28.12.05

Fiese Fornamen

Unerfüllten Kinderwunsch zu haben bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man sich mit dem Thema Vornamen für ein Kind nicht schon mal auseinandersetzen kann.

Da kann man wirklich fiel valschmachen und daher ist eine intensive Beschäftigung mit diesem Thema sicherlich zu empfehlen. Um das mal klar zu sagen: Brian, Kevin sollte man lieber bleiben lassen. Auch der Hinweis, dass es "Breiän" ausgesprochen wird, macht nichts wirklich besser.

Was sind die Anforderungen an einen Vornamen?
1. Man muss den Namen gut brüllen können. Es empfielt sich daher ein zweisilbiger Name. Kevin oder Brian zum Beispiel....
Nimmt drei Silben geht auch noch und lässt sich mit einer schönen Melodie rufen, wobei die erste und die letzte Silbe in die Länge gezogen wird: Luuuzifeeer....
Ab vier Silben kingt es gequält. Außerdem muß man wegen der unvermeidlichen Abkürzungen solcher Namen aufpassen (siehe unten)

2. Das Kind muss mit dem Namen Freunde finden können. "sag noch mal: WIE heißt du???"

3. Das Kind muss Kindergarten und Grundschulzeit mit dem Vornamen unbeschadet überstehen. Wenn der Vorname also nur den humanistisch gebildeten Schwiegereltern gefällt, dann ist was falsch gelaufen

4. Dem Kind selbst muß der Name nicht gefallen. Der eigene Vorname gefällt Kindern eigentlich nie. Die eigenen Eltern auch nicht.

5. Testfrage: Möchten Sie, dass Ihr Kind mit diesem Vornamen bei IKEA ausgerufen wird? "Die kleine Ingeborg möchte bitte aus dem Kinderparadies abgeholt werden"....Würden Sie Ihr Kind dann wirklich noch abholen wollen?

6. Stay simple. Sybille z. B. scheidet schon mal völlig aus. "Nein, mit "y" vorne, das "i" kommt hinten. Nein, zwei "l" ud nur ein "b". Völlig doof ist es, wenn man gut eingeführte Namen der Originalität wegen verändert. "Kris" statt "Chris" wäre eines von tausend möglichen Beispielen. Wobei: Im Hinblick auf die "Google-Kompatibilität" könnte das widerum von Vorteil sein.

7. Bei langen Namen denken sie an die Abkürzungen, die unweigerlich folgen werden. "Max" für Maximilian ist ja irgendwie in Ordnung, aber mit "Aristoteles" sollte man sich auf Einiges gefasst machen.

8. Doppel-Vornamen-mit-Bindestrich: Das ist für mein Dafürhalten die größte Pest. Vor allem, wenn darauf bestanden wird, dass das Kind Hanna-Lena heißt und nicht einfach Hanna oder Lena, wie es einem gerade so in den Kram passt. Da könnte ja jeder kommen. Und: Versuchen SIe mal Hanna-Lena zu brüllen (Punkt 1). Das geht gar nicht. Das wird irgendwie ein dünnlicher Singsang ohne Authorität.

Wer es wirklich wissen will, sollte mal bei der Gesellschaft für deutsche Sprache nachsehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

super Artikel, auch wenn mein Name dabei eher schlecht wegkommt. Ich danke trotzdem für die Unterstützung bei der Namenswahl.

Mir fällt noch etwas ein: Die Eltern, die erst nach der Geburt mit dem Namen herausrücken: "Wisst Ihr denn schon, wie es heißen soll?" dümmlich-glücklicher Gesichtsausdruck:"Jaaa..."-"Und wie?"
"Sagen wird noch nicht".