29.1.07

Samen-Verwechslung: Mann muss keinen Unterhalt zahlen

Nach einer vermuteten Verwechslung des Samens bei einer künstlichen Befruchtung hat ein Mann in München erfolgreich seine Vaterschaft angefochten. Mit dem Urteil ist der Vater nicht mehr unterhaltspflichtig - die Mutter muss allein für den behinderten Jungen aufkommen.

München - Das Amtsgericht München gab der Klage des inzwischen geschiedenen Mannes statt. 'Es ist eine ungewöhnliche Anfechtungsklage', sagte Gerichtssprecherin Ingrid Kaps. Mit dem Urteil muss der Vater keinen Unterhalt mehr zahlen. Ob der Mann von seinem Recht Gebrauch machen wird, blieb aber offen. Für das Kind werde es schwierig sein, je zu erfahren, wer sein leiblicher Vater sei, hieß es.

Dem Ehepaar war mit der künstlichen Befruchtung der sehnliche Kinderwunsch erfüllt worden. Der Junge kam schwer behindert zur Welt. Der Vater kümmerte sich auch noch um das Kind, als die Ehe Jahre später geschieden wurde. Um bei einem möglichen medizinischen Notfall rasch einen geeigneten Blutspender für das Kind zu finden, wurden den Eltern und dem Jungen Blut entnommen und die Blutgruppen bestimmt.

Daraus ergab sich, dass es sich bei dem Ex-Ehemann nicht um den leiblichen Vater handelt. Dies bestätigten weitere Gutachten. Bei einer Schadenersatzklage der Mutter gegen den behandelnden Arzt gebe es große Hürden zu überwinden, erläuterte die Gerichtssprecherin. Denn zunächst müsse die Mutter beweisen, dass tatsächlich ein Behandlungsfehler des Arztes Grund dafür war, dass der Ex-Ehemann nicht der Vater ist.

17.1.07

Embryonenspende extrem

Eine amerikanische Firma verkauft menschliche Embryonen. Erzeugt werden sie mit dem Material von «qualifizierten» Spendern und Spenderinnen.
Der Fruchtbarkeits-Tourismus boomt. Darüber berichtete die „NZZ am Sonntag“ vom 14. Januar. Es geht um den Kauf von Samen- und Eispenden. Theres Lüthi schreibt: „Wer eine Samenspende benötigt, fährt heute nach Dänemark. Wer hingegen fremde Eizellen sucht, wird am ehesten in Spanien fündig. Und wer gleich beides benötigt, der reist nach San Antonio, Texas. Dort hat vor kurzem die erste menschliche Embryonenbank der Welt ihre Tore geöffnet. Am «Abraham Center of Life» können unfruchtbare Paare, aber auch Singles für 2500 US- Dollar einen Embryo erwerben.“

Die medizinischen Behandlungen hinzugerechnet, belaufen sich die Kosten auf rund 10000 Dollar, schreibt die Firma und zieht einen Vergleich: Ihr Service sei nur halb so teuer wie eine konventionelle Adoption und deutlich günstiger als die gewöhnliche künstliche Befruchtung.
Samen und Eizellen stammen von unter 30-Jährigen. Die Männer müssen über einen Doktortitel verfügen, die Frauen ein College besucht haben. Um sich ein Bild über das mögliche Aussehen ihrer künftigen Kinder machen zu können, erhalten Kunden Fotos, auf denen die Spender und Spenderinnen im Kleinkindesalter zu sehen sind.

Reproduktionsmediziner und Bioethiker reagieren teils entsetzt auf diese neue Form des Kinderhandels. «Das ist die industrielle Kinderproduktion», sagt Christoph Rehmann-Sutter, Präsident der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin. «Das hat mit einer therapeutisch motivierten Anstalt nicht mehr viel zu tun.» Auch der amerikanische Bioethiker Mark A. Rothstein äusserte sich skeptisch: «Wir behandeln Kinder zunehmend wie Waren», sagte er gegenüber der «Washington Post». «Es ist fast, als bestellte man bei Dell einen Computer.»

«Alle Samenbanken sind heute eugenische Samenbanken geworden», schrieb David Plotz in seinem Buch «The Genius Factory». Auch das «Abraham Center of Life» folge letztlich nur diesem Prinzip, meint Robertson. Ei- und Samenzellen werden vorselektioniert, verschmolzen und als Embryo angeboten. Die Embryonen-Bestellung und der Versand werden über das Internet abgewickelt.

Wie sind die ethischen Folgen dieser Praxis? Das „Abraham Center of Life“ brachte im Reagenzglas die Samen eines Mannes X mit den Eizellen einer Studentin Y zusammen. Die Spermien wurden bei einer Samenbank eingekauft. Insgesamt entstanden so 22 Embryonen, die nun zum Verkauf angeboten werden. Ein Kind wurde einer über 40-Jährigen Kalifornierin eingepflanzt, ein zweites einer verheirateten Kanadierin. Die Frauen sind nun im fünften Monat schwanger. Die zwanzig restlichen Embryos teilen sich diese beiden als „Vorrat“ für den Fall, dass sie noch weitere Kinder haben möchten.

Das bedeutet, dass von einer Frau und einem Mann, die sich nicht kennen 22 Kinder im Labor gezeugt wurden. Biologisch sind sie Geschwister. Ihnen wird es verwehrt, als Familie aufwachsen zu dürfen. Sie werden ihre leiblichen Eltern nie kennen lernen, weil sie zum Spielball und zum Business der Fortpflanzungstechnik wurden.

13.1.07

Erstes «Retortenbaby» wird Mutter

Rund 28 Jahren nach ihrer Geburt als erstes «Retortenbaby» der Welt hat die Britin Louise Brown jetzt selbst ein Kind zur Welt gebracht. Anders als seine Mutter wurde es auf natürliche Art gezeugt.

Die Verwaltungsangestellte und ihr 37-jähriger Ehemann, seien «äusserst glücklich» über die Geburt, berichtete heute die Zeitung «Sun». Wann das Baby genau zur Welt kam, schrieb das Blatt nicht.

«Wir wollen unbedingt eigene Kinder haben, und hoffentlich brauchen wir dafür keine künstliche Befruchtung», hatte Brown schon vor Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft Reportern gesagt.

Die Frau, die mit ihrem Mann in der südwestenglischen Stadt Bristol lebt, war am 25. Juli 1978 als erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung, die ausserhalb des Mutterleibs stattfand, zur Welt gekommen. Seitdem wurden mehr als drei Millionen Mädchen und Jungen durch die so genannte In-Vitro-Befruchtung gezeugt.

Browns Eltern hatten neun Jahre vergeblich versucht, auf natürliche Weise ein Kind zu zeugen. Mit Hilfe der beiden britischen Fortpflanzungsmediziner Patrick Steptoe und Robert Edwards gelang dann die Verschmelzung von Samen- und Eizelle im Labor. Die Geburt des ersten «Retortenbabys» brachte Millionen kinderlosen Paaren neue Hoffnung."

8.1.07

Rauchende Frauen werden seltener schwanger

"Starkes Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit und die Funktion der Gebärmutter
Starkes Rauchen schädigt die Gebärmutter und verringert die Fruchtbarkeit der Frau. Der Uterus wird weniger empfängnisbereit, was es der befruchteten Eizelle erschwert, sich einzunisten. Dieses Ergebnis berichten Forscher in der Online-Ausgabe von Human Reproduction. In ihrer Studie wurde die Hälfte der Frauen, die wenig rauchten, schwanger, bei starken Raucherinnen war es nur ein Drittel.

Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. "Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt", sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. "Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert."

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von Ärzten erzählt, sie sollen in der Schwangerschaft weiterrauchen, weil das Ungeborene sonst Entzugserscheinungen haben würde. "Wenn das Kind geboren ist, tritt das Problem ebenfalls auf", sagt er. Wenn während der Schwangerschaft geraucht wird, seien die Schädigungen für das Kind wesentlich höher als die Entzugserscheinungen.

Die Studie zeigt auch, dass stark rauchende Frauen zwar seltener schwanger werden, jedoch doppelt so oft Zwillinge bekommen wie wenig rauchende. Dieser Effekt war aus früheren Untersuchungen bekannt. Soares vermutet, dass Nikotin nicht nur Einfluss auf die Zellen im Uterus, sondern auch auf Signalwege in den Zellen hat. Er hält es für möglich, dass Nikotin Signale in der Gebärmutter stört oder der Embryo direkt beeinflusst wird.





Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. 'Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt', sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. 'Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert.'

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von "

7.1.07

Mutterglück im Rentenalter: 67-Jährige bekommt Zwillinge

Eine 67jährige Spanierin ist damit vermutlich die älteste Frau, die Kinder zur Welt brachte.

Die bislang kinderlose Frau sei ebenso wohlauf wie ihre beiden Söhne, meldete der Rundfunk am 31. Dezember. Die Babys kamen per Kaiserschnitt in einem Krankenhaus in Barcelona zur Welt, das auf Risikogeburten spezialisiert ist. Die Zwillinge müssten noch einige Zeit im Brutkasten verbringen, hieß es weiter.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien."