28.3.07

Rindfleisch verringert Spermiendichte

Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich weniger fruchtbar

Mütter, die in der Schwangerschaft häufig Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich verantwortlich für die Unfruchtbarkeit ihrer Söhne. Wachstumsförderer, mit denen Rinder gefüttert wurden, sollen für eine geringe Spermiendichte verantwortlich sein, wie eine US-Studie der Universität von Rochester zeigt.

Die Söhne von Müttern, die siebenmal die Woche Rindfleisch gegessen hatten, wiesen nur 43 Millionen Spermien pro Millimeter Samenflüssigkeit auf, so Studienleiterin Shanna Swan. Im Gegensatz dazu haben Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft weitestgehend auf Rindfleisch verzichteten, fast 57 Millionen. Lebensstil oder Kontakt mit Pestiziden spielen nach Angaben der Forscher bei einer geringen Spermiendichte ebenfalls eine Rolle.

Seit 1988 sind Wachstumsförderer in Europa verboten. Hormone wie Testosteron werden in den USA allerdings immer noch in der Fleischindustrie eingesetzt.

17.3.07

Belgien ändert Gesetz zur künstlichen Befruchtung

Die neuen Regelungen beinhalten die Freigabemöglichkeit der Embryonen zu Forschungszwecken. Eine Handel mit Embryonen ist jedoch verboten, ebenso die Selektierung zur Geschlechtswahl.

Kompletter Artikel

28.2.07

Fette Milch macht fruchtbar

Der häufige Verzehr von fettarmen Milchprodukten kann Frauen unfruchtbar machen. Das geht aus der Analyse einer prospektiven Beobachtungsstudie in Human Reproduction (2007; doi:10.1093/humrep/dem019) hervor.

US-Forscher hatten die Daten der Nurses' Health Study II ausgewertet. An dieser Langzeitstudie nehmen 116.000 Krankenschwestern teil. Sie werden regelmäßig nach ihren Lebensgewohnheiten gefragt. 18.555 Teilnehmerinnen im Alter von 24 bis 42 Jahren hatten in einem der zahlreichen Fragenbogen angekreuzt, dass sie sich ein Kind wünschen, was während der 8-jährigen Nachbeobachtung nicht allen gelang. Nicht wenige begaben sich in die Behandlung eines Reproduktionsmediziners.

Bei 438 Frauen wurde die Diagnose einer anovulatorischen Infertilität gestellt. Der Grund für das Ausbleiben des herbeigesehnten Eisprungs könnte in der Angewohnheit vieler Teilnehmerinnen gelegen haben, bevorzugt zu fettarmen Milchprodukten zu greifen, um wenigstens vor der Schwangerschaft ihre schlanke Linie zu bewahren.

Nach der Analyse von Jorge Chavarro von der Harvard School of Public Health hatten Frauen, die zweimal am Tag fettarme Milchprodukte verzehrten, ein um 85 Prozent höheres Risiko auf eine anovulatorische Infertilität als Frauen, die höchstens einmal pro Woche auf die „Fettbremse“ traten. Wenn Frauen dagegen einmal pro Tag ein Milchprodukt mit hohem Fettgehalt verzehrten, sank das Risiko auf eine anovulatorische Infertilität um 27 Prozent.

Es handelt sich um die erste Studie zum Einfluss von fettarmer Milch. Da jedoch aus medizinischer Sicht nichts gegen den Verzehr von Milchprodukten mit hohem Fettgehalt spricht, fällt es Chavarro nicht schwer, Frauen mit Kinderwunsch zum Verzicht auf fettarme Milchprodukte zu raten. Vollmilch und Eis seien in Ordnung, solange die Frauen sich weiter ausgewogen und nicht zu hoch kalorisch ernährten. Chavarro könnte sich durchaus vorstellen, dass der hohe Fettgehalt der Milch sich günstig auf die Funktion der Ovarien auswirkt.

Einschränkend muss hinzugefügt werden, dass die Halbwertzeit von Erkenntnissen aus Beobachtungsstudien oft kurz ist. Chavarro hatte die Studie durchgeführt, um eine frühere Vermutung zu prüfen, nach der Frauen mit Kinderwunsch auf Milchzucker verzichten sollten. Dies konnte er nicht bestätigen. Auch die Zufuhr von Kalzium, Phosphaten und Vitamin D hat nach der neuen Studie keinen Einfluss auf das Risiko einer anovulatorischen Infertilität.

7.2.07

USA: „Spermiensortierung“ zur Geschlechtsselektion

Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) hält die gezielte Auswahl des Geschlechts von Kindern in der In-vitro-Fertilisierung nur bei begründeter medizinischer Indikation für ethisch vertretbar. In Ethics in Obstetrics and Gynecology (Ausgabe Februar 2007) werden die Gynäkologen aufgerufen, sich „sexistischen“ Wünschen der Eltern zu verweigern.

Die Auswahl des Geschlechts ist seit längerem mit der Ultraschalluntersuchung möglich. Das hat in einigen Ländern, in denen aus kulturellen Gründen männliche Nachfahren bevorzugt werden, dazu geführt, dass Feten nur deshalb abgetrieben werden, weil sie das falsche, in der Regel weibliche Geschlecht haben. Offenbar sind dies keine Einzelfälle: In China kamen im Jahr 2005 auf 100 neugeborene Mädchen 118 Jungen.

In westlichen Ländern sind derartige Praktiken verpönt, was aber nicht ausschließt, dass dennoch viele Eltern eine Wunschvorstellung vom Geschlecht ihres Kindes haben, vor allem wenn diese Wunschvorstellung beim ersten oder zweiten Kind nicht erfüllt wurde. Einem Schwangerschaftsabbruch dürften sich alle Ärzte widersetzen, zumal dies strafbar ist. Bei der In-vitro-Fertilisierung ist die Situation nicht überall klar geregelt und die ethischen Widerstände der Ärzte sind nicht unüberwindbar.

Eine zuverlässige Geschlechtsbestimmung ist bei der Präimplantationsdiagnostik möglich, bei dem dem Embryo wenige Tage nach der Befruchtung im Reagenzglas und vor der Implantation in den Uterus eine Zelle entnommen wird. Die dadurch ermöglichte Geschlechtsselektion wird von der American Society for Reproductive Medicine (ASRM) eher halbherzig abgelehnt. Als Methode zur Familienplanung sollten die Mitglieder den Eltern davon abraten, urteilte das Ethikkomitee der ASRM vor wenigen Jahren (Fertil Steril. 2004; 82 Suppl 1: S245-8).

Die Formulierung „should be discouraged“ wird von vielen Reproduktionsmedizinern aber eher als „nicht strengstens verboten“ interpretiert und immer mehr Institute bekennen sich auch öffentlich dazu, dass sie auf Nachfrage solche Untersuchungen durchführen. Ein Reproduktionsmediziner aus Kalifornien, der drei Kliniken betreibt, meinte gegenüber der New York Times, man bevorzuge es als Methode zur „Familienbalancierung“, er habe aber noch niemals eine Frau zurückgewiesen, die schon beim ersten Kind eine klare Vorstellung von dessen Geschlecht gehabt habe.

Die Reproduktionsmediziner versichern, dass dies das Geschlechterverhältnis in den USA nicht wie China verändern würde. Das klingt auch glaubhaft, denn bei Preisen von circa 20.000 Dollar für die Gesamtbehandlung bleibt ein Baby mit Geschlecht der Wahl ein exklusiver Wunsch, den sich nur wenige erfüllen können.

Dies könnte sich bald ändern, denn für (noch) 4.000 bis 6.000 US-Dollar bietet die Firma Genetics & IVF Institute in Fairfax Virginia eine präkonzeptionelle Geschlechterauswahl an. Mittels Flowzytometrie, so verspricht die Firma auf ihrer Internetseite, ließen sich Spermien mit einem X-Chromosom zu 88 Prozent und Spermien mit einem Y-Chromosom zu 73 Prozent erkennen. Gegenüber den Medien werden noch höhere Werte genannt, und bei mittlerweile mehr als 1.000 Schwangerschaften will das Institut mit der MicroSort® genannten Methode das Geschlecht des Kindes vorbestimmt haben. Die Methode ist nicht von der FDA zugelassen. Die Firma führt die Geschlechtsselektion deshalb im Rahmen klinischer Studien durch und verstößt offenbar nicht gegen geltende Gesetze.

Ethische Bedenken sieht die Firma nicht. Auch die ASRM hat eine permissive Haltung eingenommen. Man betrachte die Spermiensortierung als Methode zur „Familienbalancierung“ für ethisch gerechtfertigt, urteilte das Ethikkomitee.

Die ACOG als Dachverband aller Gynäkologen und Geburtshelfer hat sich von dieser laxen Haltung jetzt distanziert. „Familienbalanzierung“ dürfe kein Grund für die Bestimmung des Geschlechts sein, heißt es in einer Stellungnahme. Die ACOG hält die Geschlechtsselektion nur bei bestimmten Erbfehlern für vertretbar. Als Beispiel wird die Hämophilie genannt. Die männlichen Kinder einer Konduktorin haben dabei ein 50-prozentiges Risiko, die Bluterkrankheit zu erben. Eine Postfertilisationsdiagnostik und ein Selektion von weiblichen Kindern für die IVF sei vertretbar.

29.1.07

Samen-Verwechslung: Mann muss keinen Unterhalt zahlen

Nach einer vermuteten Verwechslung des Samens bei einer künstlichen Befruchtung hat ein Mann in München erfolgreich seine Vaterschaft angefochten. Mit dem Urteil ist der Vater nicht mehr unterhaltspflichtig - die Mutter muss allein für den behinderten Jungen aufkommen.

München - Das Amtsgericht München gab der Klage des inzwischen geschiedenen Mannes statt. 'Es ist eine ungewöhnliche Anfechtungsklage', sagte Gerichtssprecherin Ingrid Kaps. Mit dem Urteil muss der Vater keinen Unterhalt mehr zahlen. Ob der Mann von seinem Recht Gebrauch machen wird, blieb aber offen. Für das Kind werde es schwierig sein, je zu erfahren, wer sein leiblicher Vater sei, hieß es.

Dem Ehepaar war mit der künstlichen Befruchtung der sehnliche Kinderwunsch erfüllt worden. Der Junge kam schwer behindert zur Welt. Der Vater kümmerte sich auch noch um das Kind, als die Ehe Jahre später geschieden wurde. Um bei einem möglichen medizinischen Notfall rasch einen geeigneten Blutspender für das Kind zu finden, wurden den Eltern und dem Jungen Blut entnommen und die Blutgruppen bestimmt.

Daraus ergab sich, dass es sich bei dem Ex-Ehemann nicht um den leiblichen Vater handelt. Dies bestätigten weitere Gutachten. Bei einer Schadenersatzklage der Mutter gegen den behandelnden Arzt gebe es große Hürden zu überwinden, erläuterte die Gerichtssprecherin. Denn zunächst müsse die Mutter beweisen, dass tatsächlich ein Behandlungsfehler des Arztes Grund dafür war, dass der Ex-Ehemann nicht der Vater ist.

17.1.07

Embryonenspende extrem

Eine amerikanische Firma verkauft menschliche Embryonen. Erzeugt werden sie mit dem Material von «qualifizierten» Spendern und Spenderinnen.
Der Fruchtbarkeits-Tourismus boomt. Darüber berichtete die „NZZ am Sonntag“ vom 14. Januar. Es geht um den Kauf von Samen- und Eispenden. Theres Lüthi schreibt: „Wer eine Samenspende benötigt, fährt heute nach Dänemark. Wer hingegen fremde Eizellen sucht, wird am ehesten in Spanien fündig. Und wer gleich beides benötigt, der reist nach San Antonio, Texas. Dort hat vor kurzem die erste menschliche Embryonenbank der Welt ihre Tore geöffnet. Am «Abraham Center of Life» können unfruchtbare Paare, aber auch Singles für 2500 US- Dollar einen Embryo erwerben.“

Die medizinischen Behandlungen hinzugerechnet, belaufen sich die Kosten auf rund 10000 Dollar, schreibt die Firma und zieht einen Vergleich: Ihr Service sei nur halb so teuer wie eine konventionelle Adoption und deutlich günstiger als die gewöhnliche künstliche Befruchtung.
Samen und Eizellen stammen von unter 30-Jährigen. Die Männer müssen über einen Doktortitel verfügen, die Frauen ein College besucht haben. Um sich ein Bild über das mögliche Aussehen ihrer künftigen Kinder machen zu können, erhalten Kunden Fotos, auf denen die Spender und Spenderinnen im Kleinkindesalter zu sehen sind.

Reproduktionsmediziner und Bioethiker reagieren teils entsetzt auf diese neue Form des Kinderhandels. «Das ist die industrielle Kinderproduktion», sagt Christoph Rehmann-Sutter, Präsident der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin. «Das hat mit einer therapeutisch motivierten Anstalt nicht mehr viel zu tun.» Auch der amerikanische Bioethiker Mark A. Rothstein äusserte sich skeptisch: «Wir behandeln Kinder zunehmend wie Waren», sagte er gegenüber der «Washington Post». «Es ist fast, als bestellte man bei Dell einen Computer.»

«Alle Samenbanken sind heute eugenische Samenbanken geworden», schrieb David Plotz in seinem Buch «The Genius Factory». Auch das «Abraham Center of Life» folge letztlich nur diesem Prinzip, meint Robertson. Ei- und Samenzellen werden vorselektioniert, verschmolzen und als Embryo angeboten. Die Embryonen-Bestellung und der Versand werden über das Internet abgewickelt.

Wie sind die ethischen Folgen dieser Praxis? Das „Abraham Center of Life“ brachte im Reagenzglas die Samen eines Mannes X mit den Eizellen einer Studentin Y zusammen. Die Spermien wurden bei einer Samenbank eingekauft. Insgesamt entstanden so 22 Embryonen, die nun zum Verkauf angeboten werden. Ein Kind wurde einer über 40-Jährigen Kalifornierin eingepflanzt, ein zweites einer verheirateten Kanadierin. Die Frauen sind nun im fünften Monat schwanger. Die zwanzig restlichen Embryos teilen sich diese beiden als „Vorrat“ für den Fall, dass sie noch weitere Kinder haben möchten.

Das bedeutet, dass von einer Frau und einem Mann, die sich nicht kennen 22 Kinder im Labor gezeugt wurden. Biologisch sind sie Geschwister. Ihnen wird es verwehrt, als Familie aufwachsen zu dürfen. Sie werden ihre leiblichen Eltern nie kennen lernen, weil sie zum Spielball und zum Business der Fortpflanzungstechnik wurden.

13.1.07

Erstes «Retortenbaby» wird Mutter

Rund 28 Jahren nach ihrer Geburt als erstes «Retortenbaby» der Welt hat die Britin Louise Brown jetzt selbst ein Kind zur Welt gebracht. Anders als seine Mutter wurde es auf natürliche Art gezeugt.

Die Verwaltungsangestellte und ihr 37-jähriger Ehemann, seien «äusserst glücklich» über die Geburt, berichtete heute die Zeitung «Sun». Wann das Baby genau zur Welt kam, schrieb das Blatt nicht.

«Wir wollen unbedingt eigene Kinder haben, und hoffentlich brauchen wir dafür keine künstliche Befruchtung», hatte Brown schon vor Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft Reportern gesagt.

Die Frau, die mit ihrem Mann in der südwestenglischen Stadt Bristol lebt, war am 25. Juli 1978 als erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung, die ausserhalb des Mutterleibs stattfand, zur Welt gekommen. Seitdem wurden mehr als drei Millionen Mädchen und Jungen durch die so genannte In-Vitro-Befruchtung gezeugt.

Browns Eltern hatten neun Jahre vergeblich versucht, auf natürliche Weise ein Kind zu zeugen. Mit Hilfe der beiden britischen Fortpflanzungsmediziner Patrick Steptoe und Robert Edwards gelang dann die Verschmelzung von Samen- und Eizelle im Labor. Die Geburt des ersten «Retortenbabys» brachte Millionen kinderlosen Paaren neue Hoffnung."

8.1.07

Rauchende Frauen werden seltener schwanger

"Starkes Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit und die Funktion der Gebärmutter
Starkes Rauchen schädigt die Gebärmutter und verringert die Fruchtbarkeit der Frau. Der Uterus wird weniger empfängnisbereit, was es der befruchteten Eizelle erschwert, sich einzunisten. Dieses Ergebnis berichten Forscher in der Online-Ausgabe von Human Reproduction. In ihrer Studie wurde die Hälfte der Frauen, die wenig rauchten, schwanger, bei starken Raucherinnen war es nur ein Drittel.

Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. "Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt", sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. "Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert."

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von Ärzten erzählt, sie sollen in der Schwangerschaft weiterrauchen, weil das Ungeborene sonst Entzugserscheinungen haben würde. "Wenn das Kind geboren ist, tritt das Problem ebenfalls auf", sagt er. Wenn während der Schwangerschaft geraucht wird, seien die Schädigungen für das Kind wesentlich höher als die Entzugserscheinungen.

Die Studie zeigt auch, dass stark rauchende Frauen zwar seltener schwanger werden, jedoch doppelt so oft Zwillinge bekommen wie wenig rauchende. Dieser Effekt war aus früheren Untersuchungen bekannt. Soares vermutet, dass Nikotin nicht nur Einfluss auf die Zellen im Uterus, sondern auch auf Signalwege in den Zellen hat. Er hält es für möglich, dass Nikotin Signale in der Gebärmutter stört oder der Embryo direkt beeinflusst wird.





Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. 'Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt', sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. 'Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert.'

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von "

7.1.07

Mutterglück im Rentenalter: 67-Jährige bekommt Zwillinge

Eine 67jährige Spanierin ist damit vermutlich die älteste Frau, die Kinder zur Welt brachte.

Die bislang kinderlose Frau sei ebenso wohlauf wie ihre beiden Söhne, meldete der Rundfunk am 31. Dezember. Die Babys kamen per Kaiserschnitt in einem Krankenhaus in Barcelona zur Welt, das auf Risikogeburten spezialisiert ist. Die Zwillinge müssten noch einige Zeit im Brutkasten verbringen, hieß es weiter.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien."

27.12.06

Wunschbabys aus Spanien

Wunschbabys aus Madrid: "Mit einem konsequenten Kurs in Richtung modernster Reproduktionsmedizin hat sich Spanien einen Ruf als Land der Baby-Möglichkeiten erarbeitet. Ein neuer Gesetzesentwurf zur Biomedizin eröffnet weitere Geschäftsfelder. Ab 2007 wird in Spanien auch das therapeutische Klonen von Mutterstammzellen möglich sein. Die sozialistische Regierung unter José Luis Rodríguez Zapatero will mit diesem Gesetz erreichen, dass Spanien, das sonst in wenigen Bereichen weltweit führend ist, künftig mit seinem Wissen international punkten kann. Zu diesem Zweck wurde in diesem Jahr auch der Biomedizin-Park Parque de Investigación Biomédica in Barcelona mit einer Investition von 110 Mill. Euro eröffnet.

In Barcelona befindet sich bereits heute eine der renommiertesten spanischen Kliniken für künstliche Befruchtung – das Institut Marquès. Es residiert in einem historischen Gebäude, aber auch hier regiert absoluter Zukunftsglaube. Vor rund elf Monaten wurde ein 13 Jahre eingefrorener Spenderembryo erfolgreich in die Gebärmutter einer 41-jährigen Spanierin eingepflanzt. Das Kind kam vor wenigen Wochen zur Welt.

Nicht erst dieser für viele Kirchenvertreter im Lande zweifelhafte Rekord hat Spanien zu einem der fortschrittlichsten Länder in Sachen Reproduktionsmedizin gemacht.

In Spanien dürfen inzwischen Embryonen eingefroren und Eizellen gespendet werden. Auch alleinstehende Frauen können sich künstlich befruchten lassen, bis zu sieben Eizellen dürfen für die Entwicklung eines Embryo verwendet, drei Embryos können in die Gebärmutter eingepflanzt werden.

Seit vergangenem Jahr wird auch die Adoption von Embryonen in spanischen Kliniken praktiziert. 200 Paare haben sich bisher dafür interessiert, die Hälfte davon sind Ausländer, vor allem Deutsche und Briten. Mehr als dreißig Frauen sind in Spanien inzwischen auf diese Weise erfolgreich schwanger geworden. Allerdings ist dieser Weg zum Kinderwunsch nicht billig: Der Transfer gespendeter Embryonen in die Gebärmutter kostet beim Institut Marquès unabhängig vom Erfolg 10 000 Euro.

Ein moralisches Limit für den Kinderwunsch setzen die Spanier nur beim Alter. Frauen über 50 Jahre werden in den meisten Kliniken nicht mehr behandelt. Der Großteil der Patientinnen ist um die 40 Jahre alt, immer mehr kommen aus dem Ausland. Die meisten lassen sich zwei Embryos einpflanzen.

30.11.06

Sterilität durch Umweltbelastung

Die Zahl der unfrucht­baren Paare steigt - Umweltgifte
werden als mögliche Ursache gerne totgeschwiegen.

Der Umweltmediziner Klaus Rhomberg im derStandard.at-Interview
vom 28. November 2006

Klaus Rhomberg beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Auswirkungen von Schadstoffen auf den menschlichen Organsimus. In seinen Studien warnt er vor den Schadstoffeinflüssen auf das Kind im Mutterleib und vor der zunehmenden Unfruchtbarkeit durch Umweltgifte. Das Problem ist aber nicht neu, sondern so alt wie die klassische Antike: Die Erfindung der Bleirohre für die Wasserversorgung hatte im alten Rom vor allem in der reichen Oberschicht zu einer drastischen Verminderung der Kinderzahl geführt.

derStandard.at: Herr Rhomberg, ihr Bericht ist fast fünf Jahre alt. Hat sich inzwischen die Situation verbessert?

Rhomberg: Nein überhaupt nicht. Es ist nur interessant wie die Rezeption ist – wer geht wie mit dem Thema um.

derStandard.at: Fünf bis sieben Prozent der Paare gelten heute als fortpflanzungsunfähig. Die Schadstoffbelastung in der Nahrung spielt dabei eine große Rolle. Viele Experten gehen von einer 'steigenden Tendenz' aus. Warum glauben sie wird über derart beunruhigende Prognosen kaum in der Öffentlichkeit gesprochen?

Rhomberg: Au, das ist ein schwieriges Thema. Das ist deshalb so schwierig, weil es nämlich mit der medialen Kontrolle von Massen in Zusammenhang steht. Noam Chomsky hat 2003 das Buch Media Control herausgebracht. Da wird genau beschrieben wie es die Mächtigen schaffen eine bestimmte Meinung oder Weltanschauung zu verbreiten. Das ist sehr interessant.

derStandard.at: Wie kann man das genau verstehen. Haben Sie ein Beispiel?

Rhomberg: 1986 zum Beispiel ist vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium eine Studie herausgekommen, wo der Schadstoffgehalt von Biogemüse mit Industriegemüse verglichen wird. Da kommt heraus es ist kein Unterschied. Die Studie wurde von BASF, Höchst und noch einer dritten Großchemiefirma gesponsert.

Zwei Jahre später wurde in Tutzing eine kleine Pressekonferenz einberufen, wo diese Studie fundamental zerpflückt worden ist. Von der Probenziehung über die Analyse bis zum Weglassen der brisantesten Werte. Aber die Geschichte, dass es egal ist wie man Gemüse anbaut, hängt heute noch in den Köpfen herum. Dieses Argument kommt, wenn ich Vorträge halte wie das Amen im Gebet.

derStandard.at: Wie entscheidend ist ihrer Meinung nach die Ernährung mit biologischen Nahrungsmittel für die Fertilität (Fruchtbarkeit)?

Rhomberg: Wir wissen jeder hat hunderte Schadstoffe im Organismus, die eigentlich nicht hinein gehören. Jedes einzelne dieser Fremdmoleküle hat eine bestimmte Falschinformation, die dieses in das komplexe System Mensch hineinträgt.

Kritische Umweltmediziner wollten Anfang der 1980er wissen: Bei welchen Organfunktionen oder Organsystemen des Menschen muss man suchen, damit man auch bei kleinsten Beeinträchtigungen von Dosierungen schon die ersten Wirkungen hat.

derStandard.at: Auf welches Organsystem ist die Wissenschaft gekommen?

Rhomberg: Es hat sich herauskristallisiert, dass das die Systeme sein müssen, die den höchsten Bedarf an stimmiger Informationsübertragung haben. Über den Botenstoffaustausch, die Zelloberfläche, DNA Kette oder Zellkerne. Also überall wo sich in unserem Organismus Biomoleküle begegnen, muss eine stimmige Informationsübertragung da sein. Und da hat es geheißen das ist das zentrale Nervensystem, das ist das Immunsystem, das ist die Fortpflanzungsfähigkeit und das ist die Entwicklung des Kindes im Mutterleib.

Und wenn dann ein "Hintergrundrauschen" hineinkommt, von Falschinformationen von hunderten schädlichen Substanzen in niedrigster Dosis, wo bewirkt das am ehesten erste Anzeichen? Ebendort: Im zentralen Nervensystem, im Immunsystem, und bei der Fortpflanzungsfähigkeit.

derStandard.at: Welche Auswirkung hatte diese Erkenntnis auf den Zusammenhang von Schadstoffbelastung und Fertilität konkret?

Rhomberg: Um das Thema Fertilität hat sich vor allem Frau Prof. Gerhard beschäftigt. Diese Frau hat 1987 begonnen Blei, Cadmium und Quecksilber, Holzschutzmittel und Pflanzenschutzmittel in der Körperbelastung darzustellen. Sie hat Messungen an Patientinnen in ihrer gynäkologischen Ambulanz in Deutschland durchgeführt und eine Studie über die Belastungen verfasst.

Ihre Haupterfahrung in vielen Jahren Forschung war: Wenn ein Paar keine Kinder bekommen kann, und und dieses auf biologische Vollwertkost umsteigt, dann kann die Hälfte innerhalb von ein bis zwei Jahren Kinder kriegen. Würden diese nicht die Ernährung umstellen und zur In Vitro Fertilisation gehen, würde das maximal 20 Prozent bringen.

derStandard.at: Haben sich auch In Vitro Fertilisations Spezialisten damit beschäftigt?

Rhomberg: Feichtinger in Wien zum Beispiel: Der hat die Pestizide in den Eibläschen nachgewiesen. Die Frauen werden dann trotz In Vitro Fertilisation nicht schwanger, wenn sie zu hoch belastet sind. Das ist ein Thema mit solcher Brisanz, es ist einfach unvorstellbar.

derStandard.at: Was muss passieren damit die nötige Aufmerksamkeit entsteht?

Rhomberg: Es muss offiziell anerkannt werden, dass diese Zusammenhänge amtlich besiegelt sind. Das hieße aber, dass die gesamte Landwirtschaft in Österreich und EU weit auf Biolandwirtschaft umstellen müsste.

derStandard.at: Welche Auswirkungen hat die fehlende Aufmerksamkeit?

Rhomberg: Die Botschaft ist: Die herkömmliche Ernährungsituation und der industrielle Landbau sorgen für eine Verdoppelung der Unfruchtbarkeitsrate. Was das alleine für die Pensionskassen und die Bevölkerungskurven bedeutet...

derStandard.at:... Verdoppelung in welchem Zeitraum?

Rhomberg: In den letzten drei Jahrzehnten. Also seit es den Wahnsinn mit dem Einsatz von den Giften gibt. Die schlimmsten hat man zwar weggenommen, aber sie kommen über den Umweg der Dritten Welt, wie zum Beispiel mit Soja wieder herein.

derStandard.at: Öffentliche Institutionen reagieren mit Normwert Änderungen. Sie erwähnen in ihrem Bericht als Beispiel den Normwert der Spermiendichte, der im Jahr 1950 bei 120 Millionen Spermien pro Milliliter lag. Heute beträgt der Normwert laut WHO nur noch 20 Millionen Spermien pro Milliliter.

Rhomberg: Richtig, ja. Die Wissenschaft hat zum Beispiel vier Jahre lang vor BSE gewarnt und von Einzelfällen berichtet. Und was ist passiert? Nichts. Es ist absolut nichts passiert. Im Jahr 97 ist dann der Druck so groß geworden. Da haben dann die englischen Behörden reagieren müssen.


Zur Person

Klaus Rhomberg ist Facharzt für Medizinische Biologie in Innsbruck. Er kommt aus der Humangenetik und wurde durch zahlreiche Studien bekannt.
Er war Gastwissenschafter am Institut für Sozialmedizin in Wien, wo er sich mit Transitfragen und Lärmwirkungsforschung beschäftigte, seit 1993 ist er selbstständig und ist hauptsächlich als Gutachter tätig.

Via: naheliegend

31.10.06

Übergewicht schädigt Fruchtbarkeit der Männer

Zehn Kilo Übergewicht steigert das Risiko um zehn Prozent

Ein Wissenschaftsteam um Markku Sallmen des Finnish Institute of Occupational Health in Helsinki sowie des National Institute of Environmental Health Sciences in Research Triangle Park, North Carolina, hat nachweisen können, dass Männer mit Übergewicht eine größere Chance haben, unfruchtbar zu werden.

Laut den Forschern steigt die Gefahr der Unfruchtbarkeit um zehn Prozent pro zehn Kilogramm Übergewicht an. Diese erste Studie über den Zusammenhang zwischen Übergewicht bei Männern und Unfruchtbarkeit wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Epidemiology veröffentlicht.

Um zu ihrer Erkenntnis zu kommen, befragten die Wissenschaftler 1.468 amerikanische Landwirte und deren Ehefrauen über ihren persönlichen Gesundheitszustand, ihr Gewicht und Schwangerschaften und den Versuchen, ein Kind zu bekommen. Die Analyse beschränkte sich auf Paare, die in den letzten vier Jahren mit oder ohne Erfolg versucht haben, schwanger zu werden, und bei denen die Frau jünger als 40 Jahre war. Als unfruchtbar werteten die Forscher Paare, die länger als zwölf Monate vergeblich versuchten, ein Kind zu bekommen. 28 Prozent der befragten Paare fielen in diese Kategorie.

Auch unter Berücksichtigung von anderen Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten, wie etwa Alter und Übergewicht der Frau, Rauchen, Alkoholgenuss und Belastung mit Pestiziden, ergab die Untersuchung, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) des Mannes ein wichtiger Risikofaktor für die Unfruchtbarkeit darstellt. Bei den stark Übergewichtigen war das Risiko sogar doppelt so hoch, unabhängig vom Alter der Männer.

Laut Sallmen gebe es verschiedene mögliche Erklärungen, warum Übergewicht bei Männern die Fruchtbarkeit beeinflusst. So könnte Übergewicht mit einer schlechteren Samenqualität oder einer niedrigeren Samenkonzentration einhergehen oder Hormonabweichungen verursachen. Ein weitere Erklärung wäre, dass das Libido von dicken Männern einfach niedriger ist. "Unsere Studie sagt über diese Mechanismen allerdings nichts aus, und ebenso wenig beantwortet sie die Frage, ob Gewichtsverlust die Fertilität wiederherstellen kann", so Sallmen. Der Forscher meint, dass die Befunde einen ersten Schritt zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen Übergewicht und männlicher Unfruchtbarkeit darstellen.

23.9.06

Hormoncocktail macht Sperma erfolgreicher

Hormoncocktail macht Sperma erfolgreicher "Ob eine Frau gerade ihren Eisprung hat, kann man(n) nicht sehen. Deshalb, so glaubt eine US-Forscherin, entwickelten Männer im Laufe der Evolution eine raffinierte Strategie, um beim Sex tatsächlich Nachkommen zu zeugen: einen Hormoncocktail im Sperma.

Die männliche Samenflüssigkeit verdankt ihre besondere chemische Zusammensetzung einer Art evolutionärem Wettrennen, vermutet eine amerikanische Psychologin: Als sich bei den Frauen der so genannte verborgene Eisprung ohne charakteristische körperliche Anzeichen entwickelte, statteten die Männer sozusagen als Gegenstrategie ihr Sperma mit einem Hormoncocktail aus, der im Körper der Frau die Wahrscheinlichkeit für eine Befruchtung erhöht. Auf diese Weise verbesserte sie die Chance, bei einem sexuellen Kontakt auch tatsächlich Nachkommen zu zeugen. Über die These von Rebecca Burch von der New-Yorker-Staatsuniversität in Oswego berichtet das Wissenschaftsmagazin 'New Scientist'.

Anderer Duft, aber kein roter Hintern

Im Gegensatz zu vielen Tieren und auch den meisten anderen Primaten weisen beim Menschen nur sehr subtile Zeichen auf den Eisprung bei Frauen hin. Während beispielsweise Schimpansenweibchen ihre fruchtbare Periode durch ein deutlich geschwollenes und gerötetes Hinterteil anzeigen, verändern sich bei menschlichen Frauen lediglich Verhalten, Körpergeruch und Gesichtsform geringfügig mit dem Zyklus. Das stellt Männer vor gewisse Probleme: Da die eindeutigen Signale fehlen, können sie nicht sicher sein, ob ein sexueller Kontakt während der fruchtbaren Tage stattfindet und daher eine reelle Chance auf Nachwuchs besteht.

Eine Strategie der Evolution, dieses Manko zu kompensieren, könnte die Zugabe einer ungewöhnlich großen Menge an Hormonen zur männlichen Samenflüssigkeit gewesen sein, vermutet Burch. Diese enthält unter anderem das so genannte follikelstimulierende und das luteinisierende Hormon, die die Reifung der Eizelle beschleunigen, sowie eine Substanz namens HPL, die zur Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft beiträgt. So ausgestattet kann die Samenflüssigkeit in dem Moment, in dem sie in den Körper der Frau gelangt, den Eisprung beschleunigen und damit auch die Chancen auf eigenen Nachwuchs vergrößern, so Burchs Theorie.

Künstliche Befruchtung dank Hormoncocktail erfolgreicher?

Laut Burch wird diese These dadurch gestützt, dass Schimpansen, die sich nach wie vor auf deutliche Signale ihrer Weibchen verlassen können, ihr Sperma mit sehr viel weniger Hormonen ausstatten als Menschen. Genutzt werden könnte der menschliche Hormoncocktail beispielsweise bei künstlichen Befruchtungen, empfiehlt die Wissenschaftlerin: Würde statt der isolierten Samenzellen die gesamte Samenflüssigkeit verwendet, könnte der Erfolg der In-vitro-Fertilisationen ihrer Ansicht nach deutlich gesteigert werden.

Via Stern.de

19.9.06

Embryonenschutzgesetz: FrauenärztInnen fordern Neuauslegung

Die für Mütter und Kinder gefährlichen Mehrlingsschwangerschaften nach einer künstlicher Befruchtung könnten in Deutschland künftig verhindert werden. In einem Brief an die JustizministerInnen der Länder haben die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie (DGGG) gemeinsam mit dem Dachverband für Reproduktionsbiologie und -medizin anlässlich der Eröffnung des 56. Kongresse der DGGG am 19. September in Berlin gefordert, die Übertragung nur eines oder zweier ausgewählter Embryos in die Gebärmutter auch in Deutschland zu erlauben.


Embryonenschutzgesetz muss zu Gunsten von Mutter und Kind ausgelegt werden


Bislang ist eine solche Auswahl nach dem Embryonenschutzgesetz (ESchG) nicht erlaubt - genauso wenig dürfen befruchtete Embryonen aufbewahrt werden. Die Folge für ReproduktionsmedizinerInnen: Sie müssen alle befruchteten Embryonen in die Gebärmutter der Frau einpflanzen – und das bedeutet in vielen Fällen eine mit Risiken behaftete Mehrlingsschwangerschaft.

Dabei kommt es den ÄrztInnen eigentlich darauf an, Mutter und Kinder möglichst geringen Risiken auszusetzen. Ziel der Reproduktionsmedizin sei es zwar primär, ungewollte Kinderlosigkeit nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zu behandeln, heißt es in dem Brief an die JustizministerInnen.Dabei stehe jedoch nicht nur die Überwindung der Unfruchtbarkeit im Vordergrund, "sondern in gleicher Weise auch die notwendige Vermeidung von Risiken, die sich aus den Methoden der Assisted Reproductive Techniques (ART) ergeben können."

"Drillingsschwangerschaften dringend vermeiden"
Eine entsprechende und ethisch vertretbare Auslegung des ESchG sehen die Präsidenten der beiden Fachgesellschaften im Bereich des Möglichen: Unter den deutschen ReproduktionsmedizinerInnen bestehe die einhellige Meinung, dass die Übertragung eines oder zweier ausgewählter Embryonen (so genannter "Single" (SET)oder "Double Embryo Transfer" (DET)) medizinisch und ethisch sowohl zum Schutz der Frau als auch zur Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften angewendet werden sollte. Neben den Gefahren für die Mutter von Drillingen verweisen die WissenschaftlerInnen auf die hohe Sterblichkeitsrate und die oftmals schweren Behinderungen der Mehrlingskinder. "Es besteht deshalb die dringendste Notwendigkeit, zumindest Drillingsschwangerschaften weitestgehend zu vermeiden, aber gleichzeitig eine hohe Schwangerschaftsrate zu erreichen," so die beiden Fachgesellschaften in ihrem Brief.

GMG führte zu starkem Rückgang der künstlichen Befruchtungen

Denn die ist in Deutschland im Vergleich etwa zu Skandinavien, recht gering. Wird in den nordischen Staaten mit der SET-Methode eine Quote von fast 40 Prozent erreicht, müssen sich deutsche Frauen und Paare mit einer „Erfolgsquote“ von 28 Prozent zufrieden geben. Auch insgesamt versuchen immer weniger Paare ihr Glück mit der In-vitro-fertilisatio (IVF), wie die künstliche Befruchtung im Fachterminus heißt. Ursache dürfte das Gesundheitsmodernisierungsgesetz, kurz GMG sein. "Seit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahre 2004 müssen die Eltern in spe 50 Prozent der Kosten selbst tragen", betonte der 2. Vizepräsident der DGGG und Mitunterzeichner des Briefes, Klaus Diedrich. Die Zahlen der künstlichen Befruchtungen seien seit 2004 um mehr als die Hälfte zurückgegangen, so der Lübecker Professor.

Bei der angestrebten Auslegung des Gesetzes berufen sich die Unterzeichner des Briefes auf ein Konzept, das unter der Leitung des Geschäftsführenden Direktors des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht und Bioethik der Universitäten Mannheim und Heidelberg, Jochen Taupitz, erarbeitet worden ist. Hauptpunkt ist eine individuelle Herangehensweise. Auch einschlägige Kommentare verträten die Auffassung dass der relevante § 1 Abs. 1 Nr. 5 des ESchG keine starre Quote für die Anzahl der Befruchtung von Eizellen vorschreibe, sondern vielmehr flexibel und abhängig von der individuellen Situation eines Paares angewendet werden könne. Nun gelte es die Einschätzung der JustizmininsterInnen abzuwarten, so Diedrich, der sich bescheiden gab: "Auch wenn nur eine neue Debatte um das Embryonenschutzgesetz entfacht wird, haben wir mit unserem Brief etwas erreicht!"

14.8.06

Gestern beim Wunderheiler (Ein Kind in 15 Sekunden)

..so titeln dieKinderwunsch-News: Paar: Also, wir sind hier wegen….

Wunderheiler: ich weiß, ich weiß…ich wusste dass Sie heute kommen. Lehnen Sie sich bitte dort mit dem Rücken an die Wand.

P: Äh, o. k., aber….vielleicht brauchen Sie noch ein paar Infos zur Vorgeschichte.

WH: Nein, ich weiß, ich weiß. Um Ihre Frisur kümmere ich mich auch. Und neue Kleider gibt es gleich dazu. Und nun stehen Sie bitte ganz still und lassen die [hier beliebigen Hokuspokus einsetzen] auf sich wirken.

P: O. K. ……Huch!"

Warum die Frau sich erschrickt, ist hier zu sehen. Viel Spass :-)

10.7.06

Spermien aus Stammzellen können befruchten

Göttingen/Cambridge (dpa) - Forschern der Universität Göttingen ist es nach eigenen Angaben erstmals gelungen, Mäuse mit Hilfe "künstlicher" Spermien zu erzeugen. Aus embryonalen Mäuse-Stammzellen seien männliche Keimzellen entwickelt und damit Eizellen künstlich befruchtet worden, teilte die Hochschule am Montag mit.

Die Ergebnisse seien ein "Meilenstein auf dem Weg zum Verständnis der Bildung männlicher Keimzellen bei Säugetieren", sagte der Humangenetiker Prof. Karim Nayernia. Die Wissenschaftler haben ihre Arbeit in der US-Fachzeitschrift "Developmental Cell" (Bd. 11, S. 125) veröffentlicht.

Die Forscher hatten embryonale Mäuse-Stammzellen mit Hilfe bestimmter Wachstumsfaktoren dazu angeregt, sich in einem Kulturmedien zu männlichen Keimzellen zu entwickeln. Mit diesen Spermien-ähnlichen Zellen wurden dann 65 Eizellen befruchtet und in Mäuse eingebracht.

Die sieben daraufhin geborenen Mäuse waren allerdings entweder größer oder kleiner als auf natürlichem Weg gezeugte Artgenossen und starben früher. Beides deute auf eine unvollständige "Umprogrammierung des Genoms während der Keimzellbildung" hin, sagte Nayernia. Es sei demnach nicht gelungen, alle komplizierten Entwicklungsschritte bei der Spermienbildung in der Kulturschale vollständig nachzuvollziehen.

Die Experimente sollen jetzt an Weißbüschelaffen wiederholt werden, "um zu erfahren, ob die Methode auch bei Primaten funktioniert", sagte der Direktor der Abteilung Humangenetik, Prof. Wolfgang Engel

23.6.06

Experte warnt: Unfruchtbarkeit in Europa wird sich verdoppeln

Die Unfruchtbarkeit in Europa wird sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Eines von sieben Paaren hat laut BBC derzeit Schwierigkeiten ein Kind auf natürlichem Weg zum empfangen. Bill Ledger von der University of Sheffield warnt, dass dieser Wert auf ein von drei Paaren ansteigen könnte. Er erklärte, dass Frauen Auszeiten in ihrem Arbeitsleben angeboten werden sollten, damit sie früher Kinder haben können. Fettleibigkeit und sexuell übertragene Infektionen erhöhten die Unfruchtbarkeit ebenfalls. So haben sich die Chlamydien Infektionen innerhalb des letzten Jahrzehnts verdoppelt. Sechs Prozent der Mädchen unter 19 Jahren gelten derzeit als stark übergewichtig. Ein potenzieller Anstieg der männlichen Unfruchtbarkeit könnte laut Ledger ebenfalls deutliche Auswirkungen haben. Die Quantität und die Qualität des Spermas scheinen sich zu verschlechtern.

"Die jungen Menschen von heute werden morgen die Patienten in den Kliniken zur Behandlung von Unfruchtbarkeit sein", so Ledger. Das Ansteigen von sexuell übertragenen Infektionen bei jungen Teenagern werde bei manchen eine Blockierung der Eileiter verursachen. Aus fettleibigen Kindern würden meist auch fettleibige Erwachsene. Viele dieser Frauen hätten Schwierigkeiten mit dem Eisprung. Wenig flexible Arbeitszeiten sowie finanzielle und karrierebedingte Ambitionen führten zu einer Aufschiebung der Familienplanung bis die Frauen Ende dreißig oder Anfang vierzig seien. "Die Zukunft der Bevölkerung Europas ist gefährdet, da zu wenige Kinder geboren werden." Es sei noch nicht zu spät, diesen Trend wieder rückgängig zu machen. In vielen Ländern, wie in Skandinavien, würden Richtlinien eingeführt, die es Frauen erleichterten früher Kinder zu haben. "Frauen sind nach dem 35. Lebensjahr einfach nicht mehr so fruchtbar. Es ist leichter und unkomplizierter, sie in jüngeren Jahren so gut wie möglich bei der Familienplanung zu unterstützen als zu warten bis eine künstliche Befruchtung erforderlich werden kann."

Künstliche Befruchtung bringt Vorteile für die Wirtschaft - pressetext.deutschland

Die Kosten der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen werden bei weitem von der ökonomischen Leistung des geborenen Kindes aufgewogen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Teams um Bill Ledger von der University of Sheffield gekommen. Die Wissenschaftler berechneten, dass eine künstliche Befruchtung rund 13.000 Pfund kostet, jedes Kind jedoch 147.000 Pfund an Steuern und Versicherungen in die Wirtschaft Großbritanniens einbringt. Sie argumentieren laut BBC, dass diese Zahlen dem Ansinnen Gewicht verleihen, dass das NHS drei Versuche einer künstlichen Befruchtung bezahlen sollte. Die Folge wären 10.000 mehr IVF-Kinder in den nächsten zwei oder drei Jahren. Derzeit wird vielen Paaren nicht einmal ein Versuch zugestanden. Der frühere Gesundheitsminister John Reid hatte dieses Angebot bereits 2004 eingefordert. Seiner Meinung nach sollten jene Institutionen, die die medizinische Grundversorgung sicherstellen und die künstlichen Befruchtungen finanzieren auf lange Sicht drei Versuche bezahlen.

Eines von sieben britischen Paaren leidet unter Unfruchtbarkeit. Dennoch verfügt das Land mit 600 Versuchen pro einer Million Frauen über eine der schlechtesten Quoten bei der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen. In Dänemark, einem jener Länder, die die meiste Unterstützung bieten, liegt dieser Wert bei 2.000 künstlichen Befruchtungen pro einer Million Frauen. Für die aktuelle Studie verglichen die Wissenschaftler die Kosten einer künstlichen Befruchtung mit den wirtschaftlichen Vorteilen. Es wurde dafür von einer Ausbildung bis zum 19. Lebensjahr und einer Vollzeitbeschäftigung ausgegangen. Die angenommenen Werte berücksichtigen eine dem Alter entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Forscher berechneten, dass die Regierung im Verlauf eines Lebens insgesamt 160.000 Pfund einnehmen würde. Zieht man die Kosten für die künstliche Befruchtung ab, bleiben noch 147.000 Pfund. Das Kind würde im Alter von 31 Jahren die Kosten für die künstliche Befruchtung wieder zurückbezahlt haben.

Die europäische Bevölkerung altert. Viele Länder, auch Großbritannien, fallen unter die erwünschte Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau, die für eine stabile Bevölkerungszahl notwendig ist. In Großbritannien zeigen die Geburtenzahlen derzeit. Trotzdem liegt sie derzeit nur bei 1,8. Geringere Geburtenzahlen bedeuten bei einer höheren Lebenserwartung, dass es mehr ältere Menschen geben wird als jüngere und damit die auf die Gesellschaft entfallenden Kosten steigen. Mitglieder des unabhängigen Think-Tanks Rand Europe argumentieren, dass die unter anderem die künstliche Befruchtung und nicht wie vielfach argumentiert die Migration zur Erhöhung der Bevölkerungszahlen beitragen sollte.

Genitale Chlamydien weniger schädlich als angenommen

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Nicola Low des Instituts für Präventiv- und Sozialmedizin der Universität Bern http://www.unibe.ch hat entdeckt, dass eine genitale Chlamydieninfektion bei jungen Frauen seltener zu ernsthaften Komplikationen führt, als bisher angenommen wurde. In nur 2,7 Prozent der Fälle folgt auf eine genitale Chlamydieninfektion eine Eileiterschwangerschaft. Das Risiko der Unfruchtbarkeit liegt bei 6,7 Prozent. Diese Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Online-Fachzeitschrift Sexually Transmitted Infektions veröffentlicht.

Chlamydien sind Bakterien, die Erkrankungen der Schleimhäute im Bereich der Augen, der Atemwege und im Genitalbereich auslösen. Sie sind die häufigste Ursache für vermeidbare Erblindung in den ärmsten und entferntesten Gebieten der Welt und sexuell übertragener Erkrankungen. In fast 80 Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung ohne Symptome. Nichtentdeckung kann zu chronischen Entzündungen von Harnröhre, Gebärmutter oder Eileiter führen. Gemäß neueren Studien heilt die Infektion aber bei rund der Hälfte der Patientinnen von alleine, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

Das Forscherteam fand nun heraus, dass eine frühere Chlamydieninfektion das Risiko für ungewollte Kinderlosigkeit oder Schwangerschaftskomplikationen zwar erhöht, aber dass diese Folgen weit weniger häufig auftreten, als frühere Untersuchungen vermuten lassen. Diese Erkenntnis geht aus einer langjährigen Kohortenstudie hervor, in der im schwedischen Uppsala zwischen 1985 und 1989 44.000 Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren auf Chlamydien getestet wurden. Bis 1999 wurden die Frauen auf eventuelle Folgen einer früheren Chlamydieninfektion untersucht.

Eine Chlamydieninfektion kann mittels verschiedener, teurer Testverfahren nachgewiesen werden. Eine davon ist der Nachweis von Bakterien durch Anzucht in speziellen Zellkulturen. "Eine niedere Rate von Chlamydien-Komplikationen ist eine erfreuliche Nachricht für die einzelne Patientin, aber damit stellt sich jedoch auch die Frage nach den Kosten und dem Wert heutiger Testverfahren", stellt Low fest. Der Nutzen von regelmäßigen Chlamydientests sei bisher wohl überschätzt worden. Es werde eine neue realistische Einschätzung der Art und Häufigkeit von Chlamydien-Tests gebraucht.

Angelika Stary, Fachärztin für Haut- und Geschlechtserkrankungen und Leiterin des Ambulatoriums für Pilzinfektionen in Wien, teilt diese Meinung nicht. "Die international herrschende Auffassung ist, dass Frauen sehr regelmäßig auf Chlamydien kontrolliert werden sollten. So empfehlt das amerikanische Center for Disease Control eine alljährliche Untersuchung für alle jungen Frauen", erklärt Stary im pressetext-Gespräch. Die allgemeine Annahme sei, dass Chlamydien in einem beträchtlichen Ausmaß zu Infertilität führen. "Man muss mit solchen Schlussfolgerungen daher sehr vorsichtig sein", so Stary.

Psychologische Beratung stellt Fruchtbarkeit wieder her

Psychologische Beratung kann perfektionistischen Frauen helfen ihre Fruchtbarkeit wiederzuerlangen und schwanger zu werden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Emory University http://www.emory.edu gekommen. Es zeigte sich, dass auch eine kognitive Verhaltenstherapie alleine ausreichte, damit Frauen, die keine Periode und keinen Eisprung mehr hatten, ihre Fruchtbarkeit wiedererlangten. Dieser Behandlungsansatz kommt normalerweise bei Patienten mit Depressionen zum Einsatz. Eine Anhäufung von Stress kann bei der Verhinderung des Eisprunges eine entscheidende Rolle spielen. In manchen Fällen kann sich dieser Effekt schrittweise auf subtile Art und Weise aufbauen. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann den Frauen helfen, "aus Gebirgen Maulwurfhügel zu machen".

Viele der Frauen, die das Team behandelte, waren Perfektionistinnen, egal ob sie sehr anstrengende Jobs hatten oder nicht arbeiteten. In beiden Fällen führte dieses Verhalten zu großen Mengen von Stress. Andere Frauen fühlten sich durch die Ansprüche anderer Menschen auf ihr Leben überwältigt und gestresst. Bei keiner der Frauen wurden Angstgefühle oder Depressionen diagnostiziert. Die Wissenschafter untersuchten, warum diese allgemein gesunden Frauen, mehr als 20 Jahre lang keine Menstruation und keinen Eisprung mehr hatten. Fünf bis zehn Prozent der haben zu keinem Zeitpunkt eine Periode. Ein viel größerer Prozentsatz ist nicht in vollem Ausmaß fruchtbar. Das Team stellte bereits in der Vergangenheit einen engen Zusammenhang zwischen den Werten von Stresshormonen und den die Fruchtbarkeit beeinflussenden Hormonen fest.

Die vorausgehende Studie konzentrierte sich auf 16 junge Frauen, die sechs Monate lang keine Periode gehabt hatten, obwohl einige bereits Kinder hatten. Bei allen Teilnehmerinnen wurde eine funktionelle hypothalamische Amenorrhoe (FHA) festgestellt, die durch eine anhaltende Verringerung jenes Hormons verursacht wurde, das die Freigabe von Hormonen in den Blutkreislauf veranlasst, die den Eisprung auslösen. Die Frauen wiesen erhöhte Werte von Cortisol auf, einem Hormon, das mit Stress in Zusammenhang steht. Die Hälfte der Frauen wurde 20 Wochen lang mit einer auf ihre Situation ausgerichteten kognitive Verhaltestherapie behandelt. Diese Behandlung war darauf ausgerichtet, die Teilnehmerinnen beim Umgang mit ihren Problemen zu unterstützen und Perspektiven zu entwickeln. Die zweite Hälfte der Frauen wurde lediglich beobachtet.

Im Verlauf der Studie erlangten sechs der acht Frauen, die mit der kognitiven Verhaltenstherapie behandelt wurden ihre volle Fruchtbarkeit wieder. Eine Frau wies Anzeichen einer wiederhergestellten Funktion der Eierstöcke auf. Zwei Teilnehmerinnen wurden später innerhalb von zwei Monaten schwanger. Von den acht Frauen der Kontrollgruppe wurde nur eine wieder fruchtbar. Die anderen Teilnehmerinnen zeigten Anzeichen einer Funktion der Eierstöcke. Bei den Frauen in der Therapie-Gruppe sanken die Cortisol-Werte und die Schlüsselsignale, die einen Eisprung auslösen wurden wieder hergestellt. Die leitende Wissenschaftlerin Sarah Berga erklärte laut BBC, dass Mediziner wieder jenen Ansatz vertreten sollten, als man den Frauen riet sich einfach zu entspannen, dann würden sie schon schwanger werden. "Menschen entspannen sich nicht, weil man es ihnen gesagt hat. Man muss ihnen auch zeigen, wie man sich entspannt."