15.1.14
Kurzfilm aus dem Labor.
http://www.mobypicture.com/user/ElmarBreitbach/view/16468484
13.1.14
Künstliche Befruchtung: IVF nach Eizellspende immer erfolgreicher Daten aus den US-amerikanischen Register ...
http://buff.ly/1cTsBxb
Twittern, pressen, twittern. Ruth Irio überträgt den Verlauf ihre Hausgeburt auf Twitter
http://buff.ly/1cRJVCK
26.12.13
Yahoo berichtet: Künstliche Befruchtung: Inderin hat zehn Totgeburten in einer Nacht.
Eine wirklich schreckliche und ganz und gar unweihnachtliche Geschichte
http://buff.ly/18N4xxe
21.12.13
Embryonenspende in Deutschland. Ist das juristisch möglich? Das "Netzwerk Embryonenspende sagt Ja"
http://buff.ly/18CRb6P
Neues Eizellenscreening: Theoretisch könnten die Schwangerschaftsraten auf 60% ansteigen.
http://buff.ly/1jorUC5
19.4.13
Fehlgeburt: Abwarten statt Operation?
Meistens wird bei einer Fehlgeburt eine Ausschabung empfohlen, wenn sie nicht von alleine abblutet, berichtet fehlgeburten.net. Viele Frauenärzte sind inzwischen jedoch der Auffassung, dass dies nur noch selten wirklich notwendig ist und Abwarten oftmals besser ist. Es scheint kein Problem zu sein, auch über einen längeren Zeitraum abzuwarten, berichtet die ZEIT:
Dennoch würden viele Frauen gar nicht erst vor die Wahl gestellt, kritisiert Franz Kainer, Leiter des Perinatalzentrums an der Frauenklinik der LMU München. "Dabei ist die konservative Methode bei einer frühen Fehlgeburt meist sicherer als die Ausschabung." Kainer ist überzeugt: In den nächsten Jahren werde sich immer mehr herausstellen, dass eine Ausschabung nicht erforderlich ist. Viele Mediziner wüssten das auch. "Nur leider hapert es an der allgemeinen Umsetzung dieses Wissens."
In dem Artikel der ZEIT wird über eine Frau berichtet, die sich zu dem Eingriff gedrängt fühlte und nun gegen ihre Ärzte vor Gericht zieht. Der Gutachter wies darauf hin, dass die Ausschabung Standard sei. Vermutlich wird man den behandelnden Ärzten keinen Vorwurf machen können, wenn sie nicht auf Alternativen hingewiesen haben. Wenn diese Klage jedoch ein Umdenken zur Folge hat, wäre auch bereits etwas gewonnen.
14.1.12
Antikörper gegen Mutterkuchen möglicherweise verantwortlich für Fehlgeburten
Forscher haben offenbar eine Ursache für gehäufte Fehlgeburten bei Frauen gefunden. Bei vielen Frauen mit zwei oder mehr Fehlgeburten wurden Antikörper gegen das Mutterkuchengewebe entdeckt, wie das Uniklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München mitteilte.
Die Experten gehen davon aus, dass durch diese Antikörper das für die Schwangerschaft unerlässliche Mutterkuchengewebe als "Fremdkörper" abgestoßen wird, wodurch die Schwangerschaft dann keine Chance mehr hat, sich weiter zu entwickeln.
Mehr bei innovations-report.de via fehlgeburt.net
7.1.12
Kinderwunsch und gute Vorsätze für das Neue Jahr
Neues Jahr, neues Glück, lautet ein altes Sprichwort und so planen auch in 2012 viele Paare, eine Familie zu gründen. Dabei lohnt es sich, bereits im Vorfeld einige gesundheitliche Aspekte zu bedenken, da der weibliche Körper dem ungeborenen Kind neun Monate lang ein Zuhause bieten soll. „Grundsätzlich rate ich Frauen mit Kinderwunsch, ein gesundes Leben zu führen. Das heißt, sie sollten das Rauchen aufgeben, Alkohol nur in Maßen konsumieren und auf eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend körperliche Betätigung achten“, weiß Dr. Elmar Breitbach, Arzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Deutschen Klinik Bad Münder. Des Weiteren sollten sie den Koffeinkonsum reduzieren und nicht mehr als drei Tassen Kaffee am Tag trinken. Doch auch abseits dieser gesunden Lebensführung gilt es, erste Vorkehrungen zu treffen.
Ärztlicher Check
Planen Paare ein Baby, erweist es sich nicht nur für chronisch Kranke oder unter Dauermedikamentation stehende Frauen als sinnvoll, bereits zu diesem Zeitpunkt den Gynäkologen des Vertrauens aufzusuchen. Beim Check untersucht der Mediziner beispielsweise das Blut, wodurch er unter anderem bestimmt, ob genug Antikörper gegen Röteln und Windpocken vorliegen. „Insbesondere in den ersten Monaten einer Schwangerschaft entsteht aufgrund einer derartigen Erkrankung ein lebensbedrohliches Risiko für das ungeborene Kind. Dem lässt sich jedoch mit einer einfachen Impfung vorbeugen“, erklärt Dr. Breitbach. Im Gespräch sollten Frauen des Weiteren auch starke Regelschmerzen oder unregelmäßige Monatsblutungen thematisieren, um Myome oder andersartige Wucherungen im Unterleib auszuschließen. Zusätzlich gilt es, sich bereits jetzt über die Bedeutung von Folsäure, ein für Zellteilungs- und Wachstumsprozesse wichtiges Vitamin, aufklären zu lassen und es gegebenenfalls ergänzend einzunehmen.
Wenn die Schwangerschaft ausbleibt
Doch nicht immer lässt sich der Wunsch nach Nachwuchs so schnell umsetzen, wie von vielen Paaren gewünscht. „Tritt trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs innerhalb von einem Jahr keine Schwangerschaft ein, sollten Betroffene eine Kinderwunschklinik aufsuchen. Hier können mögliche Ursachen abgeklärt und eventuelle Sorgen und Zweifel ausgeräumt werden“, berichtet Dr. Breitbach aus seiner Praxis. Dabei gilt es, immer beide Partner in die Diagnostik mit einzubeziehen, da die Ursachen zu gleichen Teilen beim Mann und bei der Frau liegen. In der Regel zeigen Methoden der modernen Medizin dann aber eine Lösung auf: Knapp 70 Prozent aller betroffenen Paare gelangen mittels Therapie doch noch ans Ziel und bekommen den lang ersehnten Nachwuchs.
2.1.12
Und wenn man schon ein Kind hat?
Auch bei sekundärer Sterilität ist die Ursachenabklärung wichtig
Bei sekundärer Sterilität liegen oft die gleichen medizinischen Gründe vor wie bei Paaren, die vergebens auf ihr erstes Kind warten. Auch hier sind hormonelle Störungen, eingeschränkte Spermienqualität und Erkrankungen der Geschlechtsorgane die häufigsten Ursachen für das Ausbleiben einer weiteren Schwangerschaft. Deswegen sollte man auch in diesen Fällen eine sorgfältige Abklärung der möglichen Ursachen durchführen und nicht einfach davon ausgehen, dass es irgendwann schon einmal klappen wird, nur weil bereits ein Kind geboren wurde. Natürlich ist es schwer zu verstehen, dass die Familienplanung beim ersten Kind keine Probleme verursachte sich eine weitere Schwangerschaft jedoch einfach nicht einstellt. Beispielsweise kann auch bei der ersten Zeugung die Spermienqualität des Partners bereits eingeschränkt gewesen sein. Wenn dann allerdings auf Seiten der Frau keine Fruchtbarkeitseinschränkungen bestehen, ist es durchaus möglich, dass sich die erhoffte Schwangerschaft trotzdem einstellt. Einige Jahre später reicht dann schon eine unwesentliche altersbedingte Verminderung der weiblichen Fruchtbarkeit, um die mangelnde Spermienqualität nicht mehr ausgleichen zu können.
Späte Entscheidung für ein Kind kann ein Grund sein
Es gibt vielfältige Gründe für sekundäre Unfruchtbarkeit, jedoch spielt die späte Entscheidung für eine Familie häufig eine große Rolle. Mit dem 30. Lebensjahr sinkt die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau langsam und mit Mitte dreißig deutlicher ab, sodass sich Prognosen für ein zweites Kind verschlechtern. Werden die Planungen für das zweite Kind dann erst wieder aufgenommen, dann ist zum einen die natürliche Fruchtbarkeit bereits vermindert und zum anderen können in der Zwischenzeit Erkrankungen aufgetreten sein, die eine weitere Schwangerschaft erschweren. Entzündungen der Eileiter, Myome, Endometriose und hormonelle Störungen sind einige der Faktoren, die dabei zum Tragen kommen können.
Sekundäre Sterilität ernst nehmen
Auch für Paare, die bereits ein Kind haben, erweist sich das Warten auf eine Schwangerschaft als stark belastend. Und von ärztlicher Seite ist dieser Wunsch nach dem zweiten Kind nicht weniger ernst zu nehmen
als jener bei noch gänzlich unerfülltem Kinderwunsch. In diesen Fällen sollte mit der gleichen Sorgfalt nach möglichen Ursachen gesucht werden wie bei Paaren ohne gemeinsame Kinder. Für Betroffene ist es auf jeden Fall ratsam, beim längeren Ausbleiben der ersehnten zweiten Schwangerschaft eine spezialisierte Kinderwunschpraxis oder -klinik aufzusuchen. Diese bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Diagnostik und zur individuellen Behandlung.
Gezielte Behandlung
Speziell bei Elternpaaren mit einem erneuten Kinderwunsch streben Reproduktionsmediziner an, die vorhandene Fruchtbarkeit optimal zu unterstützen – jedoch nur so viel wie nötig bzw. so wenig wie möglich,
um keine zusätzlichen körperlichen Belastungen herbeizuführen. Hormonelle Störungen lassen sich beispielsweise durch eine angepasste und schonende Hormontherapie ausgleichen. Daneben stehen je nach vorliegender Störung auch verschiedene Verfahren der assistierten Befruchtung zur Verfügung. Im Fall einer geringen Einschränkung der Spermienqualität können Reproduktionsmediziner die Spermien bei der sogenanntenInsemination mit einem Katheter nahe an die Eizelle heranführen. Bei der sogenannten In-vitro-Fertilisation findet die Befruchtung außerhalb des Körpers statt. Dabei finden Eizelle und Spermium im Reagenzglas selbstständig zueinander. Anders bei der sogenannten ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion): Hier injizieren Spezialisten die Spermien direkt in die Eizelle. Somit kann einer Vielzahl der Paare zum ersehnten weiteren Kind verholfen werden.
13.4.11
Stress macht nicht unfruchtbar
Entgegen der immer wieder geäußerten anderslautenden Aussagen, ist Stress kein Problem, wenn es darum geht mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger zu werden, wie die ZEIT berichtet.
Psychologen der Universität Cardiff werteten für ihre Studie, die kürzlich im British Medical Journal erschienen ist, Daten aus Untersuchungen an insgesamt 3583 Frauen zwischen 29 und 37 Jahren aus zehn Ländern aus, die sich zwischen 1985 und 2010 einer künstlichen Befruchtung unterzogen hatten.
Bei allen Teilnehmerinnen war vor Beginn der Behandlung anhand von standardisierten psychologischen Tests erhoben worden, ob und wie stark sie unter Ängsten und depressiver Verstimmung litten. Dann wurde geschaut, welche Frauen im nächsten Behandlungszyklus schwanger wurden.
In der Auswertung zeigte sich, dass die psychischen Symptome keinen erkennbaren Einfluss auf den Erfolg der Behandlung nahmen: Frauen, die zu Beginn über Anspannung und Nervosität klagten und sich große Sorgen machten, wurden genauso häufig schwanger wie psychisch weniger angespannte Altersgenossinnen.
23.9.10
Umfrage: PID zur Untersuchung auf Erbleiden stößt auf große Akzeptanz
Der Wunsch nach einer bestimmten Augen- oder Haarfarbe rechtfertigt keine Gentests zur Auswahl von Embryonen, die durch künstliche Befruchtung entstanden sind - der Verdacht auf eine schwere Erbkrankheit unter Umständen schon. So lässt sich das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage der "Apotheken Umschau" über die Einstellung der Deutschen zur so genannten Präimplantationsdiagnostik (PID) zusammenfassen. Demnach hält es immerhin fast jeder Fünfte (18,7 Prozent) für "völlig in Ordnung", wenn Paare, die auch auf natürlichem Weg Kinder bekommen könnten, mit Hilfe künstlicher Befruchtung und genetischer Auswahlverfahren vorab z. B. das Geschlecht ihrer Kinder bestimmen würden. Bei näherer Betrachtung sind jedoch nur 14,7 Prozent der Befragten dafür, Präimplantationsdiagnostik (PID) grundsätzlich zu erlauben. Fast jeder Zweite (43,5 Prozent) findet, dass die PID nur in Ausnahmefällen, z. B. bei begründetem Verdacht auf mögliche Erbkrankheiten, erlaubt sein sollte. 15,6 Prozent lehnen die PID generell ab, 26,2 Prozent haben sich hierzu noch keine Meinung gebildet. 70,2 Prozent würden nach dem Einpflanzen des Embryos in die Gebärmutter im Laufe einer künstlichen Befruchtung bei einer Fehlbildung oder Erbkrankheit dann aber auch eine Abtreibung befürworten. Lesen Sie im Brennpunkt der aktuellen "Apotheken Umschau" (September B), was Experten für und wider die Präimplantationsdiagnostik vorbringen.
Hintergrund:
Bei der Präimplantationsdiagnostik (PID) werden in der Regel mehrere Eizellen befruchtet. Im Reagenzglas entstehen mehrzellige Embryonen. Diese werden vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter genetisch untersucht. Nur geeignete Embryonen werden ausgewählt, die anderen sterben ab. Kritiker sehen hier eine Entscheidung zwischen "lebenswert" und "lebensunwert". Das Verfahren ist deshalb ethisch umstritten. Bisher galt die Präimplantationsdiagnostik in Deutschland als verboten. Dies hat sich durch ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) im Juli geändert. Demnach ist in Fällen mit sehr hohem genetischen Risiko die PID nicht mehr strafbar.
Quelle: Eine repräsentative Umfrage der "Apotheken Umschau" vom Juli/August 2010 durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 1.936 Personen ab 14 Jahren.
25.8.10
Zu Spät entschlossen? Das Aniston-Syndrom
Ist es ein Trend, dass sich junge Frauen zu spät der Familienplamung zuwenden und dann Probleme bekommen, schwanger zu werden?
«Wenn ich zehn Jahre zurück könnte, würde ich meinem jüngeren Ich einschärfen, sich ernsthafte Gedanken über eine zukünftige Familie zu machen. Ich würde ihm von meinen Zeitgenossinnen erzählen und ihren Problemen, schwanger zu werden, und ich würde mein 30-jähriges Ich ernsthaft fragen, ob es tatsächlich klug ist, auf den Rat unserer Mütter zu hören, und zuerst an die Karriere zu denken und erst dann an mögliche Kinder.»
Via Mama-Blog
104 mal Sex bis zum Eintritt einer Schwangerschaft
Das zeigt eine Umfrage von First Response, einer bekannten kanadischen Internet-Plattform für Fragen der Familienplanung.
Pille abgesetzt und gleich Schwanger? Das ist eher die Ausnahme. Die Wissenschaftler befragten 3000 Mütter und kamen nach Auswertung der Antworten zum Schluss: Durchschnittlich muss ein Paar 104 Mal miteinander schlafen, bis es ein Baby gibt.
Das bedeutet sechs Monate lang, drei bis viermal wöchentlich Sex. «104 Mal Sex klingt vielleicht nach viel», kommentiert Mike Smith, Sprecher von First Response. «Aber Sex machen, um ein Baby zu zeugen, das ist doch ziemlich aufregend.»
Naja, manche Frauen sehen es ernster, geben sich in dieser Sache sogar verbissen. Gemäss der Umfrage befiehlt eine von zehn Befragten ihren Ehemann mitten am Tag für Sex nach Hause – nur weil sie gerade den Eisprung hat.
Sex nach Stundenplan ist aber ein Lustkiller. Fast ein Drittel der Frauen meint, Sex werde langweilig, wenn er einzig darauf abziele, ein Kind zu machen. Rund 70 Prozent der Befragten wäre es deshalb am liebsten, würde das Wunschkind spontan und aus purer Liebe gezeugt. Dieses Ergebnis ist nicht weiter verwunderlich.
23.8.10
Grippeimpfung bei Kinderwunsch und Schwangerschaft
Schwangere durch eine Impfung vor Grippe zu schützen ist sinnvoll
Erstens enthält die übliche saisonale Grippevakzine keine Wirkverstärker.
Zweitens wurden in Schweden 30 000 Schwangere ohne Probleme mit Pandemrix® geimpft.
Drittens ist wissenschaftlich unstrittig, dass Impfungen mit Totimpfstoffen für Schwangere keine Risiken bergen.
Allerdings sind die Impfempfehlungen des Robert-Koch-Instituts zurückhaltend und geben für Schwangere keine erweiterte Impfempfehlung heraus, wie die Ärztezeitung bedauert
Für Frauen mit Kinderwunsch ist die Impfung jedoch ohne Einschränkung anzuraten.
22.8.10
Wissenschaftlerinnen bleiben oft kinderlos
Rund drei Viertel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Deutschlands Universitäten sind kinderlos. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht die Ergebnisse in einer Broschüre.
Den Ursachen und Zusammenhängen gingen zwei Forschungsprojekte auf den Grund, die aus Mitteln des BMBFs und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union gefördert wurden.
Ihre Ergebnisse fanden nun Eingang in die Broschüre: "Kinder - Wunsch und Wirklichkeit in der Wissenschaft", die das BMBF jetzt veröffentlicht. Sie liefert einen Überblick über die Problematik und formuliert grundlegende Anforderungen an familiengerechte Hochschulen. Hier kann man sie als PDF herunterladen
Die Hauptgründe für Kinderlosigkeit der Akademikerinnen sind anspruchsvolle Qualifizierungszeiten, befristete Beschäftigungsverhältnisse mit daraus resultierenden finanziellen Unsicherheiten und persönliche Umstände. Die wissenschaftliche Arbeitskultur muss deshalb geändert und gelungene Modelle zur verbesserten Vereinbarkeit von Wissenschaft und Elternschaft müssen in die Breite getragen werden. Dabei kann auch die Hochschulautonomie Motor sein, um bestehende Barrieren abzubauen.
"Diese Forschungsergebnisse sollten für zielgerichtete Maßnahmen genutzt werden. Mütter, Väter und Menschen mit familiärer Verantwortung müssen auch in Wissenschaft und Forschung chancengerechte, familienfreundliche Arbeitsstrukturen erhalten", fordert Bundesforschungsministerin Annette Schavan. "Das BMBF hat bereits im Rahmen des Professorinnenprogramms wichtige Anstöße für die notwendigen Veränderungen gegeben, indem es nachhaltige Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen fördert. Ohne familienfreundliche Arbeitsstrukturen ist eine zukunftsfähige Gestaltung des Wissenschaftsbetriebs nicht denkbar", betont Schavan.
10.8.10
Zink verbessert Reifung der Eizellen
Bei Mäusen konnte festgestellt werden, dass dieses Spurenelement von großer Bedeutung bei der Reifeteilung der Eizellen ist, die wiederum Voraussetzung für eine Befruchtung ist. Ist die Konzentration in der Eizelle zu niedrig, dann kommt es zu einem Stillstand der Eizellreifung. Alison Kim von der Northwestern University in Chicago und ihr Team stellten fest, dass Zink während des gesamten Reifeprozesses in deutlich größeren Mengen in den Eizellen von Mäusen vorkam als die anderen untersuchten Metalle Eisen und Kupfer.
Um nun festzustellen, welchen Einfluss diese höheren Konzentrationen des Spurenelements auf den Reifungsprozess haben, blockierten sie Kanäle, über die die Aufnahme in die Zelle erfolgt. In den so behandelten Zellen, kam es zu einem plötzlichen Stop der Reifeteilung und zwar immer in einem bestimmten Abschnitt des Prozesses (Telophase I).
Basierend auf diesen Ergebnissen sind nun Folgestudien geplant, in denen der Einfluss des Zink auf die die menschliche Fruchtbarkeit untersucht werden soll und ob eine zinkreiche Ernährung die wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft erhöht.
Die Kosten der künstlichen Befruchtung
Von den rund 685.000 Kindern, die im letzten Jahr das Licht der Welt erblickt haben, sind etwa 5.000 das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung. In der Regel liegt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, bei gesunden Paaren bei 30 Prozent pro Zyklus.
Die Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit können sowohl beim Mann als auch bei der Frau liegen und bedürfen einer gründlichen Diagnose. Diese wird bei verheirateten Ehepaaren sowohl von der gesetzlichen als auch von der privaten Krankenkasse übernommen.
Unterstützung durch die Krankenkassen
Weitere Schritte im Rahmen der Sterilitätstherapie werden seit einer Gesetzesänderung von 2004 zur Hälfte von der jeweiligen Krankenkasse bezuschusst. Allerdings ist die Dauer begrenzt. Bei einer Insemination im natürlichen Zyklus (ohne Stimulation) zahlt die Krankenkasse die Hälfte bei bis zu acht Versuchen. Nach hormoneller Stimulation hat das Ehepaar drei Versuche, die bezuschusst werden. Eine IVF-Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation) im Schälchen wird ebenso wie die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) bis zu drei Mal zur Hälfte übernommen.
Grundsätzlich muss vor Behandlungsbeginn ein Antrag auf eine Kostenübernahme bei der Krankenkasse gestellt werden. Unterstützung gibt es dabei von den Kinderwunschkliniken bzw. -praxen. Wichtig: Die Antragstellerinnen müssen zwischen 25 und 40 Jahre alt, die Ehemänner dürfen nicht älter als 50 sein. Alle anderen Therapiemöglichkeiten müssen ausgeschöpft sein. Weiterhin dürfen dabei nur die Samen- und Eizellen der Ehepartner verwendet werden. Außerdem müssen beide einen negativen HIV-Test nachweisen können. Desweiteren benötigt die Frau eine ausreichende Schutzimpfung gegen Röteln.
Bei unverheirateten Paaren gibt es keine Bezuschussung durch die Krankenkassen, allerdings haben sie die Möglichkeit, die tatsächlich entstandenen Kosten bei einer Sterilitätstherapie von der Steuer abzusetzen.
Reproduktionsmedizin in Zahlen
Eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) kostet durchschnittlich 3.000 Euro, bei einer ICSI ist mit etwa 3.600 Euro zu rechnen. Kann die Befruchtung innerhalb eines natürlichen Zyklus gemacht werden, wird es mit rund 200 Euro wesentlich günstiger. In der Regel müssen die Frauen sich während der Therapie Hormone spritzen, die ebenfalls bezahlt werden müssen.
8.8.10
Bundesratsinitiative gescheitert
Bei einer künstlichen Befruchtung müssen Paare auch künftig die Hälfte der Kosten tragen. Die Bundesregierung habe dem Bundesrat eine Abfuhr erteilt, die volle Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen wieder einzuführen, berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ vom Freitag.
Die Wiedereinführung der vollen Kostenübernahme sei derzeit nicht geplant, so das Blatt unter Berufung auf die Regierungsmitteilung. Der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP) sagte der Zeitung, er plane für die Kostenübernahme einen erneuten Vorstoß im kommenden Jahr. Das sächsische Gesundheitsministerium kündigte an, man werde in allen zuständigen Ministerkonferenzen weiter werben.
Künstliche Befruchtung imAusland besser?
Viele Unklarheiten bestehen, wenn es um die künstliche Befruchtung geht und insbesondere die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland.
Offenbar bestehen viele Unklarheiten darüber, was man in Deutschland darf und was nicht. Um diesbezüglich Klarheit zu schaffen, hat der Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren hat nun unter der Adresse ivf-europa.eu den Versuch unternommen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. In einer Übersicht werden die häufigsten Mythen zur Auslandsbehandlung und deutschen Gesetzgebung entzaubert und mit den bekannten Fakten konfrontiert. Lesenswert!
30.5.10
Übergewicht kann sich störend auf die Fruchtbarkeit auswirken
Übergewicht kann bei Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit führen. Besonders Fettablagerungen im Taillenbereich könnten sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Zu viele Pfunde lösen unter anderem eine eingeschränkte Spermienbeweglichkeit aus.
Paare, bei denen der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, sollten die Gründe hierfür auch in überschüssigem Körperfett suchen. Denn Übergewicht kann bei Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit führen. Besonders Fettablagerungen im Taillenbereich könnten sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Zu viele Pfunde lösen unter anderem eine eingeschränkte Spermienbeweglichkeit aus.
Frauen, die nicht schwanger werden können, bringen möglicherweise zu viel Gewicht auf die Waage. Eine vermehrte Insulinproduktion bei Übergewichtigen kann zu einer Insulinresistenz führen. Diese kann die Eibläschenreifung blockieren und Zyklusstörungen zur Folge haben. Unregelmäßigkeiten beim Zyklus können ein Symptom für eine Beeinträchtigung der Funktion der Eierstöcke sein.
Übergewicht bei Männern kann ebenso ein Grund für das Ausbleiben einer gewünschten Schwangerschaft sein. Bei unerfülltem Kinderwunsch sollte auch der Mann abnehmen, denn Übergewicht kann zu einem niedrigen Testosteronspiegel führen. Darüberhinaus besteht eine durch Übergewicht bewirkte gestörte Spermienproduktion und eine eingeschränkte Spermienbeweglichkeit.
Lifestyle und Kinderwunsch
Lässt sich Fruchtbarkeit bewusst beeinflussen? Diese Frage stellt sich vielen Paaren, bei denen der Kinderwunsch unerfüllt bleibt - und dies betrifft immerhin etwa 15 Prozent aller Paare im fortpflanzungsfähigen Alter. Neben körperlichen Ursachen, die sich zu gleichen Teilen bei Frauen und Männern finden, beeinflusst auch eine ungesunde Lebensweise die Fruchtbarkeit.
„Eine mangelhafte Ernährung oder der übermäßige Konsum von Nikotin und Alkohol können einer möglichen Schwangerschaft im Weg stehen“, weiß Dr. Elmar Breitbach, Arzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Deutschen Klinik Bad Münder - Hannover „Doch auch Umweltgifte und Weichmacher schränken die Fruchtbarkeit vermutlich ein.“
Genussmittel beeinflussen Fortpflanzungsfähigkeit
Dass Rauchen sich negativ auf die Gesundheit auswirkt, ist allgemein bekannt. Doch beeinträchtigen Nikotin-, Drogen- und Alkoholkonsum ganz konkret auch die Fortpflanzungsfähigkeit. Bei Frauen löst der übermäßige Nikotinkonsum in einigen Fällen Menstruationsstörungen aus und erhöht das Risiko einer Fehlgeburt. Bei Männern reduziert das Rauchen, genauso wie der Genuss von Alkohol, oder illegalen Drogen wie Marihuana häufig die Qualität sowie die Anzahl der Spermien. Inwieweit der Konsum von Alkohol, Nikotin und Co. die Fruchtbarkeit beeinflusst, hängt immer von der jeweiligen Menge ab. Und nachweislich bekannt: Je mehr Risikofaktoren zusammentreffen, desto größer wirkt sich der negative Einfluss auf die Fruchtbarkeit aus.
Gesunde Ernährung führt zu gesundem Körper
Kalorienarme Diäten, Übergewicht und Nährstoffmangel beeinträchtigen vielfach den Eisprung von Frauen. Dabei spielt eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht nur bei Frauen mit Kinderwunsch eine große Rolle. Der richtige Speiseplan betrifft beide Partner, weiß Dr. Elmar Breitbach: „Das Paar braucht sich jedoch nicht speziell zu ernähren - eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Kost sollte auf dem täglichen Speiseplan stehen.“
Gefahrenpotenzial auch in Umweltgiften
Weichmacher, sogenannte Phthalate, machen Kunststoffe geschmeidiger und finden sich heutzutage fast in jedem Verpackungsmaterial wieder. Aus diesem gelangen sie in Lebensmittel und Getränke und somit in den menschlichen Körper. Sie stehen im Verdacht, die männliche Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen. Schwermetalle und andere Umweltgifte tragen ebenfalls nachweislich zu einer niedrigeren Spermienzahl bei.
Optimistisch auf dem Weg zum Wunschkind
Es gibt sicherlich einige Faktoren, die Einfluss auf die Fruchtbarkeit nehmen und die jede Frau und jeder Mann zu kontrollieren vermag. Entsprechende Veränderungen der Lebensweise erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft - allein durch Begrenzung des Alkoholkonsums oder Aufgabe des Rauchens lässt sich Unfruchtbarkeit meist nicht aus der Welt räumen. Ungewollt kinderlose Paare müssen deshalb aber nicht verzweifeln: Die moderne Reproduktionsmedizin kann durch verschiedene bewährte Verfahren zum ersehnten Kinderwunsch verhelfen. „Zu unseren obersten Prämissen zählt deshalb, alle Paare, die zur Kinderwunschbehandlung kommen, nicht nur medizinisch, sondern ganzheitlich optimal zu betreuen“, so Dr. Elmar Breitbach von der Deutschen Klinik Bad Münder - Hannover.
Neuer Test soll Ergebnisse der künstlichen Befruchtung verbessern
Ein neuer Test des US-Unternehmens Molecular Biometrics kann die Erfolgsquote bei künstlichen Befruchtungen von 30 auf 42 Prozent steigern. Die Untersuchungsmethode erleichtert die Auswahl der gesündesten der künstlich befruchteten Eizellen, schreibt das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe.
Berechnung der Eizellqualität basierend auf Spektroskopie
Bei dem neuen Test wird die Nährflüssigkeit, in der jede befruchtete Eizelle einzeln aufbewahrt wird, per Nahinfrarot-Spektroskopie auf bestimmte Biomarker untersucht. Aus diesem chemischen Fingerabdruck berechnen Algorithmen einen Wert zwischen 0 und 1. Je näher der Wert an der Obergrenze liegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für ein erfolgreiches Einnisten in der Gebärmutter.
Spezielle Problemlösung für Deutschland
Für Deutschland entwickelt Molecular Biometrics einen eigenen Auswerte-Algorithmus, weil hier die Auswahl der Embryos bereits für den ersten Tag nach der Befruchtung vorgeschrieben ist. In anderen Ländern passiert das im Zeitraum vom zweiten bis zum fünften Tag.
Eine Steigerung von 30 auf 42 Prozent sei nicht so wenig wie es klinge, sagt Geschäftsführer Jim Posillico dem Magazin Technology Review: „Reproduktionsmediziner waren bisher froh, wenn sie einstellige Steigerungen schafften.“ Bei einer künstlichen Befruchtung werden im Labor mehrere Eizellen mit Spermien befruchtet. Bislang beurteilten Mediziner nur durch eine mikroskopische Untersuchung, welche der befruchteten Eizellen sich am besten für das Einsetzen in die Gebärmutter eignen.
18.4.10
Kampf für das Kind: Moderne Medizin und mehr Geld gefordert
PresseAnzeiger: Der Demografische Wandel und die Kinderarmut werden immer wieder thematisiert. Warum tut sich aber die Politik so schwer, medizinische Lösungsansätze zu fördern?
Ina Ganschow: Die Kassen sind leer; nichtsdestotrotz wurde mit dem Elterngeld, so sinnvoll es sein mag, der Geburtenrückgang nicht aufgehalten (siehe z.B. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,612414,00.html ), und so ist es kaum nachvollziehbar, warum die Kosten für vier reproduktionsmedizinische Behandlungen nicht komplett (wie vor der Gesundheitsreform) übernommen werden, da auf diesem Wege 10.000 Kinder jährlich zusätzlich zur Welt kommen könnten. Geradezu ein Schnäppchen verglichen mit den Ausgaben für das Elterngeld. Diese 10.000 Kinder würden zukünftig wiederum ihre Beiträge in die Sozialkassen leisten und die Behandlungskosten um ein Vielfaches zurückzahlen. Leider denkt unsere Politik nicht so weit.
PresseAnzeiger: Wie stehen sie zu Adoptionen? Setzen sie sich auch dafür ein?
Ina Ganschow: Wir stehen Adoptionen offen gegenüber und sehen im geltenden Adoptionsrecht keinen Veränderungsbedarf. Oft hören ungewollt kinderlose Paaren jedoch den Satz "Dann adoptiert doch einfach!" So einfach ist es eben nicht; einerseits sollte das Adoptivkind nicht als "Ersatz" für das leibliche Kind gesehen werden, denn gerade der bewusste Abschied vom eigenen Kinderwunsch ist wichtig, da Schwangerschaft, Geburt, Stillen usw. eben nicht erlebt werden und auch die Zeit darstellt, die das adoptierte Kind bereits mit der Herkunftsfamilie verbracht hat, einschließlich der guten oder schlechten Erfahrungen. Zudem stehen den zur Adoption freigegebenen Kindern ein Vielfaches an Bewerbern gegenüber. Nur 10% aller Adoptionen sind Fremd-Adoptionen, alles andere sind vor allem Stiefkind-Adoptionen u.ä..
PresseAnzeiger: Ihre Organisation setzt sich für kinderlose Menschen ein. Sie übergeben in Kürze einen Forderungskatalog an das Bundesgesundheits- und an das Familienministerium - was ist ihr Hauptanliegen?
Ina Ganschow: Wir möchten in erster Linie die Rahmenbedingungen für die Betroffenen verbessern. Hierzu zählt die Verminderung der finanziellen Belastung ebenso wie die Modernisierung des veralteten Embryonenschutzgesetzes. Viele Behandlungsmöglichkeiten, die im europäischen Ausland als Standard gelten, sind in Deutschland verboten. Dies entgegen aller aktuellen medizinischen Erkenntnisse. Die betroffenen Menschen haben schwer genug mit ihrem Schicksal sowie den Reaktionen aus ihrer Umwelt zu kämpfen, man sollte ihnen wenigstens ungehinderten Zugang zu medizinischen Behandlungen gewähren. Es ist z.B. völlig unverständlich, warum in Deutschland Samenspenden erlaubt sind, Eizellspenden hingegen verboten.
PresseAnzeiger: Seit der Gesundheitsreform sinkt die Kinderanzahl, die durch Reproduktionsmedizin geboren wird. Allein aus finanziellen Gründen?
Ina Ganschow: Ja! Für viele Paare ist gerade jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise - der Eigenanteil von 2.000-3.000 Euro pro Behandlung nicht tragbar. Auch muss man rechnen, dass bis zum Eintreten einer Schwangerschaft vier Behandlungszyklen als realistisch anzusehen sind. Der Vierte muss seit der Gesundheitsreform komplett selbst gezahlt werden. Die Kosten belaufen sich dann bereits auf 4.000 - 6.000 Euro. Ist das Paar nicht verheiratet, zahlt es die Kosten ab der ersten Behandlung komplett aus der eigenen Tasche.
PresseAnzeiger: Warum ist Unfruchtbarkeit keine anerkannte Krankheit, wenn so viele Menschen davon betroffen sind?
Ina Ganschow: Stellen Sie diese Frage doch bitte Herrn Dr. Rösler. Als Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft werden in der überwiegenden Zahl der Fälle medizinisch nachweisbare gesundheitliche Probleme diagnostiziert, z.B. hormonelle Störungen bei Mann und/oder Frau, Verklebung der Eileiter, eingeschränkte Spermienqualität. Die derzeitige Rechtsprechung ist daher aus unserer Sicht inkonsequent: Im Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 27.02.2009 heißt es: "Die künstliche Befruchtung beseitigt keinen regelwidrigen körperlichen Zustand, sondern umgeht ihn mit Hilfe medizinischer Technik, ohne auf dessen Heilung zu zielen." Doch gilt diese Auslegung nicht auch für Knieprothesen, Bypassoperationen oder Hörgeräte?
Via: Presseanzeiger
19.3.10
Wer soll für künstliche Befruchtung zahlen?
Seit 2004 sind die Leistungen der Krankenkassen für künstliche Befruchtungen (in-vitro-Fertilisation, IVF) auf die Hälfte der Kosten von höchstens drei Behandlungsversuchen begrenzt. Die Paare müssen seitdem einen Eigenanteil von ca. 1.500 bis 1.800 Euro pro Versuch zahlen. Um die reduzierten Leistungen zu erhalten, müssen sie verheiratet und zwischen 25 und 40 (Frauen) bzw. 50 Jahre (Männer) alt sein. Durch die neue Regelung ist die Zahl der künstlichen Befruchtungen deutlich zurückgegangen, ebenso die Zahl der mit ihrer Hilfe geborenen Kinder. Der Bundesrat hat im Sommer 2008 die Bundesregierung aufgefordert, wieder zur vollen Kostenübernahme zurückzukehren. Die Bundesregierung hingegen argumentierte, künstliche Befruchtungen seien versicherungsfremde Leistungen. Sachsen zahlt seit 2009 Zuschüsse zu den Behandlungen.
Umfrage unter der Bevölkerung, Experten und Paaren
Die Bochumer Nachwuchsgruppe "Gerechtigkeit in der modernen Medizin" befragte die Bevölkerung, Expertengruppen (Reproduktionsmediziner, psychosoziale Berater, Medizinethiker, Sozialrechtler, Gesundheitspolitiker) und betroffene Paare zu diesem Thema. Zwar finden die Mehrheit der Bevölkerung und der Experten und immerhin ein Drittel aller Paare eine Eigenbeteiligung grundsätzlich angemessen, aber statt 50% sollte sie nach Ansicht der Befragten bei 15 bis 25% der Kosten liegen. Zur Finanzierung von Kinderwunschbehandlungen wurde teilweise einer Erhöhung der Versicherungsbeiträge und teilweise einer Verwendung von Steuergeldern zugestimmt. "Im Ergebnis stimmt das Meinungsbild recht gut mit der Regelung in Österreich überein, wo die Behandlungskosten zwischen den Paaren, der Krankenversicherung und einen IVF-Fonds aufgeteilt werden", berichtet Dr. Oliver Rauprich, Leiter der Nachwuchsgruppe.
Moralische Überzeugungen
Ein Einsparpotenzial bei Kinderwunschbehandlungen wurde von den Experten nicht gesehen. Auch wurde es abgelehnt, Frauen die Finanzierung ihrer Behandlung durch eine Eizellenspende zu ermöglichen. Jedoch würden es die Befragten mehrheitlich begrüßen, wenn die Erfolgsraten der einzelnen IVF-Zentren offen gelegt würden, um deren Behandlungsqualität vergleichen zu können. In der Studie wurde zudem untersucht, auf welchen normativen Überzeugungen die Befürwortung einer Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen beruht: Sie war stark korreliert mit den Überzeugungen, Unfruchtbarkeit sei eine Krankheit, unfruchtbare Paare mit unerfülltem Kinderwunsch seien behandlungsbedürftig und Kinder bekommen zu können gehöre zu den grundlegenden Möglichkeiten, die jeder Mensch in seinem Leben haben sollte.
Publikation: Who should pay for assisted reproductive techniques? Answers from patients, professionals and the general public in Germany Rauprich, O. et al.; Human Reproduction doi:10.1093/humrep/deq056 (2010)
1.12.09
Viele Wege führen zum Wunschkind
Viele Wege führen zum Wunschkind
Moderne Reproduktionsmedizin hält effektive Behandlungsmethoden bereit / Individuell abgestimmte Therapie unerlässlich
Bad Münder im November 2009. Während zahlreiche Bekannte und Freunde längst ihre Wonneproppen in den Armen halten, warten circa 15 Prozent der Paare in Deutschland leider vergeblich auf den lang ersehnten Nachwuchs. Eine belastende Situation für Frauen und Männer gleichermaßen, die nicht selten in Gefühle des Versagens, des „nicht vollwertig Fühlens“ und sogar in Depressionen münden kann. Fragen wie „Was machen wir nur falsch?“ oder „Wieso klappt es ausgerechnet bei uns nicht?“ zermürben Betroffene zusätzlich. Dabei können verschiedene körperliche Störungen zugrunde liegen, die in vielen Fällen auch gut zu therapieren sind. So können sie bei der Frau wie auch beim Mann oder bei beiden Partnern vorliegen. „Mit einer umfangreichen Untersuchung mittels Hormondiagnostik, Zyklusmonitoring oder Spermiogramm können wir die Ursachen eingrenzen und zusammen mit dem Paar einen persönlichen Behandlungsplan besprechen und einleiten“, so Dr. Elmar Breitbach, Frauenarzt und Reproduktionsmediziner an der Deutschen Klinik Bad Münder.
Heute stehen verschiedene bewährte Methoden bereit, die der ungewollten Kinderlosigkeit ein Ende bereiten können. Zu den wichtigsten zählen:
Insemination – Samenübertragung
Wenn die Störung beim Mann liegt, sei es durch eine leicht eingeschränkte Samenqualität oder wenn bei der Frau eine verminderte Schleimbildung der Gebärmutter vorherrscht, könnte die sogenannte Insemination Anwendung finden. „Hier werden zum Zeitpunkt des Eisprungs die speziell aufbereiteten Samenzellen des Mannes mittels eines hauchdünnen Katheters in die Gebärmutter oder auch in den Eileiter eingebracht“, sagt Dr. Breitbach. Mithilfe einer vorherigen Hormontherapie kann die Eibläschenreifung angeregt und der Eisprung ausgelöst werden, sodass sich die Erfolgschancen erhöhen.
IVF – In-vitro-Fertilisation
Zu den bekanntesten Verfahren zählt sicherlich die „Reagenzglas“-(In-vitro-) Befruchtung, angewandt bei einer Funktionsstörung des Eileiters, bei Endometriose oder auch bei ungeklärter Sterilität. Dabei entnimmt der Reproduktionsmediziner nach vorheriger hormoneller Stimulation die reifen Eizellen der Frau aus dem Eierstock, die anschließend im Labor mit aufbereiteten Spermien des Mannes zusammengebracht werden. „Innerhalb von 18 bis 24 Stunden lässt sich bereits erkennen, ob ein Spermium in die Eizelle vorgedrungen ist und eine Befruchtung stattgefunden hat“, erklärt Dr. Breitbach. In Deutschland dürfen dann bis zu drei befruchtete Eizellen weiter kultiviert werden, die nach zwei bis drei Tagen als herangereifte Embryos in die Gebärmutterhöhle eingesetzt werden.
ICSI – Intracytoplasmatische Spermieninjektion
Bei Einschränkung der männlichen Fruchtbarkeit oder auch bei mehrmalig ausbleibender Befruchtung nach IVF-Behandlung kann diese Methode zum Einsatz kommen. Hierbei injiziert der Mediziner im Labor ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle. „So kann auch bei wenigen oder unbeweglichen Spermien eine Schwangerschaft erzielt werden“, sagt der erfahrene Reproduktionsmediziner Dr. Breitbach. Vorher wird die gleiche Vorgehensweise wie bei IVF nötig: eine hormonelle Vorbehandlung mit der Entnahme der Eizellen sowie die Kultivierung der Eizellen bis hin zur Rückgabe der Embryonen in die Gebärmutter.
TESE – Testikuläre Spermienextraktion
Diese Operation, die ambulant in örtlicher Betäubung oder auch in Vollnarkose durchgeführt werden kann, findet dann statt, wenn im Ejakulat keine Spermien nachgewiesen werden können. So gewinnt der Arzt mithilfe einer Hodenbiopsie Spermien, die anschließend aufbereitet und eingefroren werden. „Bereits während des Eingriffs zeigt sich, ob Spermien vorhanden sind oder nicht – aber in 60 Prozent ist das der Fall“, so Dr. Breitbach. Die so gewonnenen Spermien stehen dann für eine ICSI-Behandlung (s.o.) zur Verfügung.
Hormonbehandlung
Immer wieder ist im Rahmen der Reproduktionsmedizin von der Hormonbehandlung die Rede. Ein sensibles Einsatzgebiet, bei dem verantwortungsvolle Ärzte auf eine milde und angepasste Hormondosierung achten, damit es bei den betroffenen Frauen nicht zu einer Überstimulation kommen kann. Besonders wenn Störungen im Hormonhaushalt der Frau vorliegen, kann eine gut überwachte und genau abgestimmte Hormongabe einen intakten Zyklus wiederherstellen und somit die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft erhöhen. „Ob Eizellreifung, Auslösen des Eisprungs oder auch Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zum späteren Einnisten des Embryos: eine gut kontrollierte Hormonbehandlung stellt häufig die Weichen für den Erfolg jeder folgenden Maßnahme“, meint Dr. Elmar Breitbach. Grundsätzlich sollten Hormonbehandlungen immer mit dem behandelnden Arzt genauestens besprochen und individuell dosiert werden.
Mehr Informationen auch im Internet unter www.kinderwunsch.com.
25.10.09
Koalition plant Zuschuss für künstliche Befruchtung
Dem Entwurf für den Koalitionsvertrag zufolge streben Union und FDP "eine bundesweite Umsetzung" des sächsischen Modells an. Die Koalition werde sich "an der Finanzierung hälftig beteiligen".
Zudem solle eine Flexibilisierung der Altergrenzen geprüft werden. Strittig war noch, ob wie von der FDP gewünscht, in einem Bundesgesetz klargestellt werden soll, dass dies auch nicht verheirateten Frauen offen stehen solle.
Zuschuss für Ehepaare
Sachsen zahlt seit März als bundesweit erstes Land kinderlosen Ehepaaren staatliche Zuschüsse für künstliche Befruchtungen. Während die potenziellen Eltern den Eigenanteil für die erste Behandlung noch selber tragen müssen, werden sie dort bei der zweiten und dritten Behandlung mit einer Pauschale von jeweils bis zu 900 Euro entlastet. Für die vierte Behandlung wird ein Zuschuss von 1.600 bis 1.800 Euro gezahlt.
Voraussetzung für die finanzielle Förderung in Sachsen ist, dass die potenziellen Eltern verheiratet sind sowie die Frau nicht älter als 40 und der Mann nicht älter als 50 Jahre ist.
Weniger Retorten-Babys
Seit 2004 sind die Behandlungen zurückgegangen, weil sie von den gesetzlichen Krankenkassen nur noch zur Hälfte und ab der vierten Behandlung gar nicht mehr erstattet werden.
Gleichzeitig wurden unter anderem die Altersgrenzen strenger gefasst. Die Zahl der Geburten nach künstlicher Befruchtung sank dadurch bundesweit um rund 50 Prozent.
In Sachsen zeigt die Förderung erste Erfolge: Dort ist die Zahl der Retorten-Babys wieder um 30 Prozent gestiegen.
27.9.09
Arzt pflanzte Frau falschen Embryo ein
Die Frau wird das Baby nach der Geburt den biologischen Eltern übergeben.
Nach einer künstlichen Befruchtung haben Ärzte einer Frau in den USA versehentlich einen falschen Embryo eingepflanzt. Sie wolle das Kind nach der Geburt seinen biologischen Eltern übergeben, sagte Carolyn Savage am Dienstag im US-Fernsehen. Savage war im zweiten Monat schwanger, als sie von dem Irrtum erfuhr.
An biologische Eltern übergeben
Nach einem Anruf aus der Klinik habe ihr Mann ihr eröffnet: "Ich habe schlechte Nachrichten. Du bist schwanger, aber sie haben den falschen Embryo eingepflanzt", sagte die 40-Jährige dem Fernsehsender NBC. Das Paar entschied, dass Carolyn das Kind austrägt und es dann seinen biologischen Eltern übergibt. "Natürlich werden wir den Rest unseres Lebens lang täglich an dieses Kind denken", sagte Savage.
Das Baby soll in zwei Wochen per Kaiserschnitt zur Welt kommen. Das Ehepaar Savage hat bereits drei Kinder, das jüngste wurde ebenfalls durch künstliche Befruchtung gezeugt.
6.9.09
Neue genetische Untersuchung verbessert künstliche Befruchtung
In Nottingham ist jetzt ein Kind zur Welt gekommen, nachdem seine Mutter bereits dreizehn gescheiterte Versuche mit künstlicher Befruchtung und drei Fehlgeburten hinter sich hatte. Im Vorfeld wurde eine genetische Untersuchung der Eizellen durchgeführt, jedoch mit der neuartigen CGH-Methode. Prof. Fishel und sein Team untersuchten die Eizellen der 41-Jährigen auf chromosomale Abweichungen, die die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung und Schwangerschaft drastisch verringern können.
Laut Fishel sind bei jüngeren Frauen bis zu 50% der Eizellen “chromosomal abnorm”. Be Frauen über 39 Jahren bis zu 75%. Das Olivers Mutter jetzt schwanger wurde und ein gesundes Kind auf die Welt gebracht hat, kann laut Fishel dazu beitragen zu verstehen, warum manche Frauen nicht schwanger werden.
Bei der “Array Comparative Genomic Hybridisation” (CGH) wird überprüft, ob sich die Chromosomensätze in der Eizelle auch korrekt geteilt haben. Die Eizelle enthält anfänglich nämlich den doppelten Chromosomensatz. Damit nach der Befruchtung nicht drei Chromosomensätze in der Eizelle vorhanden sind, teilt die Eizelle sich, so dass eine Eizelle mit einem einfachen Chromosomensatz entsteht und ein so genanntes Polkörperchen, in dem der “überflüssige” Chromosomensatz ausgelagert wird. Das Polkörperchen hängt anfangs an der Eizelle, wird in der Regel aber vom Körper abgebaut. Auf Deutsch heißt die Methode deswegen Polkörperdiagnostik (PKD).
Bei der CGH wird das Polkörperchen daraufhin untersucht, ob es zu viele oder zu wenige Chromosomen enthält. Enthält es die richtige Anzahl, stimmt auch die Zahl der Chromosomen in der Eizelle und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung und eine bis zum Ende ausgetragene Schwangerschaft steigen. Bei Olivers Mutter wurden acht Eizellen untersucht – nur zwei davon waren chromosomal unauffällig.
Mit einer ähnlichen Methode hatten US-amerikanische Forscher vor zwei Jahren schon große Erfolge bei künstlicher Befruchtung, damals war die Diagnose aber viel langsamer, so dass die Embryonen eingefroren werden mussten und der Mutter erst im nächstenZyklus eingesetzt werden konnten. Der Vorteil der neuen Methode liegt auch in der Geschwindigkeit, mit der ein aussagefähiges Ergebnis zu erreichen ist
5.8.09
Kinderwunsch - gezielte Behandlung bei sekundärer Unfruchtbarkeit
Kinderwunsch - gezielte Behandlung bei sekundärer Unfruchtbarkeit
Moderne Therapien helfen bei sekundärer Unfruchtbarkeit
Viele Eltern wünschen sich nach der Geburt ihres ersten Kindes ein weiteres Baby, damit beide Sprösslinge zusammen aufwachsen. Doch eine erfolgreiche Schwangerschaft bedeutet nicht, dass es auch ein zweites Mal problemlos klappt. „Auch Paare, die bereits ein Kind haben, können von einem unerfüllten Kinderwunsch betroffen sein, wenn eine Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum nicht eintreten will“, berichtet Dr. Elmar Breitbach, Frauenarzt und Reproduktionsmediziner an der Deutschen Klinik Bad Münder. Bleiben Bemühungen um ein weiteres Kind länger als ein Jahr erfolglos, sprechen Experten von sekundärer Unfruchtbarkeit.
Ursachen ergründen
Bei sekundärer Sterilität liegen oft die gleichen medizinischen Gründe vor wie bei Paaren, die vergebens auf ihr erstes Kind warten. „Auch hier sind hormonelle Störungen, eingeschränkte Spermienqualität und Erkrankungen der Geschlechtsorgane die häufigsten Ursachen für das Ausbleiben einer weiteren Schwangerschaft“, erklärt Breitbach. „Deswegen sollte man auch in diesen Fällen eine sorgfältige Abklärung der möglichen Ursachen durchführen und nicht einfach davon ausgehen, dass es irgendwann schon einmal klappen wird, nur weil bereits ein Kind geboren wurde.“ Es fällt vielen Betroffenen schwer zu verstehen, weshalb beim ersten Kind keine Probleme vorlagen und sich eine weitere Schwangerschaft einfach nicht einstellt. Mögliche körperliche Ursachen bleiben somit oft außer Acht.
Späte Entscheidung für ein Kind kann ein Grund sein
Es gibt vielfältige Gründe für sekundäre Unfruchtbarkeit, jedoch spielt die späte Entscheidung für eine Familie häufig eine große Rolle. Mit dem 30. Lebensjahr sinkt die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau stetig ab, sodass sich Prognosen für ein zweites Kind verschlechtern. Wenn das Geschwisterchen mit Mitte dreißig in Planung steht, dann ist zum einen die natürliche Fruchtbarkeit bereits vermindert und zum anderen können in der Zwischenzeit Erkrankungen aufgetreten sein, die eine weitere Schwangerschaft erschweren. „Besonders bei einer schlechten Spermienqualität kann die hohe Fruchtbarkeit der Frau in jungen Jahren diese Defizite noch kompensieren, mit steigendem Alter kommen diese dann jedoch vollständig zum Tragen“, berichtet Breitbach und fügt hinzu: „Natürlich können in den Jahren nach der Geburt auch neue Einschränkungen der Fruchtbarkeit auftreten.“
Sekundäre Sterilität ernst nehmen
„Auch für Paare, die bereits ein Kind haben, erweist sich das Warten auf eine Schwangerschaft als stark belastend“, weiß Dr. Breitbach aus langjähriger Erfahrung. „Nur weil bereits ein Kind vorhanden ist, sollte man den Kinderwunsch nicht weniger ernst nehmen.“ Dies gilt auch für Ärzte, die in diesen Fällen mit der gleichen Sorgfalt nach möglichen Ursachen suchen sollten wie bei Paaren ohne gemeinsame Kinder. Für Betroffene ist es auf jeden Fall ratsam, beim längeren Ausbleiben der ersehnten zweiten Schwangerschaft eine spezialisierte Kinderwunschpraxis oder -klinik aufzusuchen. Diese bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Diagnostik und zur individuellen Behandlung.
Gezielte Behandlung
Speziell bei Elternpaaren mit einem erneuten Kinderwunsch streben Reproduktionsmediziner an, die vorhandene Fruchtbarkeit optimal zu unterstützen – jedoch nur so viel wie nötig bzw. so wenig wie möglich, um keine zusätzlichen körperlichen Belastungen herbeizuführen. Hormonelle Störungen lassen sich beispielsweise durch eine angepasste und schonende Hormontherapie ausgleichen. „Daneben stehen je nach vorliegender Störung auch verschiedene Verfahren der assistierten Befruchtung zur Verfügung“, erklärt Dr. Breitbach. Im Fall einer geringen Einschränkung der Spermienqualität können Reproduktionsmediziner die Spermien bei der sogenannten Insemination mit einem Katheter nahe an die Eizelle heranführen. Bei der sogenannten In-vitro-Fertilisation findet die Befruchtung außerhalb des Körpers statt. Dabei finden Eizelle und Spermium im Reagenzglas selbstständig zueinander. Anders bei der sogenannten ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion): Hier injizieren Spezialisten die Spermien direkt in die Eizelle. Somit kann einer Vielzahl der Paare zum ersehnten weiteren Kind verholfen werden.
Mehr Informationen auch im Internet unter Kinderwunschklinik Hannover Bad Münder
27.6.09
Mit neuer Software bessere Dokumentation der Laborabläufe
Die auf medizinische Lösungen spezialisierte IT-Beratungsgesellschaft CRITEX präsentiert ihre neue Software für In-vitro-Fertilisation MedITEX IVF vom 28. Juni bis zum 1. Juli in Amsterdam beim 25. Treffen der ESHRE („European Society of Human Reproduction and Embryology“). Die Softwarelösung ist das einzige in Deutschland zertifizierte Programm für die Dokumentation und das Qualitätsmanagement von ART und Non-ART-Therapien im Rahmen reproduktionsmedizinischer Behandlungen sowie die Information der Patienten und die Weiterverarbeitung der Daten zu wissenschaftlichen Analysen.
MedITEX IVF hat sich bereits in weit über 200.000 Therapien bewährt. Speziell für die ESHRE 2009 wird die Demoversion der Software auch auf USB-Sticks ausgegeben. MedITEX IVF ist von IT-Spezialisten und medizinischen Experten speziell für Kliniken, Zentren und Praxen entwickelt, die sich schwerpunktmäßig mit dem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigen.
Die Software lässt sich individuell an die jeweiligen technischen und organisatorischen Anforderungen im Praxisalltag anpassen und ermöglicht über die übersichtliche Benutzeroberfläche die intelligente Organisation von Abläufen sowie die transparente Dokumentation von Informationen und sensiblen Daten. Dank der aufwändigen visuellen Umsetzung wird jede einzelne gewonnene Eizelle bezüglich Entwicklungsstadium, Behandlungsart und vorgesehener Maßnahmen ebenso wie der gesamte Therapiezyklus grafisch dargestellt. Ein ausgereiftes Sicherheitskonzept schützt vor unerlaubtem Zugriff und Datenverlust.
11.5.09
Wieviele Embryonen sind erlaubt
Nach einer Studie finnischer Wissenschaftler an der Universität Oulu scheint das Einpflanzen eines Embryos Erfolg versprechender zu sein, als der Versuch mit mehreren Eizellen. Zudem ist auch das Einbringen eines Embryos für die Gesundheit der Mutter weniger gefährlich. Die Forscher gehen übrigens davon aus, dass der Erfolg einer künstlichen Befruchtung nicht vom Alter der Mutter, sondern von der Qualität des eingepflanzten Embryos abhänge.
Mehrlingsgeburten sind äußerst umstritten, da sie die Gesundheit der Mutter erheblich gefährden und Entwicklungsstörungen der Kinder die Folge sein können. Daher ist in vielen Ländern gesetzlich geregelt, wieviele Embryonen Frauen höchstens eingepflanzt werden dürfen. Derzeit ist es nach dem Embryonengesetz in Deutschland so geregelt, dass innerhalb eines Zyklus maximal drei Embryonen eingepflanzt werden dürfen.
In Skandinavien sieht die Situation etwas anders aus. Für Frauen bis 35 Jahren gilt in skandinavischen Ländern als Standardmethode der In-vitro-Fertilisation der Single-Embryo-Transfer. Die Ärzte setzen also der zukünftigen Mutter nach der Befruchtung im Labor nur einen Embryo ein. Es wird der Embryo mit den besten Chancen und der höchsten Qualität ausgewählt. Auf diese Weise wird die Erfolgsquote erhöht, ohne die Frau dem erhöhten Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft auszusetzen.
In Deutschland wird diese selektive Vorauswahl durch das geltende Embryonenschutzgesetz verboten. Hier dürfen nur so viele befruchtete Eizellen, die über das sogenannte Vorkernstadium hinausgehen, im Labor kultiviert werden, wie dann auch später in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt werden. Derzeit sind dies maximal drei Embryonen.
Zum Thema Embryonenzahl findet sich auch hier eine interessante Untersuchung der Cochrane Database.
25.3.09
Ein Embryo reicht bei künstlicher Befruchtung
Bei künstlichen Befruchtungen ist, anders als bisher angenommen, das Einpflanzen eines einzigen Embryos erfolgversprechender als der Versuch mit mehreren Eizellen. Das zeigt eine finnische Studie. Deren Resultate sind aber nicht auf die Schweizer Verhältnisse übertragbar.
Das Einpflanzen von nur einem Embryo ist laut der Studie zudem für die Gesundheit der Frau und der Kinder weniger gefährlich und kostengünstiger. Die Forscher erhoffen sich, dass auch Politiker die Ergebnisse in Hinblick auf die Diskussion um Mehrlingsgeburten zur Kenntnis nehmen.
Die Forschungsgruppe der Universität Oulu untersuchte rund 3600 künstliche Befruchtungen. In einer ersten Zeitspanne zwischen 1995 und 1999 bekamen vier Prozent der Frauen einen einzigen Embryo eingepflanzt, allen anderen wurden zwei befruchtete Eizellen eingesetzt.
In einer zweiten Untersuchung zwischen 2000 und 2004 wurde es bei 46 Prozent der Frauen mit nur einem Embryo versucht. Nach der im Fachmagazin «Human Reproduction» publizierten Studie war die Chance, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, bei den Frauen mit nur einem eingepflanzten Embryo um fünf Prozent höher.
Wie der Reproduktionsmediziner Michael von Wolff vom Inselspital Bern auf Anfrage sagt, sind die Ergebnisse aus Finnland interessant und weisen in die richtige Richtung. Dennoch könne man die Resultate nicht eins zu eins auf die Verhältnisse in der Schweiz übertragen.
Das liege vor allem daran, betont der Medizinprofessor, dass die Gesetzgebung in Finnland weniger restriktiv sei. So sei es dort im Gegensatz zur Schweiz erlaubt, den vitalsten Embryo zu selektionieren und nur diesen der Frau zu implantieren. In der Schweiz sei das nicht möglich. Hier müssten alle befruchteten Eizellen in die Gebärmutter der Frau eingebracht werden. Denn anders als in Finnland dürften Embryonen in der Schweiz auch nicht tiefgefroren werden.
Im Gegensatz zur Situation in den USA schreiben viele Länder auch vor, wie viele Embryonen einer Frau höchstens eingepflanzt werden dürfen. In Deutschland und der Schweiz beispielsweise sind dies innerhalb eines Zyklus maximal drei Embryonen.
Im Januar hatte die Geburt von Achtlingen bei einer Frau aus Kalifornien für Kritik gesorgt, da sie bereits sechs Kinder hatte. Ausserdem war die Frau erst 33 Jahre alt - Mediziner empfehlen jedoch unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen, bei Frauen unter 35 maximal zwei befruchtete Eizellen einzupflanzen. Die Babys waren neuneinhalb Wochen vor dem Geburtstermin per Kaiserschnitt geholt worden und hatten bei der Geburt weniger als anderthalb Kilogramm gewogen.
19.1.09
Kinderwunsch erfüllt trotz Krebs
Düsseldorf (AFP) — In Deutschland wurde erstmals ein Fall dokumentiert, bei dem eine Krebspatientin mit Hilfe der Reproduktionsmedizin schwanger wurde. Die 34-Jährige sei in der 15. Woche und erlebe eine bislang komplikationslose Schwangerschaft, teilte das Kinderwunschzentrum der Uniklinik Düsseldorf am Montag mit. Die Frau war 2007 an Vaginalkrebs erkrankt und wurde nach der Operation mit einer kombinierten Radio-Chemotherapie behandelt.
Bei einer Krebsbehandlung werden oft die Keimzellen geschädigt, so dass bei den Betroffenen eine spätere Mutter- oder Vaterschaft ausgeschlossen ist. Im vorliegenden Fall waren der Patientin vor der Krebsbehandlung Eizellen entnommen und eingefroren worden. Die bereits befruchteten Eizellen wurden im so genannten Vorkernstadium konserviert und ein Jahr später, nach einer hormonellen Stimulation zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, eingesetzt.
Da Stimulationen schon seit einigen Jahren in Deutschland vorgenommen würden, sei es wahrscheinlich, dass es auch in Deutschland bereits eine Schwangerschaft nach Krebs gebe, erklärte Jan Krüssel vom Kinderwunschzentrum. Es sei aber bisher kein Fall dokumentiert.
4.1.09
Gewicht weniger von Bedeutung als das Alter
Übergewichtige und fettsüchtige Frauen haben die gleiche Chance durch eine Fruchtbarkeitsbehandlung schwanger zu werden wie normalgewichtige. Wissenschaftler der University of Aberdeen haben nachgewiesen, dass die künstliche Befruchtung für die meisten stark übergewichtigen Frauen keine höheren Kosten verursacht. Details der Studie wurden in dem Fachmagazin Human Reproduction veröffentlicht.
Den Frauen sollte dennoch geraten werden abzunehmen, da das Komplikationsrisiko hoch ist. Die meisten medizinischen Einrichtungen beschränken künstliche Befruchtungen auf Frauen mit einem BMI unter 30. Ab diesem Wert gelten Frauen als fettsüchtig. Bei der Auswertung der Daten von 1.700 Frauen, die den ersten Zyklus der künstlichen Befruchtung zwischen 1997 und 2006 in Aberdeen durchliefen, waren 28 Prozent übergewichtig und acht Prozent fettsüchtig. Fünf Prozent verfügten sogar über einen BMI von mehr als 35.
Es konnte zwischen den Gruppen kein bedeutsamer Unterschied hinsichtlich der Anzahl von Frauen, die einen positiven Schwangerschaftstest hatten, schwanger waren und ein Kind auf die Welt brachten, festgestellt werden. Es gab auch bei den Kosten einer Geburt keinen Unterschied zwischen normalgewichtigen Frauen und Frauen mit einem BMI bis zu 35. Mehr übergewichtige oder fettsüchtige Frauen erlitten jedoch eine Fehlgeburt. Zusätzlich brauchten sie mehr Medikamente zur Stimulierung der Eierstöcke. Die leitende Wissenschaftlerin Abha Maheshwari erklärte laut BBC, dass sie bei den übergewichtigen und fettsüchtigen Frauen höhere Kosten erwartet hätte. Frauen sollten nicht aufgrund ihres Gewichts diskriminiert werden. Die aktuelle Studie habe gezeigt, dass das Alter eine viel wichtigere Rolle spiele als das Gewicht.
15.11.08
Künstliche Befruchtung: 10.000 Babys geboren
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 10.000 Babys nach künstlicher Befruchtung geboren. Zwar wurden wieder mehr künstliche Befruchtungen durchgeführt als 2006, der Trend ist aber rückläufig. Kosten und Auflagen schrecken ab. So aus einem Vorabbericht zum Jahestreffen der deutschen Reproduktionsmediziner
Die Techniken der Fortpflanzungsmedizin haben in Deutschland 2007 bei 29 Prozent aller Behandlungen zu einer Schwangerschaft geführt. Das sagte Klaus Bühler vom deutschen IVF-Register, der die aktuellen Daten aus 118 Zentren zusammenfasste. Dies entspreche der natürlichen Chance auf eine Schwangerschaft.
65.000 künstliche Befruchtungen
Rund 10.000 IVF-Babys wurden 2007 in Deutschland geboren. Zwar stieg die Zahl der künstlichen Befruchtungen (in-vitro-fertilisation, IVF) 2007 im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 65.000. Der Trend ist im allgemeinen aber rückläufig. Das liegt unter anderem daran, dass die Kosten für die Behandlung nicht mehr vollständig von den Krankenkassen übernommen werden. Im Jahr 2003, als diese Kosten noch getragen wurden, gab es nach Aussagen Bühlers 61 Prozent mehr Behandlungen als im vergangenen Jahr. Auch die Auflagen für eine künstliche Befruchtung werden nicht von allen Paaren erfüllt. Den Anspruch auf eine Übernahme der Hälfte der Kosten haben Paare nur dann, wenn sie auf natürlichem Wege keine Kinder zeugen können. Zudem müssen Frauen bei der künstlichen Befruchtung mindestens 25 Jahre alt sein und höchstens 40 Jahre, ist sie jünger oder älter, tragen die Kassen die Kosten nicht.
24.11.07
Allergien abklären lassen bei Kinderwunsch
6.10.07
Fehlbildungen bei ICSI nicht erhöht
In der Studie wurde die Gesundheit von 3000 Kindern, die aus Schwangerschaften nach ICSI geboren wurden, mit dem Zustand von 8000 Kindern verglichen, die spontan gezeugt wurden. Die Untersuchung hat Professor Michael Ludwig vom Hamburger Endokrinologikum auf dem Deutschen Urologen-Kongress in Berlin vorgestellt.
Der Anteil schwerer Fehlbildungen betrug bei den mit ICSI gezeugten Kindern etwas über 7 Prozent und lag damit etwa 20 Prozent höher als bei den spontan gezeugten Kindern mit 6 Prozent schweren Fehlbildungen. Anders ausgedrückt: Jedes 15. Kind aus einer spontanen Zeugung und jedes 12. Kind nach ICSI hat eine Fehlbildung. "Diesen Unterschied sehen wir auch bei Kindern, die mit Hilfe einer IVF gezeugt wurden", sagte Ludwig in Berlin.
Das etwas höhere Risiko von Fehlbildungen habe wahrscheinlich nichts mit der Technik der beiden Verfahren IVF beziehungsweise ICSI zu tun, so der Reproduktionsmediziner. Das erhöhte Risiko liege wohl eher darin begründet, dass eine eingeschränkte Fertilität schon von sich aus eine erhöhte Fehlbildungsrate der Kinder zur Folge habe. "Wir wissen, dass auch Kinder von Paaren, die länger als zwölf Monate erfolglos versucht haben, ein Kind zu bekommen, eine erhöhte Fehlbildungsrate haben, wenn der Kinderwunsch dann schließlich in Erfüllung geht", so Ludwig.
Insgesamt sei die ICSI eine sehr gute Therapieoption bei männlicher Subfertilität. Sie sei allerdings nicht besser als die konventionelle IVF, auch wenn mitunter das Gegenteil behauptet werde. Den betreffenden Paaren sollte auf jeden Fall klar gemacht werden, dass auch eine erfolglose ICSI oder IVF nicht bedeutet, dass überhaupt keine Chance auf ein Kind besteht: "Wir wissen mittlerweile, dass 10 bis 15 Prozent der Paare in den fünf Jahren nach einer frustranen ICSI doch noch ein Kind bekommen", so Ludwig.
25.9.07
Lesbisches Paar wollte nur ein Kind
In Australien verklagt ein lesbisches Paar einen Arzt, weil es sich vor einer künstlichen Befruchtung ein Kind wünschte - und Zwillinge bekam. Die beiden Frauen fordern 245.500 Euro Schadenersatz für die zusätzlichen Kosten der zweiten Tochter.
Den Schadenersatz hat das Paar auch deshalb so hoch angesetzt, weil es das Mädchen auf eine Privatschule schicken möchte und die Gebühren dementsprechend hoch sind, teilte ein Gericht in Canberra mit.
Vor der künstlichen Befruchtung im Jahr 2003 hätten sie ihrem Arzt klar zu verstehen gegeben, dass sie nur ein Baby wünschten, begründeten die Frauen ihre Klage. In der Einverständniserklärung sei extra darauf hingewiesen worden, dass lediglich ein Embryo eingepflanzt werden solle. Die Geburt der zwei Kinder hätte die Beziehung der beiden schwer belastet, hieß es.
Der erste Fall dieser Art in Australien hat in dem Land für Empörung gesorgt und eine Wertedebatte ausgelöst. "Wir scheinen mehr daran interessiert zu sein, den Wünschen Erwachsener nachzukommen, als die Rechte von Kinder zu schützen", erklärte der konservative Senator Guy Barnett. Das Zivilverfahren wegen der bereits drei Jahre alten Zwillinge untergrabe die Bedeutung von Elternschaft. Barnett rief dazu auf, gleichgeschlechtlichen Paaren und unverheirateten Frauen eine aus öffentlichen Mitteln finanzierte künstliche Befruchtung künftig zu untersagen.
10.9.07
Operation schadet Fruchtbarkeit
Verwachsungen nach Operation sind eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit. Nach Operationen im Bauchraum kommt es in 90 Prozent der Fälle nach dem Eingriff zu sogenannten Adhäsionen.
Bei Verletzungen oder Entzündungen schüttet der Körper gerinnungsaktive Substanzen aus, die nicht nur die Wunde schließen, sondern auch benachbarte Organe miteinander verkleben können. Im Fall der Blinddarm-Operation kommt es bei weiblichen Patienten immer wieder vor, dass der rechte Eierstock und Eileiter mit der Wunde verwächst. Dies kann den Transport von Ei- und Samenzellen behindern.
Weibliche Unfruchtbarkeit ist in etwa 30 Prozent der Fälle auf Adhäsionen im Unterleib zurückzuführen. Männliche Patienten leiden gleichermaßen unter Adhäsionen. Sie können zu chronischen Unterleibsschmerzen führen, etwa wenn eine Operationswunde mit dem Darm verwächst und das Verdauungsorgan in unnatürlicher Weise fixiert. Nicht selten müssen Patienten wegen solcher postoperativen Komplikationen noch einmal unter das Messer um die Verwachsungen vom Chirurgen operativ lösen zu lassen.
Adhäsionsbedingte Klinikeinweisungen stehen in der Krankenhaus-Statistik an achter Stelle. Dabei sind Adhäsionen vermeidbar. Es gibt Medikamente, die den Bauchraum nach der Operation umspülen und dafür sorgen, dass Organe nicht mit der Wunde verkleben. Bei kleineren Eingriffen kann der Chirurg die Wunde mit einer speziellen Folie abdecken und ein Zusammenwachsen mit benachbartem Gewebe verhindern. Die Kosten liegen zwischen 60 und 300 Euro.
5.9.07
Nicht verheiratet: Künstliche Befruchtung steuerlich absetzbar
29.8.07
Essen Sie sich schwanger
Trans-Fettsäuren hemmen die Fruchtbarkeit
Ein Forscherteam in Harvard hat kürzlich einen Zusammenhang zwischen der Art der Fette in der Ernährung und dem Risiko festgestellt, ungewollt kinderlos zu bleiben. Die Wissenschaftler zeigten, dass Trans-Fettsäuren die weibliche Fruchtbarkeit hemmen können. Diese Moleküle kommen in der Natur nicht vor, sondern finden sich als Bestandteil gehärteter Fette überwiegend in einigen industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie z. B. Toastbrot oder Schokoriegeln.
Ungesättigte Pflanzenöle können fruchtbar machen
Steigt der Anteil dieser Fette an der Ernährung um nur zwei Prozent, so verdoppelt sich das Risiko der ungewollten Kinderlosigkeit. Ein höherer Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, wie sie z. B. in vielen Pflanzenölen und Seefisch enthalten sind, erhöht dagegen die Chance, schwanger zu werden - besonders wenn die Betroffenen gleichzeitig optimal mit Eisen versorgt sind.
Fette regulieren den Hormoonehaushalt
Grund ist die unterschiedliche Wirkung der beiden Fettsäuretypen auf ein Molekül, das als Sensor und Regulator für den Fettstoffwechsel wirkt und so indirekt den Hormonhaushalt entscheidend beeinflussen kann. Während mehrfach ungesättigte Fettsäuren das Molekül aktivieren und damit eine für Eisprung und erfolgreiche Befruchtung günstigere Hormonsituation sicherstellen, ist bei Trans-Fettsäuren das Gegenteil der Fall.
Gehärtete Fette sind auch schlecht für das Ungeborene
Frauen mit Kinderwunsch sollten gehärtete Fette also auf jeden Fall zugunsten ihrer natürlich vorkommenden Verwandten meiden, zumal mehrfach ungesättigte Fettsäuren auch für die weitere Entwicklung des Ungeborenen eine wichtige Rolle spielen. Da gehärtete Fette auf der Verpackung deklariert werden müssen, ist das zumindest bei abgepackten Lebensmitteln recht einfach möglich.
24.8.07
Übergewicht kann zu Unfruchtbarkeit führen
Zu fette Ernährung kann nach jüngsten Erkenntnissen australischer Wissenschaftler menschliche Eizellen schädigen. Forscher der Universität von Adelaide berichteten, sie hätten erstmals wissenschaftlich erklärt, warum viele fettleibige Frauen unfruchtbar seien. Die Versuche an Mäusen hätten gezeigt, dass die Eizellen in den Eierstöcken durch zuviel Fett schon vor ihrer Befruchtung beschädigt würden. Diese könnten sich nicht zu zu normalen gesunden Embryonen entwickeln, sagte Forscherin Cadence Minge.
Bei den Untersuchungen konnten die Forscher ein Protein isolieren, dass durch die Schädigung der Eizellen die Unfruchtbarkeit hervorruft. Es könne durch Metformin bekämpft werden. Das Mittel habe aber Nebenwirkungen und könne nicht als "schnelle einfache Lösung" für unfruchtbare übergwichtige Frauen genutzt werden. Gewichtsabnahme sei die einzig wirksame Lösung, sagte Minge.
Selbst ein Verlust von nur fünf bis zehn Kilogramm könne bei übergewichtigen Frauen mit Ovulationsstörungen wieder Eisprünge auslösen. "Ich hoffe, dass diese Ergebnisse die Menschen dazu bringen, über die langfristigen Folgen ihrer Lebensgewohnheiten nachzudenken", fügte die Wissenschaftlerin hinzu.2.8.07
Erste Eierstocktransplantation zwischen Nicht-Zwillingen
1990 wurde die Patientin wegen einer Beta-Thalassämie behandelt. Sie erhielt eine Chemo- und eine Radiotherapie. Danach nahmen Ärzte eine Knochenmarktstransplantation vor. Die Patientin war damals 20 Jahre alt. Sie erholte sich von der Erkrankung, allerdings waren ihre Ovare so geschädigt, dass sie ihre Arbeit nicht wieder aufnahmen. Im Juli 2005 wandte sie sich an Donnez und sein Team, um mit ihm die Möglichkeiten einer Eierstock-Transplantation zu besprechen. „Wir besprachen die Möglichkeit einer Eizell-Spende“, so Donnez. Die Patientin und ihre Schwester lehnten dies jedoch ab. Eine HLA-Analyse ergab, dass die Patientin nach der Transplantation mit hoher Wahrscheinlichkeit keine immunsuppressive Therapie benötigen würde.
Im Februar 2006 erhielt die Patientin drei Gewebestücke aus dem Ovar ihrer Schwester. Die Operation erfolgte laparoskopisch, diedie Ärzte konnten die Schwester bereits am Tag nach dem Eingriff entlassen.
Rund sechs Monate nach der Operation setzte bei der Patientin der Monatszyklus ein. Ein Jahr nach der Transplantation entnahmen die Ärzte zwei Oocyten aus dem Ovar der Patientin und befruchteten sie mittels ICSI. Sie wählten dieses Verfahren, weil der Ehemann der Patientin nur über eine niedrige Spermienzahl verfügte. Die Embryonen entwickelten sich allerdings nicht und konnten nicht eingesetzt werden. Die Patientin plant nach Angaben der Arbeitsgruppe aber weitere Versuche.
„Die Methode könnte ein Ansatz für Frauen mit Kinderwunsch sein“, sagte Donnez. Deshalb sei es sehr wichtig, bei Eingriffen zumindest einen Rest-Ovar zu erhalten, weil dieser ein guter Ort für eine Gewebetransplantation sei.
17.7.07
Exaktere Dosisberechnung für Hormonbehandlung
Dosisrechner für individuelle Behandlung
Frauen setzen normalerweise während jedes Menstruationszyklus eine Eizelle frei. Während einer Fruchtbarkeitsbehandlung erhalten sie Medikamente, die zu einer erhöhten Freisetzung führen. Diese Eizellen werden mittels eines Eingriffes entnommen. Bis vor kurzem war laut NewScienstist die genaue Dosierung der Medikamente nur schwer zu bestimmen. Das Team um Geoffrey Trew setzte jetzt einen Dosisrechner ein, um die verabreichte Medikamentenmenge auf die jeweilige Patientin abzustimmen. Berücksichtigt wurde das Alter der Frau, ihr BMI, die wahrscheinlich in den Eierstöcken noch vorhandenen Eizellen und die Werte des Hormons FSH. Dieses Hormon ist für das Auslösen der Entwicklung einer Eizelle verantwortlich.
Rechner an 161 Frauen getestet
Der Rechner wurde an 161 Patientinnen getestet. Es zeigte sich, dass 75 Prozent der Frauen eine geringere Dosis erhalten sollten, als ihnen normalerweise verabreicht worden wäre. Bei nur 15 Prozent hätte die Dosis höher sein sollen. Als diese 113 Frauen die richtige Dosis erhielten, wurden durchschnittlich zehn Eizellen entnommen. Laut Trew ist das die ideale Anzahl von Eizellen. Mehr als 40 Prozent der Frauen wurden schwanger. Dieser Wert ist mit jenem vergleichbar, der durch eine herkömmliche durchgeführte künstliche Befruchtung erzielt werden kann.
4.7.07
Schellgefrostete Eizellen reifen im Reagenzglas
In Kanada wurde erstmals ein Kind geboren, dessen Eizelle ohne die bisher übliche hormonelle Stimulierung der Ovarien entnommen und eingefroren wurde. Die neue Variante wurde auf der Jahrestagung der European Society of Human Reproduction and Embryology vorgestellt. Sie käme für Frauen mit Krebserkrankungen infrage.
Am Anfang einer reproduktionsmedizinischen Behandlung steht die ovarielle Stimulation. Durch Injektion des follikelstimulierenden Hormons werden zumeist mehrere Eizellen zur Ovulation gebracht. Dies geht mit einem für die Frau meist belastenden Anstieg der Östradiolkonzentration einher. Die ovarielle Stimulierung ist zudem zeitaufwendig.
Zwei bis sechs Wochen können vergehen, bis genügend Eizellen herangereift sind. Diese Zeit fehlt vielen Krebspatientinnen, die sich durch das Konservieren von Eizellen die Fertilität für die Zeit nach eine Radio- oder Chemotherapie erhalten wollen. Bei anderen Krebserkrankungen, etwa dem östrogenpositiven Mammakarzinom ist die Hormonbehandlung streng kontraindiziert. Die einzige Option bestand bisher in der noch immer als experimentell eingestuften Entfernung und Konservierung des Ovars für eine spätere Re-Transplantation.
Weniger invasiv, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls noch experimentell, ist eine neue Technik, die Hananel Holzer und Mitarbeiter vom McGill Reproductive Center in Montreal jetzt vorstellten. Die kanadischen Reproduktionsmediziner verzichteten auf eine hormonelle Stimulierung. Sie entnahmen den Frauen die noch unreifen Eizellen, die sie dann im Labor In-vitro-maturierten (IVM) und für spätere IVF-Versuche vitrifizierten (sprich: gefriergetrockneten).
Dass diese Methode gelingen kann, zeigt die Geburt des ersten Kindes, dessen Eizelle auf diese neue Art konserviert wurde. Drei weitere Schwangerschaften seien noch nicht ausgetragen, hieß es auf dem Reproduktionsmediziner-Kongress, der kürzlich in Lyon stattfand. Die Studie umfasste 20 Patientinnen mit polyzystischen Ovarien. Ihnen wurden 296 Eizellen entnommen, von denen 215 später vitrifiziert wurden. 148 Eizellen überlebten diese Konservierung und wurden per intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) fertilisiert.
64 Embryonen wurden übertragen, also mehr als 3 pro Patientin. Dass nur 4 der 20 Frauen schwanger wurden, ist sicherlich ein Zeichen dafür, dass die IVM noch nicht ausgereift ist. Zudem ist die Behandlung noch nicht bei Frauen mit Krebserkrankungen angewendet worden. Es bleibt abzuwarten, ob die Erfolgsrate weiter gesteigert und von anderen Zentren reproduziert werden kann.
Mit dieser Methode lassen sich auch Eizellen für einen späteren Bedarf "bevorraten". So z. B. friert eine kanadische Mutter Eizellen ein, um sie später ihrer unfruchtbaren Tochter zur Verfügung stellen zu können
28.6.07
Kinderlos: Die Kosten und Unwissen sind die Ursachen
Von den rund 3500 Befragten zwischen 25 und 59 Jahren hatten 70 Prozent Kinder. 30 Prozent waren kinderlos - davon entschieden sich nur 8 Prozent bewusst gegen ein Baby. Der Rest wünschte sich sehnlichst ein Kind - oder hätte früher gern Nachwuchs gehabt.
Bei 12,8 Millionen Frauen und Männern in Deutschland sei der Wunsch nach einem ersten oder einem weiteren Kind bisher nicht in Erfüllung gegangen, errechnete Allensbach. Die Ursachen für unerfüllte Kinderwünsche sind laut der Studie, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, vielschichtig. So gab rund die Hälfte der befragten Kinderlosen an, nicht den richtigen Partner zur Familiengründung gefunden zu haben. Für ein Viertel der Interviewten, die sich aktuell Kinder wünschen, verhinderten berufliche Gründe die Nachwuchs-Planung, bei einem weiteren Viertel waren es finanzielle Gründe. 13 Prozent der jüngeren Befragten gaben an, dass es mit einer Schwangerschaft noch nicht geklappt habe.
Viele Kinderlose über 30 überschätzen in der Umfrage auch das «Zeitfenster» für ein Kind. «Schwanger wird man am besten zwischen 20 und 30 Jahren», sagte die Berliner Ärztin Bettina Pfüller vom Kinderwunsch-Zentrum der Charité. Ab 35 Jahren nehme die Fruchtbarkeit bei Frauen stark ab. Auch der Reproduktionsmedizin mit der Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung seien dann größere Grenzen gesetzt.
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, das unter anderem mit Hilfe der Allensbach-Zahlen eine Studie mit dem Titel «Ungewollt kinderlos» erarbeitete, setzt dagegen große Hoffnung in die künstliche Befruchtung. Rund 10 000 Babys pro Jahr kämen in Deutschland nach einer Reagenzglasbefruchtung zur Welt. Seit der Gesundheitsreform 2004 übernehmen die gesetzlichen Kassen nur noch die Hälfte der Kosten für maximal drei Behandlungen. In den Vorjahren erstatteten sie diese Kosten ganz. Die Quote der deutschen «Retortenbabys» sank nach Angaben des Instituts von 2,6 Prozent im Jahr 2003 auf 1 Prozent im Jahr 2005.
Das Berlin-Institut forderte die Gesundheitspolitik deshalb zum Nachdenken auf, ob nicht an der falschen Stelle gespart werde. Immerhin gaben bei der Allensbach-Umfrage 9 Prozent der kinderlosen Paare an, aus finanziellen Gründen auf eine künstliche Befruchtung zu verzichten.
Via: Kölner Stadtanzeiger
18.6.07
PID birgt keine erhöhten Risiken für die Kinder
563 der 583 untersuchten Kinder kamen lebend auf die Welt. Sie verfügten über ein ähnliches Geburtsgewicht wie jene Kinder, die nach einer normalen künstlichen Befruchtung oder nach einer intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) geboren wurden. Im Alter von zwei Monaten schienen die Kinder gleich gesund zu sein. Die Anzahl der Geburtsschäden oder der Missbildungen lag ebenfalls in einem vergleichbaren Bereich. Ingeborg Liebaers, die leitende Wissenschaftlerin erklärte, dass jedoch die Sterberate vor der Geburt weiter zu untersuchen sei, da sie höher als bei IVF- und ICSI-Kindern war. Bei den meisten Todesfällen handelte es sich um Mehrfachschwangerschaften, wie Zwillinge oder Drillinge, ein Umstand, der laut der Forscherin wichtig sein könnte.
PGD wurde erstmals 1990 eingesetzt. Befruchtete Eizellen werden auf genetische Krankheiten hin untersucht, damit wie bei einer herkömmlichen künstlichen Befruchtung ein gesunder Embryo eingepflanzt werden kann. In Großbritannien ist PGD bereits für mehr als 50 genetische Erkrankungen zugelassen.
6.6.07
Kann man Babies designen?
Solche Kinder werden kurz nach der künstlichen Befruchtung zum Beispiel deshalb nach bestimmten Kriterien aussortiert, weil sie ein optimal passender Gewebespender für ein erkranktes Geschwister sind. Mehr nicht. Die Gefahr, dass man sich sozusagen ein Kind mit optimalen Eigenschaften, etwa mit hoher Intelligenz oder körperlich besonders widerstandsfähig, erschafft, besteht nicht, auch nicht in ferner Zukunft. Dazu ist die genetische Ausstattung der Menschen viel zu komplex und der Umwelteinfluss auf die Gene dafür nicht steuerbar.
Der Nutzen einer genetischen Untersuchung mit Hilfe der PID liegt darin, dass sich Leid verhindern lässt. Denn Embryonen im frühesten Stadium, die einen Gendefekt haben, wird erst gar nicht die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben. Eltern, bei denen ein hohes Risiko für ein Kind mit schwerer Erbkrankheit besteht oder die bereits ein erkranktes Kind haben und auf Gewebe eines gesunden Kindes hoffen, sollten die PID nutzen können. Allen anderen, die sich viel mehr davon erhoffen, sollte es verwehrt bleiben, vor allem wenn sie glauben, sich damit ein Kind genau nach ihren Vorstellungen schaffen zu können.
4.6.07
Rauchen verändert DNA in Spermien-Stammzellen
Obwohl im Tabakrauch zahlreiche mutagene und karzinogene Stoffe enthalten sind, konnten permanente Schäden in den Keimzellen bisher nicht nachgewiesen werden. Sie wären besonders beunruhigend, da sie nicht nur den Raucher selbst schädigen könnten, sondern auch deren Nachkommen. Deshalb sind die Ergebnisse von Carole Yauk von der Environmental and Occupational Toxicology Division an der kanadischen Gesundheitsbehörde Health Canada in Hamilton/Ontario durchaus beunruhigend.
Die Toxikologin hat die spermatogonalen Stammzellen von Mäusen untersucht, die über 6 bis 12 Wochen der Tabakrauchmenge eines durchschnittlichen Rauchers ausgesetzt waren. Dies führte zu Veränderungen in einem besonderen Abschnitt der DNA, der als Ms6-hm bezeichnet wird. Hier befinden sich keine bekannten Gene, die Region kann aber leicht auf mutagene Wirkungen des Rauchens hin untersucht werden. Frühere Studien hatten hier mutagene Wirkung von Strahlungen und diversen Chemikalien nachgewiesen.
Nach Yauk und Kollegen erhöhte auch der Tabakrauch die Mutationsfrequenz. Mit Dauer und vermutlich auch der Stärke der Exposition nehmen die Schäden zu. Zwar sind keine proteinkodierenden Abschnitte der DNA betroffen. Die Veränderungen in Ms6-hm könnten jedoch ein Marker für andere genetischen Schäden sein. Dies müsste zwar noch belegt werden, doch allen Männern mit Kinderwunsch rät die Toxikologin, das Rauchen bereits vor der Zeugung aufzugeben und nicht erst, wenn das Kind bereits geboren wurde.
3.6.07
Kinder: Für viele ein unbezahlbarer Traum
Zehntausende weniger Babys
Bühler schätzt, dass in den Jahren 2005 und 2006 als Folge der Einschränkungen im Zuge der Gesundheitsreform 13 000 bis 15 000 Babys weniger in Deutschland zur Welt kamen. Er ist Vorsitzender des deutschen IVF-Registers, das die Zahlen künstlicher Befruchtungen außerhalb des Körpers auflistet. Gab es 2003 noch 105 000 Behandlungszyklen, wurden 2005 nur noch 56 000 registriert. «Ich finde es beschämend für unser Land, dass Kinderwunsch-Behandlungen in erster Linie vom Portemonnaie abhängen», sagte der Mediziner.
Neue Finanzierungspläne im September
Bei der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Bundesländer steht seit November 2006 eine Prüfung der Finanzierung von Kinderwunsch- Behandlungen auf der Agenda, heißt es aus der Berliner Sozialverwaltung. Im September soll ein Bericht vorliegen. Bühler schlägt als Alternative zum heutigen Finanzierungsmodell eine einkommensabhängige Regelung vor. In einzelnen Bundesländern gebe es bereits Bestrebungen, die jetzige Regelung zu modifizieren, sagte der Arzt.
Während die privaten Krankenkassen Kinderwunsch-Behandlungen bei Ehepaaren voll finanzieren, unterstützen die gesetzlichen Kassen die ersten 3 Versuche bei Frauen zwischen 25 und 40 Jahren mit 50 Prozent der Kosten. Paare ohne Trauschein bekommen gar keine finanzielle Hilfe. Das erste deutsche Baby nach einer künstlichen Befruchtung war vor 25 Jahren in Erlangen zur Welt gekommen.
25.5.07
Altergrenze bei künstlicher Befruchtung bestätigt
Die Richter verweigerten einem 60 Jahre alten Kläger die Kostenübernahme, der gemeinsam mit seiner 38 Jahre alten Ehefrau ein Kind mittels Intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) zeugen wollte.
Bereits das Sozialgericht Osnabrück hatte die Klage mit dem Hinweis auf die im Gesetz festgeschriebene Altersgrenze von 50 Jahren bei Männern abgelehnt. Diese Regelung diene der Kosteneinsparung ebenso wie dem Kindeswohl. Die Bundesrichter wiesen die Sprungrevision ab und verhalfen der Osnabrücker Entscheidung zur Rechtskraft (Az.: B 1 KR 10/06)
3.5.07
Schadet Kaffee den Spermien?
Was haben sich die angehenden Familiengründer gefreut, als brasilianische Forscher verkündeten, dass das Lieblingsgebräu der Deutschen die männliche Zeugungskraft verbessert. Eine Studie der Universidade de São Paulo um Mediziner Fabio Pasqualotto hatte ans Tageslicht gebracht, dass Männer, die regelmäßig Kaffee trinken, aktivere Spermien haben als ihre abstinenten Geschlechtsgenossen.
Für das kaffeefreundliche Resultat wurden die Spermien von 750 Männern untersucht, die sich einer Vasektomie unterziehen wollten. Dabei zeigte sich, dass die Keimzellen von passionierten Kaffeetrinkern besonders beweglich sind. Dabei spielte es keine Rolle, ob der Mann täglich drei Kannen oder nur zwei Tassen des Wachmachers trinkt.
Nun meldeten sich US-Forscher zu Wort. Sie warnen, dass ein Kaffeekonsum von drei Tassen am Tag die Spermienqualität signifikant verschlechtert. Das schwarze Gebräu schadet den Spermien und kann im schlimmsten Fall sogar Fehlgeburten zur Folge haben - so eine Studie der University of California und der Bradford University.
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"Drei Tassen Kaffee täglich können zu einer Schädigung der Spermien führen. Dies kann eine veränderte Chromosomen-Anordnung beim Embryo zur Folge haben", so Andrew Wyrobek von der Universität von Kalifornien.
Wie die Ergebnisse dieser Studien in Einklang miteinander gebracht werden sollen, ist unklar. Männer, die mit der Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, sollten also vielleicht lieber bei einer Tasse Kaffee am Morgen bleiben - jedenfalls bis es neue Ergebnisse aus der Kaffee-Forschung gibt.