22.8.10

Wissenschaftlerinnen bleiben oft kinderlos

Rund drei Viertel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Deutschlands Universitäten sind kinderlos. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht die Ergebnisse in einer Broschüre.

Den Ursachen und Zusammenhängen gingen zwei Forschungsprojekte auf den Grund, die aus Mitteln des BMBFs und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union gefördert wurden.
Ihre Ergebnisse fanden nun Eingang in die Broschüre: "Kinder - Wunsch und Wirklichkeit in der Wissenschaft", die das BMBF jetzt veröffentlicht. Sie liefert einen Überblick über die Problematik und formuliert grundlegende Anforderungen an familiengerechte Hochschulen. Hier kann man sie als PDF herunterladen


Die Hauptgründe für Kinderlosigkeit der Akademikerinnen sind anspruchsvolle Qualifizierungszeiten, befristete Beschäftigungsverhältnisse mit daraus resultierenden finanziellen Unsicherheiten und persönliche Umstände. Die wissenschaftliche Arbeitskultur muss deshalb geändert und gelungene Modelle zur verbesserten Vereinbarkeit von Wissenschaft und Elternschaft müssen in die Breite getragen werden. Dabei kann auch die Hochschulautonomie Motor sein, um bestehende Barrieren abzubauen.


"Diese Forschungsergebnisse sollten für zielgerichtete Maßnahmen genutzt werden. Mütter, Väter und Menschen mit familiärer Verantwortung müssen auch in Wissenschaft und Forschung chancengerechte, familienfreundliche Arbeitsstrukturen erhalten", fordert Bundesforschungsministerin Annette Schavan. "Das BMBF hat bereits im Rahmen des Professorinnenprogramms wichtige Anstöße für die notwendigen Veränderungen gegeben, indem es nachhaltige Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen fördert. Ohne familienfreundliche Arbeitsstrukturen ist eine zukunftsfähige Gestaltung des Wissenschaftsbetriebs nicht denkbar", betont Schavan.

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