BBC, dass Mediziner wieder jenen Ansatz vertreten sollten, als man den Frauen riet sich einfach zu entspannen, dann würden sie schon schwanger werden. "Menschen entspannen sich nicht, weil man es ihnen gesagt hat. Man muss ihnen auch zeigen, wie man sich entspannt."
Viele der Frauen, die das Team behandelte, waren Perfektionistinnen, egal ob sie sehr anstrengende Jobs hatten oder nicht arbeiteten. In beiden Fällen führte dieses Verhalten zu großen Mengen von Stress. Andere Frauen fühlten sich durch die Ansprüche anderer Menschen auf ihr Leben überwältigt und gestresst. Bei keiner der Frauen wurden Angstgefühle oder Depressionen diagnostiziert. Die Wissenschafter untersuchten, warum diese allgemein gesunden Frauen, mehr als 20 Jahre lang keine Menstruation und keinen Eisprung mehr hatten. Fünf bis zehn Prozent der haben zu keinem Zeitpunkt eine Periode. Ein viel größerer Prozentsatz ist nicht in vollem Ausmaß fruchtbar. Das Team stellte bereits in der Vergangenheit einen engen Zusammenhang zwischen den Werten von Stresshormonen und den die Fruchtbarkeit beeinflussenden Hormonen fest.
Die vorausgehende Studie konzentrierte sich auf 16 junge Frauen, die sechs Monate lang keine Periode gehabt hatten, obwohl einige bereits Kinder hatten. Bei allen Teilnehmerinnen wurde eine funktionelle hypothalamische Amenorrhoe (FHA) festgestellt, die durch eine anhaltende Verringerung jenes Hormons verursacht wurde, das die Freigabe von Hormonen in den Blutkreislauf veranlasst, die den Eisprung auslösen. Die Frauen wiesen erhöhte Werte von Cortisol auf, einem Hormon, das mit Stress in Zusammenhang steht. Die Hälfte der Frauen wurde 20 Wochen lang mit einer auf ihre Situation ausgerichteten kognitive Verhaltestherapie behandelt. Diese Behandlung war darauf ausgerichtet, die Teilnehmerinnen beim Umgang mit ihren Problemen zu unterstützen und Perspektiven zu entwickeln. Die zweite Hälfte der Frauen wurde lediglich beobachtet.
Im Verlauf der Studie erlangten sechs der acht Frauen, die mit der kognitiven Verhaltenstherapie behandelt wurden ihre volle Fruchtbarkeit wieder. Eine Frau wies Anzeichen einer wiederhergestellten Funktion der Eierstöcke auf. Zwei Teilnehmerinnen wurden später innerhalb von zwei Monaten schwanger. Von den acht Frauen der Kontrollgruppe wurde nur eine wieder fruchtbar. Die anderen Teilnehmerinnen zeigten Anzeichen einer Funktion der Eierstöcke. Bei den Frauen in der Therapie-Gruppe sanken die Cortisol-Werte und die Schlüsselsignale, die einen Eisprung auslösen wurden wieder hergestellt. Die leitende Wissenschaftlerin Sarah Berga erklärte laut BBC, dass Mediziner wieder jenen Ansatz vertreten sollten, als man den Frauen riet sich einfach zu entspannen, dann würden sie schon schwanger werden. "Menschen entspannen sich nicht, weil man es ihnen gesagt hat. Man muss ihnen auch zeigen, wie man sich entspannt."
1.6.06
Erfolg mit nur einem Embryo
Der Erfolg einer künstlichen Befruchtung hängt von der Qualität des eingepflanzten Embryos ab, nicht vom Alter der Mutter.
Weitere Informationen
Finnische Mediziner haben in einer Studie erstmals nachgewiesen, dass Frauen zwischen 36 und 39 mit der so genannten SET-Methode (Single-Embryo-Transfer) durch eine künstliche Befruchtung ebenso erfolgreich schwanger werden wie jüngere Frauen.
Mehr zum Thema
Unfruchtbarkeit – Kein Baby an Bord?
Forschung – Lexikon der Sexualität
In skandinavischen Ländern gilt der Single-Embryo-Transfer für Frauen bis 35 als Standardmethode der In-vitro-Fertilisation. Das heißt, nach der Befruchtung im Labor pflanzen Ärzte der Frau nur einen einzigen Embryo ein. Sie wählen dafür den mit der besten Qualität und höchsten Chance für die Einnistung. Auf diese Weise erzielen sie eine hohe Erfolgsquote, ohne die Belastung einer Mehrlingsschwangerschaft. In Deutschland ist diese selektive Vorauswahl nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Hierzulande dürfen nur so viele befruchtete Eizellen über das Vorkernstadium hinaus kultiviert werden, wie auch tatsächlich in die Gebärmutter eingesetzt werden. Maximal sind das drei Embryonen.
Embryo-Qualität entscheidet über Erfolgsaussicht
Die Mediziner der finnischen Universität Oulu konnten in ihrer Studie nachweisen, dass die SET-Methode auch für ältere Frauen sicher und erfolgreich ist. Die Erfolgsquote entsprach mit 30 Prozent derjenigen jüngerer Frauen. Bisher war man davon ausgegangen, dass Frauen ab 35 bessere Chancen haben, Mutter zu werden, wenn man ihnen mehrere Embryos einpflanzt. Studienleiter Hannu Martikainen sagt: „Unsere Ergebnisse belegen, dass die Embryonen-Qualität das wichtigste Kriterium für eine erfolgreiche Schwangerschaft ist, nicht das Alter der künftigen Mutter.“ Er schränkt allerdings ein, dass die SET-Methode nicht für alle Frauen mit Babywunsch geeignet ist. „Bei jüngeren Frauen führen wir den Single-Embryo-Transfer in 60 Prozent der Fälle durch, bei älteren in 40 Prozent aller In-vitro-Befruchtungen. Dadurch haben wir die Rate der Mehrfachschwangerschaften auf zehn Prozent senken können.“
Hannu Martikainen erwartet, dass die SET-Befruchtung in den Ländern, in denen sie gestattet ist, in Zukunft auch häufiger für ältere Frauen mit Babywunsch angewandt wird. Er und sein Team wollen jetzt untersuchen, ob die Methode sich auch für Frauen über 40 eignet.
Die Studie erscheint in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Human Reproduction“.
Weitere Informationen
Finnische Mediziner haben in einer Studie erstmals nachgewiesen, dass Frauen zwischen 36 und 39 mit der so genannten SET-Methode (Single-Embryo-Transfer) durch eine künstliche Befruchtung ebenso erfolgreich schwanger werden wie jüngere Frauen.
Unfruchtbarkeit – Kein Baby an Bord?
Forschung – Lexikon der Sexualität
In skandinavischen Ländern gilt der Single-Embryo-Transfer für Frauen bis 35 als Standardmethode der In-vitro-Fertilisation. Das heißt, nach der Befruchtung im Labor pflanzen Ärzte der Frau nur einen einzigen Embryo ein. Sie wählen dafür den mit der besten Qualität und höchsten Chance für die Einnistung. Auf diese Weise erzielen sie eine hohe Erfolgsquote, ohne die Belastung einer Mehrlingsschwangerschaft. In Deutschland ist diese selektive Vorauswahl nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Hierzulande dürfen nur so viele befruchtete Eizellen über das Vorkernstadium hinaus kultiviert werden, wie auch tatsächlich in die Gebärmutter eingesetzt werden. Maximal sind das drei Embryonen.
Embryo-Qualität entscheidet über Erfolgsaussicht
Die Mediziner der finnischen Universität Oulu konnten in ihrer Studie nachweisen, dass die SET-Methode auch für ältere Frauen sicher und erfolgreich ist. Die Erfolgsquote entsprach mit 30 Prozent derjenigen jüngerer Frauen. Bisher war man davon ausgegangen, dass Frauen ab 35 bessere Chancen haben, Mutter zu werden, wenn man ihnen mehrere Embryos einpflanzt. Studienleiter Hannu Martikainen sagt: „Unsere Ergebnisse belegen, dass die Embryonen-Qualität das wichtigste Kriterium für eine erfolgreiche Schwangerschaft ist, nicht das Alter der künftigen Mutter.“ Er schränkt allerdings ein, dass die SET-Methode nicht für alle Frauen mit Babywunsch geeignet ist. „Bei jüngeren Frauen führen wir den Single-Embryo-Transfer in 60 Prozent der Fälle durch, bei älteren in 40 Prozent aller In-vitro-Befruchtungen. Dadurch haben wir die Rate der Mehrfachschwangerschaften auf zehn Prozent senken können.“
Hannu Martikainen erwartet, dass die SET-Befruchtung in den Ländern, in denen sie gestattet ist, in Zukunft auch häufiger für ältere Frauen mit Babywunsch angewandt wird. Er und sein Team wollen jetzt untersuchen, ob die Methode sich auch für Frauen über 40 eignet.
Die Studie erscheint in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Human Reproduction“.
Abonnieren
Posts (Atom)