In Australien verklagt ein lesbisches Paar einen Arzt, weil es sich vor einer künstlichen Befruchtung ein Kind wünschte - und Zwillinge bekam. Die beiden Frauen fordern 245.500 Euro Schadenersatz für die zusätzlichen Kosten der zweiten Tochter.
Den Schadenersatz hat das Paar auch deshalb so hoch angesetzt, weil es das Mädchen auf eine Privatschule schicken möchte und die Gebühren dementsprechend hoch sind, teilte ein Gericht in Canberra mit.
Vor der künstlichen Befruchtung im Jahr 2003 hätten sie ihrem Arzt klar zu verstehen gegeben, dass sie nur ein Baby wünschten, begründeten die Frauen ihre Klage. In der Einverständniserklärung sei extra darauf hingewiesen worden, dass lediglich ein Embryo eingepflanzt werden solle. Die Geburt der zwei Kinder hätte die Beziehung der beiden schwer belastet, hieß es.
Der erste Fall dieser Art in Australien hat in dem Land für Empörung gesorgt und eine Wertedebatte ausgelöst. "Wir scheinen mehr daran interessiert zu sein, den Wünschen Erwachsener nachzukommen, als die Rechte von Kinder zu schützen", erklärte der konservative Senator Guy Barnett. Das Zivilverfahren wegen der bereits drei Jahre alten Zwillinge untergrabe die Bedeutung von Elternschaft. Barnett rief dazu auf, gleichgeschlechtlichen Paaren und unverheirateten Frauen eine aus öffentlichen Mitteln finanzierte künstliche Befruchtung künftig zu untersagen.
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