24.11.07

Allergien abklären lassen bei Kinderwunsch

Zeigt Mama während der Schwangerschaft allergische Reaktionen, steigt beim Nachwuchs die Wahrscheinlichkeit, dass er auch eine Allergie entwickelt. Deshalb sollten sich Frauen mit Kinderwunsch zeitig desensibilisieren lassen.

 

Wissenschaftler raten Frauen mit Kinderwunsch, sich frühzeitig gegen Allergien desensibilisieren zu lassen. Ansonsten bestehe das Risiko, die Empfänglichkeit für diese Erkrankungen auf ihre Kinder zu übertragen. „Wenn Frauen während der Schwangerschaft an allergischen Reaktionen leiden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Allergie entwickelt“, sagte Udo Markert, Leiter des Plazenta-Labors der Frauenklinik an der Universität Jena in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Eine Desensibilisierung vor der Schwangerschaft ist zwar keine Gewähr, verringert aber das Risiko einer späteren Allergie des Kindes.“ Da es einige Zeit dauere, bis die Desensibilisierung wirke, müsse damit so früh wie möglich begonnen werden.

 


Frühere Forschungsarbeiten haben nach Angaben von Markert ergeben, dass Allergien von der Mutter auf das Kind übertragen werden können. Jetzt untersuchte das Team aus Gynäkologen und Allergologen an der Friedrich-Schiller-Universität die Plazenta darauf, ob sie auf Allergene – also die Auslöser von Allergien – reagieren. „Dabei haben wir festgestellt, dass in der Plazenta von Allergikerinnen nach dem Kontakt mit Allergenen ein Entzündungsprotein freigesetzt wurde. Bei Nicht-Allergikerinnen kam es nicht zu dieser Reaktion.“ Das bedeute aber nicht, dass die Kinder später an derselben Allergie erkranken wie ihre Mutter. „Es kann auch eine völlig andere Allergie sein.“

Nach Ansicht von Markert ist diese Übertragung eine von vielen Erklärungen dafür, dass in den vergangenen zehn Jahren immer mehr junge Menschen an Allergien erkranken. „Natürlich ist die Übertragung nur ein Faktor von vielen.“ Umweltverschmutzung und Vererbung würden nach wie vor eine bedeutende Rolle spielen. „Allerdings überträgt sich die mütterliche Allergie fast doppelt so häufig wie die väterliche.“ Eine Desensibilisierung vor der Schwangerschaft sei also ratsam.

6.10.07

Fehlbildungen bei ICSI nicht erhöht

In der Studie wurde die Gesundheit von 3000 Kindern, die aus Schwangerschaften nach ICSI geboren wurden, mit dem Zustand von 8000 Kindern verglichen, die spontan gezeugt wurden. Die Untersuchung hat Professor Michael Ludwig vom Hamburger Endokrinologikum auf dem Deutschen Urologen-Kongress in Berlin vorgestellt.


Der Anteil schwerer Fehlbildungen betrug bei den mit ICSI gezeugten Kindern etwas über 7 Prozent und lag damit etwa 20 Prozent höher als bei den spontan gezeugten Kindern mit 6 Prozent schweren Fehlbildungen. Anders ausgedrückt: Jedes 15. Kind aus einer spontanen Zeugung und jedes 12. Kind nach ICSI hat eine Fehlbildung. "Diesen Unterschied sehen wir auch bei Kindern, die mit Hilfe einer IVF gezeugt wurden", sagte Ludwig in Berlin.


Das etwas höhere Risiko von Fehlbildungen habe wahrscheinlich nichts mit der Technik der beiden Verfahren IVF beziehungsweise ICSI zu tun, so der Reproduktionsmediziner. Das erhöhte Risiko liege wohl eher darin begründet, dass eine eingeschränkte Fertilität schon von sich aus eine erhöhte Fehlbildungsrate der Kinder zur Folge habe. "Wir wissen, dass auch Kinder von Paaren, die länger als zwölf Monate erfolglos versucht haben, ein Kind zu bekommen, eine erhöhte Fehlbildungsrate haben, wenn der Kinderwunsch dann schließlich in Erfüllung geht", so Ludwig.


Insgesamt sei die ICSI eine sehr gute Therapieoption bei männlicher Subfertilität. Sie sei allerdings nicht besser als die konventionelle IVF, auch wenn mitunter das Gegenteil behauptet werde. Den betreffenden Paaren sollte auf jeden Fall klar gemacht werden, dass auch eine erfolglose ICSI oder IVF nicht bedeutet, dass überhaupt keine Chance auf ein Kind besteht: "Wir wissen mittlerweile, dass 10 bis 15 Prozent der Paare in den fünf Jahren nach einer frustranen ICSI doch noch ein Kind bekommen", so Ludwig.

25.9.07

Lesbisches Paar wollte nur ein Kind

In Australien verklagt ein lesbisches Paar einen Arzt, weil es sich vor einer künstlichen Befruchtung ein Kind wünschte - und Zwillinge bekam. Die beiden Frauen fordern 245.500 Euro Schadenersatz für die zusätzlichen Kosten der zweiten Tochter.






Den Schadenersatz hat das Paar auch deshalb so hoch angesetzt, weil es das Mädchen auf eine Privatschule schicken möchte und die Gebühren dementsprechend hoch sind, teilte ein Gericht in Canberra mit.


Vor der künstlichen Befruchtung im Jahr 2003 hätten sie ihrem Arzt klar zu verstehen gegeben, dass sie nur ein Baby wünschten, begründeten die Frauen ihre Klage. In der Einverständniserklärung sei extra darauf hingewiesen worden, dass lediglich ein Embryo eingepflanzt werden solle. Die Geburt der zwei Kinder hätte die Beziehung der beiden schwer belastet, hieß es.


Der erste Fall dieser Art in Australien hat in dem Land für Empörung gesorgt und eine Wertedebatte ausgelöst. "Wir scheinen mehr daran interessiert zu sein, den Wünschen Erwachsener nachzukommen, als die Rechte von Kinder zu schützen", erklärte der konservative Senator Guy Barnett. Das Zivilverfahren wegen der bereits drei Jahre alten Zwillinge untergrabe die Bedeutung von Elternschaft. Barnett rief dazu auf, gleichgeschlechtlichen Paaren und unverheirateten Frauen eine aus öffentlichen Mitteln finanzierte künstliche Befruchtung künftig zu untersagen.

10.9.07

Operation schadet Fruchtbarkeit

Verwachsungen nach Operation sind eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit. Nach Operationen im Bauchraum kommt es in 90 Prozent der Fälle nach dem Eingriff zu sogenannten Adhäsionen.


Bei Verletzungen oder Entzündungen schüttet der Körper gerinnungsaktive Substanzen aus, die nicht nur die Wunde schließen, sondern auch benachbarte Organe miteinander verkleben können. Im Fall der Blinddarm-Operation kommt es bei weiblichen Patienten immer wieder vor, dass der rechte Eierstock und Eileiter mit der Wunde verwächst. Dies kann den Transport von Ei- und Samenzellen behindern.


Weibliche Unfruchtbarkeit ist in etwa 30 Prozent der Fälle auf Adhäsionen im Unterleib zurückzuführen. Männliche Patienten leiden gleichermaßen unter Adhäsionen. Sie können zu chronischen Unterleibsschmerzen führen, etwa wenn eine Operationswunde mit dem Darm verwächst und das Verdauungsorgan in unnatürlicher Weise fixiert. Nicht selten müssen Patienten wegen solcher postoperativen Komplikationen noch einmal unter das Messer um die Verwachsungen vom Chirurgen operativ lösen zu lassen.


Adhäsionsbedingte Klinikeinweisungen stehen in der Krankenhaus-Statistik an achter Stelle. Dabei sind Adhäsionen vermeidbar. Es gibt Medikamente, die den Bauchraum nach der Operation umspülen und dafür sorgen, dass Organe nicht mit der Wunde verkleben. Bei kleineren Eingriffen kann der Chirurg die Wunde mit einer speziellen Folie abdecken und ein Zusammenwachsen mit benachbartem Gewebe verhindern. Die Kosten liegen zwischen 60 und 300 Euro.

5.9.07

Nicht verheiratet: Künstliche Befruchtung steuerlich absetzbar

Frauen können die Kosten für die künstliche Befruchtung beim Fiskus als außergewöhnliche Belastung geltend machen – egal ob sie verheiratet sind oder nicht. Dies entschied nun der Bundesfinanzhof. Die Richter stuften Unfruchtbarkeit als eine Krankheit ein.

 

Auch unverheiratete Frauen können die Ausgaben für eine künstliche Befruchtung mit dem Samen ihres Partners als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. Der Bundesfinanzhof entschied, dass die Empfängnisunfähigkeit einer Frau unabhängig von ihrem Familienstand eine Krankheit sei und rückte damit von seiner bisherigen Position ab.

Bisher hatte das höchste deutsche Steuergericht die Kosten für eine Befruchtung bei unverheirateten Frauen auch dann nicht als außergewöhnliche Belastung berücksichtigt, wenn sie in einer festen Partnerschaft lebten. Im konkreten Fall ließen die Richter aber die Ausgaben einer unverheirateten Frau in Höhe von 24.000 Mark (12.300 Euro) für eine künstliche Befruchtung mit dem Samen ihres Lebensgefährten als außergewöhnliche Belastung zu. Die Klägerin lebte seit zwölf Jahren in einer festen Partnerschaft, die Ärztekammer hatte die Behandlung befürwortet.

Die Krankenkasse übernahm die Kosten jedoch nicht, da nur verheiratete Paare gesetzlichen Anspruch darauf haben. Das Bundesverfassungsgericht hatte diese Beschränkung im Februar als verfassungsgemäß bestätigt, das Finanzamt lehnte einen Abzug der Kosten als außergewöhnliche Belastung ab.

 

Der Bundesfinanzhof entschied jedoch, auch wenn es für verheiratete Frauen möglicherweise eine intensivere Zwangslage gebe oder es dem Kindeswohl am besten entspreche, wenn die Eltern miteinander verheiratet seien, rechtfertigte dies nicht, unverheirateten Frauen den steuerlichen Abzug der Kosten zu versagen.

Die Aufwendungen für eine künstliche Befruchtung seien zu berücksichtigen, soweit die Maßnahmen in Übereinstimmung mit ärztlichen Richtlinien vorgenommen würden. Die Empfängnisunfähigkeit werde durch die künstliche Befruchtung zwar nicht behoben, die steuerliche Abziehbarkeit setze aber keine Heilung voraus. Es genüge, wenn Aufwendungen die Krankheit erträglicher machten, wie es etwa auch bei Zahnersatz und Brillen anerkannt sei.

 

(Aktenzeichen: Bundesfinanzhof III R 47/05)

29.8.07

Essen Sie sich schwanger

Trans-Fettsäuren hemmen die Fruchtbarkeit
Ein Forscherteam in Harvard hat kürzlich einen Zusammenhang zwischen der Art der Fette in der Ernährung und dem Risiko festgestellt, ungewollt kinderlos zu bleiben. Die Wissenschaftler zeigten, dass Trans-Fettsäuren die weibliche Fruchtbarkeit hemmen können. Diese Moleküle kommen in der Natur nicht vor, sondern finden sich als Bestandteil gehärteter Fette überwiegend in einigen industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie z. B. Toastbrot oder Schokoriegeln.


Ungesättigte Pflanzenöle können fruchtbar machen
Steigt der Anteil dieser Fette an der Ernährung um nur zwei Prozent, so verdoppelt sich das Risiko der ungewollten Kinderlosigkeit. Ein höherer Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, wie sie z. B. in vielen Pflanzenölen und Seefisch enthalten sind, erhöht dagegen die Chance, schwanger zu werden - besonders wenn die Betroffenen gleichzeitig optimal mit Eisen versorgt sind.


Fette regulieren den Hormoonehaushalt
Grund ist die unterschiedliche Wirkung der beiden Fettsäuretypen auf ein Molekül, das als Sensor und Regulator für den Fettstoffwechsel wirkt und so indirekt den Hormonhaushalt entscheidend beeinflussen kann. Während mehrfach ungesättigte Fettsäuren das Molekül aktivieren und damit eine für Eisprung und erfolgreiche Befruchtung günstigere Hormonsituation sicherstellen, ist bei Trans-Fettsäuren das Gegenteil der Fall.


Gehärtete Fette sind auch schlecht für das Ungeborene
Frauen mit Kinderwunsch sollten gehärtete Fette also auf jeden Fall zugunsten ihrer natürlich vorkommenden Verwandten meiden, zumal mehrfach ungesättigte Fettsäuren auch für die weitere Entwicklung des Ungeborenen eine wichtige Rolle spielen. Da gehärtete Fette auf der Verpackung deklariert werden müssen, ist das zumindest bei abgepackten Lebensmitteln recht einfach möglich.

24.8.07

Übergewicht kann zu Unfruchtbarkeit führen

Zu fette Ernährung kann nach jüngsten Erkenntnissen australischer Wissenschaftler menschliche Eizellen schädigen. Forscher der Universität von Adelaide berichteten, sie hätten erstmals wissenschaftlich erklärt, warum viele fettleibige Frauen unfruchtbar seien. Die Versuche an Mäusen hätten gezeigt, dass die Eizellen in den Eierstöcken durch zuviel Fett schon vor ihrer Befruchtung beschädigt würden. Diese könnten sich nicht zu zu normalen gesunden Embryonen entwickeln, sagte Forscherin Cadence Minge.


Bei den Untersuchungen konnten die Forscher ein Protein isolieren, dass durch die Schädigung der Eizellen die Unfruchtbarkeit hervorruft. Es könne durch Metformin bekämpft werden. Das Mittel habe aber Nebenwirkungen und könne nicht als "schnelle einfache Lösung" für unfruchtbare übergwichtige Frauen genutzt werden. Gewichtsabnahme sei die einzig wirksame Lösung, sagte Minge.

Selbst ein Verlust von nur fünf bis zehn Kilogramm könne bei übergewichtigen Frauen mit Ovulationsstörungen wieder Eisprünge auslösen. "Ich hoffe, dass diese Ergebnisse die Menschen dazu bringen, über die langfristigen Folgen ihrer Lebensgewohnheiten nachzudenken", fügte die Wissenschaftlerin hinzu.

Via Yahoo-Nachrichten.

2.8.07

Erste Eierstocktransplantation zwischen Nicht-Zwillingen

Jaques Donnez und seine Mitarbeiter von der Catholic University of Louvain in Brüssel haben einer Frau den Eierstock ihrer Schwester erfolgreich transplantiert. Die Schwestern sind keine identischen Zwillinge. Die Patientin wünscht sich Kinder, allerdings ist ein erster Versuch über eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) gescheitert. Die Arbeitsgruppe berichtete über die Transplantation in der Zeitschrift Human Reproduction (doi 10.1093/humrep/dem211).

1990 wurde die Patientin wegen einer Beta-Thalassämie behandelt. Sie erhielt eine Chemo- und eine Radiotherapie. Danach nahmen Ärzte eine Knochenmarktstransplantation vor. Die Patientin war damals 20 Jahre alt. Sie erholte sich von der Erkrankung, allerdings waren ihre Ovare so geschädigt, dass sie ihre Arbeit nicht wieder aufnahmen. Im Juli 2005 wandte sie sich an Donnez und sein Team, um mit ihm die Möglichkeiten einer Eierstock-Transplantation zu besprechen. „Wir besprachen die Möglichkeit einer Eizell-Spende“, so Donnez. Die Patientin und ihre Schwester lehnten dies jedoch ab. Eine HLA-Analyse ergab, dass die Patientin nach der Transplantation mit hoher Wahrscheinlichkeit keine immunsuppressive Therapie benötigen würde.

Im Februar 2006 erhielt die Patientin drei Gewebestücke aus dem Ovar ihrer Schwester. Die Operation erfolgte laparoskopisch, diedie Ärzte konnten die Schwester bereits am Tag nach dem Eingriff entlassen.

Rund sechs Monate nach der Operation setzte bei der Patientin der Monatszyklus ein. Ein Jahr nach der Transplantation entnahmen die Ärzte zwei Oocyten aus dem Ovar der Patientin und befruchteten sie mittels ICSI. Sie wählten dieses Verfahren, weil der Ehemann der Patientin nur über eine niedrige Spermienzahl verfügte. Die Embryonen entwickelten sich allerdings nicht und konnten nicht eingesetzt werden. Die Patientin plant nach Angaben der Arbeitsgruppe aber weitere Versuche.

„Die Methode könnte ein Ansatz für Frauen mit Kinderwunsch sein“, sagte Donnez. Deshalb sei es sehr wichtig, bei Eingriffen zumindest einen Rest-Ovar zu erhalten, weil dieser ein guter Ort für eine Gewebetransplantation sei.

17.7.07

Exaktere Dosisberechnung für Hormonbehandlung

Mehr als 90 Prozent der Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, dürften die falsche Dosis jener Medikamente erhalten, die ihre Eierstöcke stimulieren sollen. Wissenschaftler des Hammersmith Hospital gehen davon aus, dass damit das Risiko von Nebenwirkungen erhöht und die Wirksamkeit der Medikamente eingeschränkt wird. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Tagung der European Society for Human Reproduction and Embryology der Öffentlichkeit präsentiert.

Dosisrechner für individuelle Behandlung

Frauen setzen normalerweise während jedes Menstruationszyklus eine Eizelle frei. Während einer Fruchtbarkeitsbehandlung erhalten sie Medikamente, die zu einer erhöhten Freisetzung führen. Diese Eizellen werden mittels eines Eingriffes entnommen. Bis vor kurzem war laut NewScienstist die genaue Dosierung der Medikamente nur schwer zu bestimmen. Das Team um Geoffrey Trew setzte jetzt einen Dosisrechner ein, um die verabreichte Medikamentenmenge auf die jeweilige Patientin abzustimmen. Berücksichtigt wurde das Alter der Frau, ihr BMI, die wahrscheinlich in den Eierstöcken noch vorhandenen Eizellen und die Werte des Hormons FSH. Dieses Hormon ist für das Auslösen der Entwicklung einer Eizelle verantwortlich.

Rechner an 161 Frauen getestet

Der Rechner wurde an 161 Patientinnen getestet. Es zeigte sich, dass 75 Prozent der Frauen eine geringere Dosis erhalten sollten, als ihnen normalerweise verabreicht worden wäre. Bei nur 15 Prozent hätte die Dosis höher sein sollen. Als diese 113 Frauen die richtige Dosis erhielten, wurden durchschnittlich zehn Eizellen entnommen. Laut Trew ist das die ideale Anzahl von Eizellen. Mehr als 40 Prozent der Frauen wurden schwanger. Dieser Wert ist mit jenem vergleichbar, der durch eine herkömmliche durchgeführte künstliche Befruchtung erzielt werden kann.

4.7.07

Schellgefrostete Eizellen reifen im Reagenzglas

Eine hormonelle Stimulation ist nicht notwendig

In Kanada wurde erstmals ein Kind geboren, dessen Eizelle ohne die bisher übliche hormonelle Stimulierung der Ovarien entnommen und eingefroren wurde. Die neue Variante wurde auf der Jahrestagung der European Society of Human Reproduction and Embryology vorgestellt. Sie käme für Frauen mit Krebserkrankungen infrage.

Am Anfang einer reproduktionsmedizinischen Behandlung steht die ovarielle Stimulation. Durch Injektion des follikelstimulierenden Hormons werden zumeist mehrere Eizellen zur Ovulation gebracht. Dies geht mit einem für die Frau meist belastenden Anstieg der Östradiolkonzentration einher. Die ovarielle Stimulierung ist zudem zeitaufwendig.

Zwei bis sechs Wochen können vergehen, bis genügend Eizellen herangereift sind. Diese Zeit fehlt vielen Krebspatientinnen, die sich durch das Konservieren von Eizellen die Fertilität für die Zeit nach eine Radio- oder Chemotherapie erhalten wollen. Bei anderen Krebserkrankungen, etwa dem östrogenpositiven Mammakarzinom ist die Hormonbehandlung streng kontraindiziert. Die einzige Option bestand bisher in der noch immer als experimentell eingestuften Entfernung und Konservierung des Ovars für eine spätere Re-Transplantation.

Weniger invasiv, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls noch experimentell, ist eine neue Technik, die Hananel Holzer und Mitarbeiter vom McGill Reproductive Center in Montreal jetzt vorstellten. Die kanadischen Reproduktionsmediziner verzichteten auf eine hormonelle Stimulierung. Sie entnahmen den Frauen die noch unreifen Eizellen, die sie dann im Labor In-vitro-maturierten (IVM) und für spätere IVF-Versuche vitrifizierten (sprich: gefriergetrockneten).

Dass diese Methode gelingen kann, zeigt die Geburt des ersten Kindes, dessen Eizelle auf diese neue Art konserviert wurde. Drei weitere Schwangerschaften seien noch nicht ausgetragen, hieß es auf dem Reproduktionsmediziner-Kongress, der kürzlich in Lyon stattfand. Die Studie umfasste 20 Patientinnen mit polyzystischen Ovarien. Ihnen wurden 296 Eizellen entnommen, von denen 215 später vitrifiziert wurden. 148 Eizellen überlebten diese Konservierung und wurden per intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) fertilisiert.

64 Embryonen wurden übertragen, also mehr als 3 pro Patientin. Dass nur 4 der 20 Frauen schwanger wurden, ist sicherlich ein Zeichen dafür, dass die IVM noch nicht ausgereift ist. Zudem ist die Behandlung noch nicht bei Frauen mit Krebserkrankungen angewendet worden. Es bleibt abzuwarten, ob die Erfolgsrate weiter gesteigert und von anderen Zentren reproduziert werden kann.

Mit dieser Methode lassen sich auch Eizellen für einen späteren Bedarf "bevorraten". So z. B. friert eine kanadische Mutter Eizellen ein, um sie später ihrer unfruchtbaren Tochter zur Verfügung stellen zu können

28.6.07

Kinderlos: Die Kosten und Unwissen sind die Ursachen

Mehr als ein Fünftel der Menschen in Deutschland (22 Prozent) bleibt nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unfreiwillig ohne Kinder.

Von den rund 3500 Befragten zwischen 25 und 59 Jahren hatten 70 Prozent Kinder. 30 Prozent waren kinderlos - davon entschieden sich nur 8 Prozent bewusst gegen ein Baby. Der Rest wünschte sich sehnlichst ein Kind - oder hätte früher gern Nachwuchs gehabt.

Bei 12,8 Millionen Frauen und Männern in Deutschland sei der Wunsch nach einem ersten oder einem weiteren Kind bisher nicht in Erfüllung gegangen, errechnete Allensbach. Die Ursachen für unerfüllte Kinderwünsche sind laut der Studie, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, vielschichtig. So gab rund die Hälfte der befragten Kinderlosen an, nicht den richtigen Partner zur Familiengründung gefunden zu haben. Für ein Viertel der Interviewten, die sich aktuell Kinder wünschen, verhinderten berufliche Gründe die Nachwuchs-Planung, bei einem weiteren Viertel waren es finanzielle Gründe. 13 Prozent der jüngeren Befragten gaben an, dass es mit einer Schwangerschaft noch nicht geklappt habe.

Viele Kinderlose über 30 überschätzen in der Umfrage auch das «Zeitfenster» für ein Kind. «Schwanger wird man am besten zwischen 20 und 30 Jahren», sagte die Berliner Ärztin Bettina Pfüller vom Kinderwunsch-Zentrum der Charité. Ab 35 Jahren nehme die Fruchtbarkeit bei Frauen stark ab. Auch der Reproduktionsmedizin mit der Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung seien dann größere Grenzen gesetzt.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, das unter anderem mit Hilfe der Allensbach-Zahlen eine Studie mit dem Titel «Ungewollt kinderlos» erarbeitete, setzt dagegen große Hoffnung in die künstliche Befruchtung. Rund 10 000 Babys pro Jahr kämen in Deutschland nach einer Reagenzglasbefruchtung zur Welt. Seit der Gesundheitsreform 2004 übernehmen die gesetzlichen Kassen nur noch die Hälfte der Kosten für maximal drei Behandlungen. In den Vorjahren erstatteten sie diese Kosten ganz. Die Quote der deutschen «Retortenbabys» sank nach Angaben des Instituts von 2,6 Prozent im Jahr 2003 auf 1 Prozent im Jahr 2005.

Das Berlin-Institut forderte die Gesundheitspolitik deshalb zum Nachdenken auf, ob nicht an der falschen Stelle gespart werde. Immerhin gaben bei der Allensbach-Umfrage 9 Prozent der kinderlosen Paare an, aus finanziellen Gründen auf eine künstliche Befruchtung zu verzichten.

Via: Kölner Stadtanzeiger

18.6.07

PID birgt keine erhöhten Risiken für die Kinder

Das Untersuchen von Embryos nach genetischen Erkrankungen birgt keine größeren Risiken in sich als eine normale künstliche Befruchtung. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Université Libre de Bruxelles gekommen. Das Team um Ingeborg Liebaers analysierte die Daten von 583 Kindern, die nach einer Präimplantationsdiagnostik (PGD) geboren wurden. Es gab immer wieder Sicherheitsbedenken, da das Verfahren noch relativ neu ist und dafür einem rund drei Tage alten Embryo eine Zelle entnommen werden muss. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Tagung der European Society of Human Genetics jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.

563 der 583 untersuchten Kinder kamen lebend auf die Welt. Sie verfügten über ein ähnliches Geburtsgewicht wie jene Kinder, die nach einer normalen künstlichen Befruchtung oder nach einer intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) geboren wurden. Im Alter von zwei Monaten schienen die Kinder gleich gesund zu sein. Die Anzahl der Geburtsschäden oder der Missbildungen lag ebenfalls in einem vergleichbaren Bereich. Ingeborg Liebaers, die leitende Wissenschaftlerin erklärte, dass jedoch die Sterberate vor der Geburt weiter zu untersuchen sei, da sie höher als bei IVF- und ICSI-Kindern war. Bei den meisten Todesfällen handelte es sich um Mehrfachschwangerschaften, wie Zwillinge oder Drillinge, ein Umstand, der laut der Forscherin wichtig sein könnte.

PGD wurde erstmals 1990 eingesetzt. Befruchtete Eizellen werden auf genetische Krankheiten hin untersucht, damit wie bei einer herkömmlichen künstlichen Befruchtung ein gesunder Embryo eingepflanzt werden kann. In Großbritannien ist PGD bereits für mehr als 50 genetische Erkrankungen zugelassen.

6.6.07

Kann man Babies designen?

"Designer-Babys" wird es nie geben: "Sie werden populär als 'Designer-Babys' - oder absurd als 'Gen-Kinder' - bezeichnet, was mit der Realität überhaupt nichts zu tun hat: Kinder, die nach künstlicher Befruchtung und vor Übertragung in den Uterus bei einer Präimplantationsdiagnostik (PID) aus mehreren Embryonen ausgewählt werden.

Solche Kinder werden kurz nach der künstlichen Befruchtung zum Beispiel deshalb nach bestimmten Kriterien aussortiert, weil sie ein optimal passender Gewebespender für ein erkranktes Geschwister sind. Mehr nicht. Die Gefahr, dass man sich sozusagen ein Kind mit optimalen Eigenschaften, etwa mit hoher Intelligenz oder körperlich besonders widerstandsfähig, erschafft, besteht nicht, auch nicht in ferner Zukunft. Dazu ist die genetische Ausstattung der Menschen viel zu komplex und der Umwelteinfluss auf die Gene dafür nicht steuerbar.

Der Nutzen einer genetischen Untersuchung mit Hilfe der PID liegt darin, dass sich Leid verhindern lässt. Denn Embryonen im frühesten Stadium, die einen Gendefekt haben, wird erst gar nicht die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben. Eltern, bei denen ein hohes Risiko für ein Kind mit schwerer Erbkrankheit besteht oder die bereits ein erkranktes Kind haben und auf Gewebe eines gesunden Kindes hoffen, sollten die PID nutzen können. Allen anderen, die sich viel mehr davon erhoffen, sollte es verwehrt bleiben, vor allem wenn sie glauben, sich damit ein Kind genau nach ihren Vorstellungen schaffen zu können.

4.6.07

Rauchen verändert DNA in Spermien-Stammzellen

Eine chronische Exposition mit Tabakrauch führt bei Mäusen zu genetischen Veränderungen in den Spermatogonien. Die in Cancer Research (2007: 67: 5103-5106. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-07-0279) publizierten Ergebnisse könnten bedeuten, dass Erbgutschädigungen an die nachfolgende Generation weitergegeben werden.

Obwohl im Tabakrauch zahlreiche mutagene und karzinogene Stoffe enthalten sind, konnten permanente Schäden in den Keimzellen bisher nicht nachgewiesen werden. Sie wären besonders beunruhigend, da sie nicht nur den Raucher selbst schädigen könnten, sondern auch deren Nachkommen. Deshalb sind die Ergebnisse von Carole Yauk von der Environmental and Occupational Toxicology Division an der kanadischen Gesundheitsbehörde Health Canada in Hamilton/Ontario durchaus beunruhigend.

Die Toxikologin hat die spermatogonalen Stammzellen von Mäusen untersucht, die über 6 bis 12 Wochen der Tabakrauchmenge eines durchschnittlichen Rauchers ausgesetzt waren. Dies führte zu Veränderungen in einem besonderen Abschnitt der DNA, der als Ms6-hm bezeichnet wird. Hier befinden sich keine bekannten Gene, die Region kann aber leicht auf mutagene Wirkungen des Rauchens hin untersucht werden. Frühere Studien hatten hier mutagene Wirkung von Strahlungen und diversen Chemikalien nachgewiesen.

Nach Yauk und Kollegen erhöhte auch der Tabakrauch die Mutationsfrequenz. Mit Dauer und vermutlich auch der Stärke der Exposition nehmen die Schäden zu. Zwar sind keine proteinkodierenden Abschnitte der DNA betroffen. Die Veränderungen in Ms6-hm könnten jedoch ein Marker für andere genetischen Schäden sein. Dies müsste zwar noch belegt werden, doch allen Männern mit Kinderwunsch rät die Toxikologin, das Rauchen bereits vor der Zeugung aufzugeben und nicht erst, wenn das Kind bereits geboren wurde.

3.6.07

Kinder: Für viele ein unbezahlbarer Traum

Ein Grund dafür sei, dass sich viele gesetzlich versicherte Ehepaare Kinderwunsch- Behandlungen wie die künstliche Befruchtung nicht mehr leisten könnten, sagte der Facharzt Klaus Bühler in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Seit der Gesundheitsreform im Jahr 2003 müssten Ehepaare durchschnittlich bis zu 1900 Euro pro Behandlungszyklus für Reagenzglas-Befruchtungen zahlen. «Seitdem ist die Zahl der Behandlungen um die Hälfte zurückgegangen, insbesondere in den östlichen Bundesländern und in Bremen», sagte der Reproduktionsmediziner aus Langenhagen bei Hannover.

Zehntausende weniger Babys
Bühler schätzt, dass in den Jahren 2005 und 2006 als Folge der Einschränkungen im Zuge der Gesundheitsreform 13 000 bis 15 000 Babys weniger in Deutschland zur Welt kamen. Er ist Vorsitzender des deutschen IVF-Registers, das die Zahlen künstlicher Befruchtungen außerhalb des Körpers auflistet. Gab es 2003 noch 105 000 Behandlungszyklen, wurden 2005 nur noch 56 000 registriert. «Ich finde es beschämend für unser Land, dass Kinderwunsch-Behandlungen in erster Linie vom Portemonnaie abhängen», sagte der Mediziner.

Neue Finanzierungspläne im September
Bei der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Bundesländer steht seit November 2006 eine Prüfung der Finanzierung von Kinderwunsch- Behandlungen auf der Agenda, heißt es aus der Berliner Sozialverwaltung. Im September soll ein Bericht vorliegen. Bühler schlägt als Alternative zum heutigen Finanzierungsmodell eine einkommensabhängige Regelung vor. In einzelnen Bundesländern gebe es bereits Bestrebungen, die jetzige Regelung zu modifizieren, sagte der Arzt.

Während die privaten Krankenkassen Kinderwunsch-Behandlungen bei Ehepaaren voll finanzieren, unterstützen die gesetzlichen Kassen die ersten 3 Versuche bei Frauen zwischen 25 und 40 Jahren mit 50 Prozent der Kosten. Paare ohne Trauschein bekommen gar keine finanzielle Hilfe. Das erste deutsche Baby nach einer künstlichen Befruchtung war vor 25 Jahren in Erlangen zur Welt gekommen.

25.5.07

Altergrenze bei künstlicher Befruchtung bestätigt

Das Bundessozialgericht hat die für Männer festgelegte Altersgrenze bestätigt, bis zu der die gesetzlichen Krankenkassen eine künstliche Befruchtung im Reagenzglas bezahlen müssen.

Die Richter verweigerten einem 60 Jahre alten Kläger die Kostenübernahme, der gemeinsam mit seiner 38 Jahre alten Ehefrau ein Kind mittels Intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) zeugen wollte.

Bereits das Sozialgericht Osnabrück hatte die Klage mit dem Hinweis auf die im Gesetz festgeschriebene Altersgrenze von 50 Jahren bei Männern abgelehnt. Diese Regelung diene der Kosteneinsparung ebenso wie dem Kindeswohl. Die Bundesrichter wiesen die Sprungrevision ab und verhalfen der Osnabrücker Entscheidung zur Rechtskraft (Az.: B 1 KR 10/06)

3.5.07

Schadet Kaffee den Spermien?

Männliche Kaffeetrinker haben es nicht leicht. Erst vor kurzem zeigten Studien, dass Koffein müde Spermien munter macht und nun warnen US-Forscher vor dem schwarzen Wachmacher.

Was haben sich die angehenden Familiengründer gefreut, als brasilianische Forscher verkündeten, dass das Lieblingsgebräu der Deutschen die männliche Zeugungskraft verbessert. Eine Studie der Universidade de São Paulo um Mediziner Fabio Pasqualotto hatte ans Tageslicht gebracht, dass Männer, die regelmäßig Kaffee trinken, aktivere Spermien haben als ihre abstinenten Geschlechtsgenossen.

Für das kaffeefreundliche Resultat wurden die Spermien von 750 Männern untersucht, die sich einer Vasektomie unterziehen wollten. Dabei zeigte sich, dass die Keimzellen von passionierten Kaffeetrinkern besonders beweglich sind. Dabei spielte es keine Rolle, ob der Mann täglich drei Kannen oder nur zwei Tassen des Wachmachers trinkt.

Nun meldeten sich US-Forscher zu Wort. Sie warnen, dass ein Kaffeekonsum von drei Tassen am Tag die Spermienqualität signifikant verschlechtert. Das schwarze Gebräu schadet den Spermien und kann im schlimmsten Fall sogar Fehlgeburten zur Folge haben - so eine Studie der University of California und der Bradford University.
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"Drei Tassen Kaffee täglich können zu einer Schädigung der Spermien führen. Dies kann eine veränderte Chromosomen-Anordnung beim Embryo zur Folge haben", so Andrew Wyrobek von der Universität von Kalifornien.

Wie die Ergebnisse dieser Studien in Einklang miteinander gebracht werden sollen, ist unklar. Männer, die mit der Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, sollten also vielleicht lieber bei einer Tasse Kaffee am Morgen bleiben - jedenfalls bis es neue Ergebnisse aus der Kaffee-Forschung gibt.

20.4.07

Podcast zum Thema Kinderwunsch

Eine neuer 14-tägig erscheinender
Hörsendung, als Service für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch, ist
Informationsquelle und seelischer Beistand zugleich: Der typische
Fall von Andrea und Martin, die eine Kinderwunschbehandlung
durchleben, vermittelt Betroffenen viel Hintergrundwissen zum Thema
unterstützte Befruchtung, aber auch die Gewissheit, mit einem "ganz
normalen" Problem zu kämpfen.

Wenn es ernst wird mit der Familienplanung, müssen sich viele
Paare auf eine unerwartete Situation einstellen: Der Wunsch nach
einem Baby erfüllt sich nicht von allein, es muss mit einer
Behandlung nachgeholfen werden. Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein
Problem, dass heute in Deutschland schon etwa jede siebte
Partnerschaft betrifft. Eine Zahl, die vermutlich weiter steigen
wird: Ein Hauptgrund kann darin liegen, dass sich immer mehr Paare
aufgrund der persönlichen Lebensplanung später für Kinder
entscheiden.

Ab April 2007 begleitet der Audiocast ein Paar vom
Kinderwunsch über die Behandlung bis zur ersehnten Schwangerschaft -
mit allen Enttäuschungen, Problemen und Hoffnungen, die dieser Weg
mit sich bringt. Die Geschichte von Andrea und Martin lässt die
HörerInnen die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der
Unfruchtbarkeit besser verstehen und zeigt, dass sehr viele Paare mit
den gleichen Problemen zu kämpfen haben.

Die zwischen drei und vier Minuten dauernden Episoden erscheinen
ab April 14-tägig auf der Website www.kinderwunsch.de. Die Folgen
können entweder direkt auf der Website oder durch Download auf allen
gängigen mp3-Playern angehört werden.

28.3.07

Rindfleisch verringert Spermiendichte

Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich weniger fruchtbar

Mütter, die in der Schwangerschaft häufig Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich verantwortlich für die Unfruchtbarkeit ihrer Söhne. Wachstumsförderer, mit denen Rinder gefüttert wurden, sollen für eine geringe Spermiendichte verantwortlich sein, wie eine US-Studie der Universität von Rochester zeigt.

Die Söhne von Müttern, die siebenmal die Woche Rindfleisch gegessen hatten, wiesen nur 43 Millionen Spermien pro Millimeter Samenflüssigkeit auf, so Studienleiterin Shanna Swan. Im Gegensatz dazu haben Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft weitestgehend auf Rindfleisch verzichteten, fast 57 Millionen. Lebensstil oder Kontakt mit Pestiziden spielen nach Angaben der Forscher bei einer geringen Spermiendichte ebenfalls eine Rolle.

Seit 1988 sind Wachstumsförderer in Europa verboten. Hormone wie Testosteron werden in den USA allerdings immer noch in der Fleischindustrie eingesetzt.

17.3.07

Belgien ändert Gesetz zur künstlichen Befruchtung

Die neuen Regelungen beinhalten die Freigabemöglichkeit der Embryonen zu Forschungszwecken. Eine Handel mit Embryonen ist jedoch verboten, ebenso die Selektierung zur Geschlechtswahl.

Kompletter Artikel

28.2.07

Fette Milch macht fruchtbar

Der häufige Verzehr von fettarmen Milchprodukten kann Frauen unfruchtbar machen. Das geht aus der Analyse einer prospektiven Beobachtungsstudie in Human Reproduction (2007; doi:10.1093/humrep/dem019) hervor.

US-Forscher hatten die Daten der Nurses' Health Study II ausgewertet. An dieser Langzeitstudie nehmen 116.000 Krankenschwestern teil. Sie werden regelmäßig nach ihren Lebensgewohnheiten gefragt. 18.555 Teilnehmerinnen im Alter von 24 bis 42 Jahren hatten in einem der zahlreichen Fragenbogen angekreuzt, dass sie sich ein Kind wünschen, was während der 8-jährigen Nachbeobachtung nicht allen gelang. Nicht wenige begaben sich in die Behandlung eines Reproduktionsmediziners.

Bei 438 Frauen wurde die Diagnose einer anovulatorischen Infertilität gestellt. Der Grund für das Ausbleiben des herbeigesehnten Eisprungs könnte in der Angewohnheit vieler Teilnehmerinnen gelegen haben, bevorzugt zu fettarmen Milchprodukten zu greifen, um wenigstens vor der Schwangerschaft ihre schlanke Linie zu bewahren.

Nach der Analyse von Jorge Chavarro von der Harvard School of Public Health hatten Frauen, die zweimal am Tag fettarme Milchprodukte verzehrten, ein um 85 Prozent höheres Risiko auf eine anovulatorische Infertilität als Frauen, die höchstens einmal pro Woche auf die „Fettbremse“ traten. Wenn Frauen dagegen einmal pro Tag ein Milchprodukt mit hohem Fettgehalt verzehrten, sank das Risiko auf eine anovulatorische Infertilität um 27 Prozent.

Es handelt sich um die erste Studie zum Einfluss von fettarmer Milch. Da jedoch aus medizinischer Sicht nichts gegen den Verzehr von Milchprodukten mit hohem Fettgehalt spricht, fällt es Chavarro nicht schwer, Frauen mit Kinderwunsch zum Verzicht auf fettarme Milchprodukte zu raten. Vollmilch und Eis seien in Ordnung, solange die Frauen sich weiter ausgewogen und nicht zu hoch kalorisch ernährten. Chavarro könnte sich durchaus vorstellen, dass der hohe Fettgehalt der Milch sich günstig auf die Funktion der Ovarien auswirkt.

Einschränkend muss hinzugefügt werden, dass die Halbwertzeit von Erkenntnissen aus Beobachtungsstudien oft kurz ist. Chavarro hatte die Studie durchgeführt, um eine frühere Vermutung zu prüfen, nach der Frauen mit Kinderwunsch auf Milchzucker verzichten sollten. Dies konnte er nicht bestätigen. Auch die Zufuhr von Kalzium, Phosphaten und Vitamin D hat nach der neuen Studie keinen Einfluss auf das Risiko einer anovulatorischen Infertilität.

7.2.07

USA: „Spermiensortierung“ zur Geschlechtsselektion

Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) hält die gezielte Auswahl des Geschlechts von Kindern in der In-vitro-Fertilisierung nur bei begründeter medizinischer Indikation für ethisch vertretbar. In Ethics in Obstetrics and Gynecology (Ausgabe Februar 2007) werden die Gynäkologen aufgerufen, sich „sexistischen“ Wünschen der Eltern zu verweigern.

Die Auswahl des Geschlechts ist seit längerem mit der Ultraschalluntersuchung möglich. Das hat in einigen Ländern, in denen aus kulturellen Gründen männliche Nachfahren bevorzugt werden, dazu geführt, dass Feten nur deshalb abgetrieben werden, weil sie das falsche, in der Regel weibliche Geschlecht haben. Offenbar sind dies keine Einzelfälle: In China kamen im Jahr 2005 auf 100 neugeborene Mädchen 118 Jungen.

In westlichen Ländern sind derartige Praktiken verpönt, was aber nicht ausschließt, dass dennoch viele Eltern eine Wunschvorstellung vom Geschlecht ihres Kindes haben, vor allem wenn diese Wunschvorstellung beim ersten oder zweiten Kind nicht erfüllt wurde. Einem Schwangerschaftsabbruch dürften sich alle Ärzte widersetzen, zumal dies strafbar ist. Bei der In-vitro-Fertilisierung ist die Situation nicht überall klar geregelt und die ethischen Widerstände der Ärzte sind nicht unüberwindbar.

Eine zuverlässige Geschlechtsbestimmung ist bei der Präimplantationsdiagnostik möglich, bei dem dem Embryo wenige Tage nach der Befruchtung im Reagenzglas und vor der Implantation in den Uterus eine Zelle entnommen wird. Die dadurch ermöglichte Geschlechtsselektion wird von der American Society for Reproductive Medicine (ASRM) eher halbherzig abgelehnt. Als Methode zur Familienplanung sollten die Mitglieder den Eltern davon abraten, urteilte das Ethikkomitee der ASRM vor wenigen Jahren (Fertil Steril. 2004; 82 Suppl 1: S245-8).

Die Formulierung „should be discouraged“ wird von vielen Reproduktionsmedizinern aber eher als „nicht strengstens verboten“ interpretiert und immer mehr Institute bekennen sich auch öffentlich dazu, dass sie auf Nachfrage solche Untersuchungen durchführen. Ein Reproduktionsmediziner aus Kalifornien, der drei Kliniken betreibt, meinte gegenüber der New York Times, man bevorzuge es als Methode zur „Familienbalancierung“, er habe aber noch niemals eine Frau zurückgewiesen, die schon beim ersten Kind eine klare Vorstellung von dessen Geschlecht gehabt habe.

Die Reproduktionsmediziner versichern, dass dies das Geschlechterverhältnis in den USA nicht wie China verändern würde. Das klingt auch glaubhaft, denn bei Preisen von circa 20.000 Dollar für die Gesamtbehandlung bleibt ein Baby mit Geschlecht der Wahl ein exklusiver Wunsch, den sich nur wenige erfüllen können.

Dies könnte sich bald ändern, denn für (noch) 4.000 bis 6.000 US-Dollar bietet die Firma Genetics & IVF Institute in Fairfax Virginia eine präkonzeptionelle Geschlechterauswahl an. Mittels Flowzytometrie, so verspricht die Firma auf ihrer Internetseite, ließen sich Spermien mit einem X-Chromosom zu 88 Prozent und Spermien mit einem Y-Chromosom zu 73 Prozent erkennen. Gegenüber den Medien werden noch höhere Werte genannt, und bei mittlerweile mehr als 1.000 Schwangerschaften will das Institut mit der MicroSort® genannten Methode das Geschlecht des Kindes vorbestimmt haben. Die Methode ist nicht von der FDA zugelassen. Die Firma führt die Geschlechtsselektion deshalb im Rahmen klinischer Studien durch und verstößt offenbar nicht gegen geltende Gesetze.

Ethische Bedenken sieht die Firma nicht. Auch die ASRM hat eine permissive Haltung eingenommen. Man betrachte die Spermiensortierung als Methode zur „Familienbalancierung“ für ethisch gerechtfertigt, urteilte das Ethikkomitee.

Die ACOG als Dachverband aller Gynäkologen und Geburtshelfer hat sich von dieser laxen Haltung jetzt distanziert. „Familienbalanzierung“ dürfe kein Grund für die Bestimmung des Geschlechts sein, heißt es in einer Stellungnahme. Die ACOG hält die Geschlechtsselektion nur bei bestimmten Erbfehlern für vertretbar. Als Beispiel wird die Hämophilie genannt. Die männlichen Kinder einer Konduktorin haben dabei ein 50-prozentiges Risiko, die Bluterkrankheit zu erben. Eine Postfertilisationsdiagnostik und ein Selektion von weiblichen Kindern für die IVF sei vertretbar.

29.1.07

Samen-Verwechslung: Mann muss keinen Unterhalt zahlen

Nach einer vermuteten Verwechslung des Samens bei einer künstlichen Befruchtung hat ein Mann in München erfolgreich seine Vaterschaft angefochten. Mit dem Urteil ist der Vater nicht mehr unterhaltspflichtig - die Mutter muss allein für den behinderten Jungen aufkommen.

München - Das Amtsgericht München gab der Klage des inzwischen geschiedenen Mannes statt. 'Es ist eine ungewöhnliche Anfechtungsklage', sagte Gerichtssprecherin Ingrid Kaps. Mit dem Urteil muss der Vater keinen Unterhalt mehr zahlen. Ob der Mann von seinem Recht Gebrauch machen wird, blieb aber offen. Für das Kind werde es schwierig sein, je zu erfahren, wer sein leiblicher Vater sei, hieß es.

Dem Ehepaar war mit der künstlichen Befruchtung der sehnliche Kinderwunsch erfüllt worden. Der Junge kam schwer behindert zur Welt. Der Vater kümmerte sich auch noch um das Kind, als die Ehe Jahre später geschieden wurde. Um bei einem möglichen medizinischen Notfall rasch einen geeigneten Blutspender für das Kind zu finden, wurden den Eltern und dem Jungen Blut entnommen und die Blutgruppen bestimmt.

Daraus ergab sich, dass es sich bei dem Ex-Ehemann nicht um den leiblichen Vater handelt. Dies bestätigten weitere Gutachten. Bei einer Schadenersatzklage der Mutter gegen den behandelnden Arzt gebe es große Hürden zu überwinden, erläuterte die Gerichtssprecherin. Denn zunächst müsse die Mutter beweisen, dass tatsächlich ein Behandlungsfehler des Arztes Grund dafür war, dass der Ex-Ehemann nicht der Vater ist.

17.1.07

Embryonenspende extrem

Eine amerikanische Firma verkauft menschliche Embryonen. Erzeugt werden sie mit dem Material von «qualifizierten» Spendern und Spenderinnen.
Der Fruchtbarkeits-Tourismus boomt. Darüber berichtete die „NZZ am Sonntag“ vom 14. Januar. Es geht um den Kauf von Samen- und Eispenden. Theres Lüthi schreibt: „Wer eine Samenspende benötigt, fährt heute nach Dänemark. Wer hingegen fremde Eizellen sucht, wird am ehesten in Spanien fündig. Und wer gleich beides benötigt, der reist nach San Antonio, Texas. Dort hat vor kurzem die erste menschliche Embryonenbank der Welt ihre Tore geöffnet. Am «Abraham Center of Life» können unfruchtbare Paare, aber auch Singles für 2500 US- Dollar einen Embryo erwerben.“

Die medizinischen Behandlungen hinzugerechnet, belaufen sich die Kosten auf rund 10000 Dollar, schreibt die Firma und zieht einen Vergleich: Ihr Service sei nur halb so teuer wie eine konventionelle Adoption und deutlich günstiger als die gewöhnliche künstliche Befruchtung.
Samen und Eizellen stammen von unter 30-Jährigen. Die Männer müssen über einen Doktortitel verfügen, die Frauen ein College besucht haben. Um sich ein Bild über das mögliche Aussehen ihrer künftigen Kinder machen zu können, erhalten Kunden Fotos, auf denen die Spender und Spenderinnen im Kleinkindesalter zu sehen sind.

Reproduktionsmediziner und Bioethiker reagieren teils entsetzt auf diese neue Form des Kinderhandels. «Das ist die industrielle Kinderproduktion», sagt Christoph Rehmann-Sutter, Präsident der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin. «Das hat mit einer therapeutisch motivierten Anstalt nicht mehr viel zu tun.» Auch der amerikanische Bioethiker Mark A. Rothstein äusserte sich skeptisch: «Wir behandeln Kinder zunehmend wie Waren», sagte er gegenüber der «Washington Post». «Es ist fast, als bestellte man bei Dell einen Computer.»

«Alle Samenbanken sind heute eugenische Samenbanken geworden», schrieb David Plotz in seinem Buch «The Genius Factory». Auch das «Abraham Center of Life» folge letztlich nur diesem Prinzip, meint Robertson. Ei- und Samenzellen werden vorselektioniert, verschmolzen und als Embryo angeboten. Die Embryonen-Bestellung und der Versand werden über das Internet abgewickelt.

Wie sind die ethischen Folgen dieser Praxis? Das „Abraham Center of Life“ brachte im Reagenzglas die Samen eines Mannes X mit den Eizellen einer Studentin Y zusammen. Die Spermien wurden bei einer Samenbank eingekauft. Insgesamt entstanden so 22 Embryonen, die nun zum Verkauf angeboten werden. Ein Kind wurde einer über 40-Jährigen Kalifornierin eingepflanzt, ein zweites einer verheirateten Kanadierin. Die Frauen sind nun im fünften Monat schwanger. Die zwanzig restlichen Embryos teilen sich diese beiden als „Vorrat“ für den Fall, dass sie noch weitere Kinder haben möchten.

Das bedeutet, dass von einer Frau und einem Mann, die sich nicht kennen 22 Kinder im Labor gezeugt wurden. Biologisch sind sie Geschwister. Ihnen wird es verwehrt, als Familie aufwachsen zu dürfen. Sie werden ihre leiblichen Eltern nie kennen lernen, weil sie zum Spielball und zum Business der Fortpflanzungstechnik wurden.

13.1.07

Erstes «Retortenbaby» wird Mutter

Rund 28 Jahren nach ihrer Geburt als erstes «Retortenbaby» der Welt hat die Britin Louise Brown jetzt selbst ein Kind zur Welt gebracht. Anders als seine Mutter wurde es auf natürliche Art gezeugt.

Die Verwaltungsangestellte und ihr 37-jähriger Ehemann, seien «äusserst glücklich» über die Geburt, berichtete heute die Zeitung «Sun». Wann das Baby genau zur Welt kam, schrieb das Blatt nicht.

«Wir wollen unbedingt eigene Kinder haben, und hoffentlich brauchen wir dafür keine künstliche Befruchtung», hatte Brown schon vor Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft Reportern gesagt.

Die Frau, die mit ihrem Mann in der südwestenglischen Stadt Bristol lebt, war am 25. Juli 1978 als erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung, die ausserhalb des Mutterleibs stattfand, zur Welt gekommen. Seitdem wurden mehr als drei Millionen Mädchen und Jungen durch die so genannte In-Vitro-Befruchtung gezeugt.

Browns Eltern hatten neun Jahre vergeblich versucht, auf natürliche Weise ein Kind zu zeugen. Mit Hilfe der beiden britischen Fortpflanzungsmediziner Patrick Steptoe und Robert Edwards gelang dann die Verschmelzung von Samen- und Eizelle im Labor. Die Geburt des ersten «Retortenbabys» brachte Millionen kinderlosen Paaren neue Hoffnung."

8.1.07

Rauchende Frauen werden seltener schwanger

"Starkes Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit und die Funktion der Gebärmutter
Starkes Rauchen schädigt die Gebärmutter und verringert die Fruchtbarkeit der Frau. Der Uterus wird weniger empfängnisbereit, was es der befruchteten Eizelle erschwert, sich einzunisten. Dieses Ergebnis berichten Forscher in der Online-Ausgabe von Human Reproduction. In ihrer Studie wurde die Hälfte der Frauen, die wenig rauchten, schwanger, bei starken Raucherinnen war es nur ein Drittel.

Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. "Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt", sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. "Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert."

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von Ärzten erzählt, sie sollen in der Schwangerschaft weiterrauchen, weil das Ungeborene sonst Entzugserscheinungen haben würde. "Wenn das Kind geboren ist, tritt das Problem ebenfalls auf", sagt er. Wenn während der Schwangerschaft geraucht wird, seien die Schädigungen für das Kind wesentlich höher als die Entzugserscheinungen.

Die Studie zeigt auch, dass stark rauchende Frauen zwar seltener schwanger werden, jedoch doppelt so oft Zwillinge bekommen wie wenig rauchende. Dieser Effekt war aus früheren Untersuchungen bekannt. Soares vermutet, dass Nikotin nicht nur Einfluss auf die Zellen im Uterus, sondern auch auf Signalwege in den Zellen hat. Er hält es für möglich, dass Nikotin Signale in der Gebärmutter stört oder der Embryo direkt beeinflusst wird.





Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. 'Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt', sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. 'Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert.'

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von "

7.1.07

Mutterglück im Rentenalter: 67-Jährige bekommt Zwillinge

Eine 67jährige Spanierin ist damit vermutlich die älteste Frau, die Kinder zur Welt brachte.

Die bislang kinderlose Frau sei ebenso wohlauf wie ihre beiden Söhne, meldete der Rundfunk am 31. Dezember. Die Babys kamen per Kaiserschnitt in einem Krankenhaus in Barcelona zur Welt, das auf Risikogeburten spezialisiert ist. Die Zwillinge müssten noch einige Zeit im Brutkasten verbringen, hieß es weiter.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien."