18.4.10

Kampf für das Kind: Moderne Medizin und mehr Geld gefordert

PresseAnzeiger: Der Demografische Wandel und die Kinderarmut werden immer wieder thematisiert. Warum tut sich aber die Politik so schwer, medizinische Lösungsansätze zu fördern?

Ina Ganschow: Die Kassen sind leer; nichtsdestotrotz wurde mit dem Elterngeld, so sinnvoll es sein mag, der Geburtenrückgang nicht aufgehalten (siehe z.B. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,612414,00.html ), und so ist es kaum nachvollziehbar, warum die Kosten für vier reproduktionsmedizinische Behandlungen nicht komplett (wie vor der Gesundheitsreform) übernommen werden, da auf diesem Wege 10.000 Kinder jährlich zusätzlich zur Welt kommen könnten. Geradezu ein Schnäppchen verglichen mit den Ausgaben für das Elterngeld. Diese 10.000 Kinder würden zukünftig wiederum ihre Beiträge in die Sozialkassen leisten und die Behandlungskosten um ein Vielfaches zurückzahlen. Leider denkt unsere Politik nicht so weit.

PresseAnzeiger: Wie stehen sie zu Adoptionen? Setzen sie sich auch dafür ein?

Ina Ganschow: Wir stehen Adoptionen offen gegenüber und sehen im geltenden Adoptionsrecht keinen Veränderungsbedarf. Oft hören ungewollt kinderlose Paaren jedoch den Satz "Dann adoptiert doch einfach!" So einfach ist es eben nicht; einerseits sollte das Adoptivkind nicht als "Ersatz" für das leibliche Kind gesehen werden, denn gerade der bewusste Abschied vom eigenen Kinderwunsch ist wichtig, da Schwangerschaft, Geburt, Stillen usw. eben nicht erlebt werden und auch die Zeit darstellt, die das adoptierte Kind bereits mit der Herkunftsfamilie verbracht hat, einschließlich der guten oder schlechten Erfahrungen. Zudem stehen den zur Adoption freigegebenen Kindern ein Vielfaches an Bewerbern gegenüber. Nur 10% aller Adoptionen sind Fremd-Adoptionen, alles andere sind vor allem Stiefkind-Adoptionen u.ä..

PresseAnzeiger: Ihre Organisation setzt sich für kinderlose Menschen ein. Sie übergeben in Kürze einen Forderungskatalog an das Bundesgesundheits- und an das Familienministerium - was ist ihr Hauptanliegen?

Ina Ganschow: Wir möchten in erster Linie die Rahmenbedingungen für die Betroffenen verbessern. Hierzu zählt die Verminderung der finanziellen Belastung ebenso wie die Modernisierung des veralteten Embryonenschutzgesetzes. Viele Behandlungsmöglichkeiten, die im europäischen Ausland als Standard gelten, sind in Deutschland verboten. Dies entgegen aller aktuellen medizinischen Erkenntnisse. Die betroffenen Menschen haben schwer genug mit ihrem Schicksal sowie den Reaktionen aus ihrer Umwelt zu kämpfen, man sollte ihnen wenigstens ungehinderten Zugang zu medizinischen Behandlungen gewähren. Es ist z.B. völlig unverständlich, warum in Deutschland Samenspenden erlaubt sind, Eizellspenden hingegen verboten.

PresseAnzeiger: Seit der Gesundheitsreform sinkt die Kinderanzahl, die durch Reproduktionsmedizin geboren wird. Allein aus finanziellen Gründen?

Ina Ganschow: Ja! Für viele Paare ist gerade jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise - der Eigenanteil von 2.000-3.000 Euro pro Behandlung nicht tragbar. Auch muss man rechnen, dass bis zum Eintreten einer Schwangerschaft vier Behandlungszyklen als realistisch anzusehen sind. Der Vierte muss seit der Gesundheitsreform komplett selbst gezahlt werden. Die Kosten belaufen sich dann bereits auf 4.000 - 6.000 Euro. Ist das Paar nicht verheiratet, zahlt es die Kosten ab der ersten Behandlung komplett aus der eigenen Tasche.

PresseAnzeiger: Warum ist Unfruchtbarkeit keine anerkannte Krankheit, wenn so viele Menschen davon betroffen sind?

Ina Ganschow: Stellen Sie diese Frage doch bitte Herrn Dr. Rösler. Als Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft werden in der überwiegenden Zahl der Fälle medizinisch nachweisbare gesundheitliche Probleme diagnostiziert, z.B. hormonelle Störungen bei Mann und/oder Frau, Verklebung der Eileiter, eingeschränkte Spermienqualität. Die derzeitige Rechtsprechung ist daher aus unserer Sicht inkonsequent: Im Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 27.02.2009 heißt es: "Die künstliche Befruchtung beseitigt keinen regelwidrigen körperlichen Zustand, sondern umgeht ihn mit Hilfe medizinischer Technik, ohne auf dessen Heilung zu zielen." Doch gilt diese Auslegung nicht auch für Knieprothesen, Bypassoperationen oder Hörgeräte?

Via: Presseanzeiger

19.3.10

Wer soll für künstliche Befruchtung zahlen?

Seit 2004 sind die Leistungen der Krankenkassen für künstliche Befruchtungen (in-vitro-Fertilisation, IVF) auf die Hälfte der Kosten von höchstens drei Behandlungsversuchen begrenzt. Die Paare müssen seitdem einen Eigenanteil von ca. 1.500 bis 1.800 Euro pro Versuch zahlen. Um die reduzierten Leistungen zu erhalten, müssen sie verheiratet und zwischen 25 und 40 (Frauen) bzw. 50 Jahre (Männer) alt sein. Durch die neue Regelung ist die Zahl der künstlichen Befruchtungen deutlich zurückgegangen, ebenso die Zahl der mit ihrer Hilfe geborenen Kinder. Der Bundesrat hat im Sommer 2008 die Bundesregierung aufgefordert, wieder zur vollen Kostenübernahme zurückzukehren. Die Bundesregierung hingegen argumentierte, künstliche Befruchtungen seien versicherungsfremde Leistungen. Sachsen zahlt seit 2009 Zuschüsse zu den Behandlungen.

Umfrage unter der Bevölkerung, Experten und Paaren

Die Bochumer Nachwuchsgruppe "Gerechtigkeit in der modernen Medizin" befragte die Bevölkerung, Expertengruppen (Reproduktionsmediziner, psychosoziale Berater, Medizinethiker, Sozialrechtler, Gesundheitspolitiker) und betroffene Paare zu diesem Thema. Zwar finden die Mehrheit der Bevölkerung und der Experten und immerhin ein Drittel aller Paare eine Eigenbeteiligung grundsätzlich angemessen, aber statt 50% sollte sie nach Ansicht der Befragten bei 15 bis 25% der Kosten liegen. Zur Finanzierung von Kinderwunschbehandlungen wurde teilweise einer Erhöhung der Versicherungsbeiträge und teilweise einer Verwendung von Steuergeldern zugestimmt. "Im Ergebnis stimmt das Meinungsbild recht gut mit der Regelung in Österreich überein, wo die Behandlungskosten zwischen den Paaren, der Krankenversicherung und einen IVF-Fonds aufgeteilt werden", berichtet Dr. Oliver Rauprich, Leiter der Nachwuchsgruppe.

Moralische Überzeugungen

Ein Einsparpotenzial bei Kinderwunschbehandlungen wurde von den Experten nicht gesehen. Auch wurde es abgelehnt, Frauen die Finanzierung ihrer Behandlung durch eine Eizellenspende zu ermöglichen. Jedoch würden es die Befragten mehrheitlich begrüßen, wenn die Erfolgsraten der einzelnen IVF-Zentren offen gelegt würden, um deren Behandlungsqualität vergleichen zu können. In der Studie wurde zudem untersucht, auf welchen normativen Überzeugungen die Befürwortung einer Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen beruht: Sie war stark korreliert mit den Überzeugungen, Unfruchtbarkeit sei eine Krankheit, unfruchtbare Paare mit unerfülltem Kinderwunsch seien behandlungsbedürftig und Kinder bekommen zu können gehöre zu den grundlegenden Möglichkeiten, die jeder Mensch in seinem Leben haben sollte.

 

Publikation: Who should pay for assisted reproductive techniques? Answers from patients, professionals and the general public in Germany Rauprich, O. et al.; Human Reproduction doi:10.1093/humrep/deq056 (2010)

1.12.09

Viele Wege führen zum Wunschkind

 

Viele Wege führen zum Wunschkind

Moderne Reproduktionsmedizin hält effektive Behandlungsmethoden bereit / Individuell abgestimmte Therapie unerlässlich
Bad Münder im November 2009. Während zahlreiche Bekannte und Freunde längst ihre Wonneproppen in den Armen halten, warten circa 15 Prozent der Paare in Deutschland leider vergeblich auf den lang ersehnten Nachwuchs. Eine belastende Situation für Frauen und Männer gleichermaßen, die nicht selten in Gefühle des Versagens, des „nicht vollwertig Fühlens“ und sogar in Depressionen münden kann. Fragen wie „Was machen wir nur falsch?“ oder „Wieso klappt es ausgerechnet bei uns nicht?“ zermürben Betroffene zusätzlich. Dabei können verschiedene körperliche Störungen zugrunde liegen, die in vielen Fällen auch gut zu therapieren sind. So können sie bei der Frau wie auch beim Mann oder bei beiden Partnern vorliegen. „Mit einer umfangreichen Untersuchung mittels Hormondiagnostik, Zyklusmonitoring oder Spermiogramm können wir die Ursachen eingrenzen und zusammen mit dem Paar einen persönlichen Behandlungsplan besprechen und einleiten“, so Dr. Elmar Breitbach, Frauenarzt und Reproduktionsmediziner an der Deutschen Klinik Bad Münder.
Heute stehen verschiedene bewährte Methoden bereit, die der ungewollten Kinderlosigkeit ein Ende bereiten können. Zu den wichtigsten zählen:
Insemination – Samenübertragung
Wenn die Störung beim Mann liegt, sei es durch eine leicht eingeschränkte Samenqualität oder wenn bei der Frau eine verminderte Schleimbildung der Gebärmutter vorherrscht, könnte die sogenannte Insemination Anwendung finden. „Hier werden zum Zeitpunkt des Eisprungs die speziell aufbereiteten Samenzellen des Mannes mittels eines hauchdünnen Katheters in die Gebärmutter oder auch in den Eileiter eingebracht“, sagt Dr. Breitbach. Mithilfe einer vorherigen Hormontherapie kann die Eibläschenreifung angeregt und der Eisprung ausgelöst werden, sodass sich die Erfolgschancen erhöhen.
IVF – In-vitro-Fertilisation
Zu den bekanntesten Verfahren zählt sicherlich die „Reagenzglas“-(In-vitro-) Befruchtung, angewandt bei einer Funktionsstörung des Eileiters, bei Endometriose oder auch bei ungeklärter Sterilität. Dabei entnimmt der Reproduktionsmediziner nach vorheriger hormoneller Stimulation die reifen Eizellen der Frau aus dem Eierstock, die anschließend im Labor mit aufbereiteten Spermien des Mannes zusammengebracht werden. „Innerhalb von 18 bis 24 Stunden lässt sich bereits erkennen, ob ein Spermium in die Eizelle vorgedrungen ist und eine Befruchtung stattgefunden hat“, erklärt Dr. Breitbach. In Deutschland dürfen dann bis zu drei befruchtete Eizellen weiter kultiviert werden, die nach zwei bis drei Tagen als herangereifte Embryos in die Gebärmutterhöhle eingesetzt werden.
ICSI – Intracytoplasmatische Spermieninjektion
Bei Einschränkung der männlichen Fruchtbarkeit oder auch bei mehrmalig ausbleibender Befruchtung nach IVF-Behandlung kann diese Methode zum Einsatz kommen. Hierbei injiziert der Mediziner im Labor ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle. „So kann auch bei wenigen oder unbeweglichen Spermien eine Schwangerschaft erzielt werden“, sagt der erfahrene Reproduktionsmediziner Dr. Breitbach. Vorher wird die gleiche Vorgehensweise wie bei IVF nötig: eine hormonelle Vorbehandlung mit der Entnahme der Eizellen sowie die Kultivierung der Eizellen bis hin zur Rückgabe der Embryonen in die Gebärmutter.
TESE – Testikuläre Spermienextraktion
Diese Operation, die ambulant in örtlicher Betäubung oder auch in Vollnarkose durchgeführt werden kann, findet dann statt, wenn im Ejakulat keine Spermien nachgewiesen werden können. So gewinnt der Arzt mithilfe einer Hodenbiopsie Spermien, die anschließend aufbereitet und eingefroren werden. „Bereits während des Eingriffs zeigt sich, ob Spermien vorhanden sind oder nicht – aber in 60 Prozent ist das der Fall“, so Dr. Breitbach. Die so gewonnenen Spermien stehen dann für eine ICSI-Behandlung (s.o.) zur Verfügung.
Hormonbehandlung
Immer wieder ist im Rahmen der Reproduktionsmedizin von der Hormonbehandlung die Rede. Ein sensibles Einsatzgebiet, bei dem verantwortungsvolle Ärzte auf eine milde und angepasste Hormondosierung achten, damit es bei den betroffenen Frauen nicht zu einer Überstimulation kommen kann. Besonders wenn Störungen im Hormonhaushalt der Frau vorliegen, kann eine gut überwachte und genau abgestimmte Hormongabe einen intakten Zyklus wiederherstellen und somit die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft erhöhen. „Ob Eizellreifung, Auslösen des Eisprungs oder auch Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zum späteren Einnisten des Embryos: eine gut kontrollierte Hormonbehandlung stellt häufig die Weichen für den Erfolg jeder folgenden Maßnahme“, meint Dr. Elmar Breitbach. Grundsätzlich sollten Hormonbehandlungen immer mit dem behandelnden Arzt genauestens besprochen und individuell dosiert werden.
Mehr Informationen auch im Internet unter www.kinderwunsch.com.

Viele Wege führen zum Wunschkind - Bielefelder Blatt®

25.10.09

Koalition plant Zuschuss für künstliche Befruchtung

 

Dem Entwurf für den Koalitionsvertrag zufolge streben Union und FDP "eine bundesweite Umsetzung" des sächsischen Modells an. Die Koalition werde sich "an der Finanzierung hälftig beteiligen".

Zudem solle eine Flexibilisierung der Altergrenzen geprüft werden. Strittig war noch, ob wie von der FDP gewünscht, in einem Bundesgesetz klargestellt werden soll, dass dies auch nicht verheirateten Frauen offen stehen solle.

Zuschuss für Ehepaare

Sachsen zahlt seit März als bundesweit erstes Land kinderlosen Ehepaaren staatliche Zuschüsse für künstliche Befruchtungen. Während die potenziellen Eltern den Eigenanteil für die erste Behandlung noch selber tragen müssen, werden sie dort bei der zweiten und dritten Behandlung mit einer Pauschale von jeweils bis zu 900 Euro entlastet. Für die vierte Behandlung wird ein Zuschuss von 1.600 bis 1.800 Euro gezahlt.

Voraussetzung für die finanzielle Förderung in Sachsen ist, dass die potenziellen Eltern verheiratet sind sowie die Frau nicht älter als 40 und der Mann nicht älter als 50 Jahre ist.

Weniger Retorten-Babys

Seit 2004 sind die Behandlungen zurückgegangen, weil sie von den gesetzlichen Krankenkassen nur noch zur Hälfte und ab der vierten Behandlung gar nicht mehr erstattet werden.

Gleichzeitig wurden unter anderem die Altersgrenzen strenger gefasst. Die Zahl der Geburten nach künstlicher Befruchtung sank dadurch bundesweit um rund 50 Prozent.

In Sachsen zeigt die Förderung erste Erfolge: Dort ist die Zahl der Retorten-Babys wieder um 30 Prozent gestiegen.

27.9.09

Arzt pflanzte Frau falschen Embryo ein

Die Frau wird das Baby nach der Geburt den biologischen Eltern übergeben.

Nach einer künstlichen Befruchtung haben Ärzte einer Frau in den USA versehentlich einen falschen Embryo eingepflanzt. Sie wolle das Kind nach der Geburt seinen biologischen Eltern übergeben, sagte Carolyn Savage am Dienstag im US-Fernsehen. Savage war im zweiten Monat schwanger, als sie von dem Irrtum erfuhr.

An biologische Eltern übergeben
Nach einem Anruf aus der Klinik habe ihr Mann ihr eröffnet: "Ich habe schlechte Nachrichten. Du bist schwanger, aber sie haben den falschen Embryo eingepflanzt", sagte die 40-Jährige dem Fernsehsender NBC. Das Paar entschied, dass Carolyn das Kind austrägt und es dann seinen biologischen Eltern übergibt. "Natürlich werden wir den Rest unseres Lebens lang täglich an dieses Kind denken", sagte Savage.

Das Baby soll in zwei Wochen per Kaiserschnitt zur Welt kommen. Das Ehepaar Savage hat bereits drei Kinder, das jüngste wurde ebenfalls durch künstliche Befruchtung gezeugt.

6.9.09

Neue genetische Untersuchung verbessert künstliche Befruchtung

In Nottingham ist jetzt ein Kind zur Welt gekommen, nachdem seine Mutter bereits dreizehn gescheiterte Versuche mit künstlicher Befruchtung und drei Fehlgeburten hinter sich hatte. Im Vorfeld wurde eine genetische Untersuchung der Eizellen durchgeführt, jedoch mit der neuartigen CGH-Methode. Prof. Fishel und sein Team untersuchten die Eizellen der 41-Jährigen auf chromosomale Abweichungen, die die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung und Schwangerschaft drastisch verringern können.

Laut Fishel sind bei jüngeren Frauen bis zu 50% der Eizellen “chromosomal abnorm”. Be Frauen über 39 Jahren bis zu 75%. Das Olivers Mutter jetzt schwanger wurde und ein gesundes Kind auf die Welt gebracht hat, kann laut Fishel dazu beitragen zu verstehen, warum manche Frauen nicht schwanger werden.

Bei der “Array Comparative Genomic Hybridisation” (CGH) wird überprüft, ob sich die Chromosomensätze in der Eizelle auch korrekt geteilt haben. Die Eizelle enthält anfänglich nämlich den doppelten Chromosomensatz. Damit nach der Befruchtung nicht drei Chromosomensätze in der Eizelle vorhanden sind, teilt die Eizelle sich, so dass eine Eizelle mit einem einfachen Chromosomensatz entsteht und ein so genanntes Polkörperchen, in dem der “überflüssige” Chromosomensatz ausgelagert wird. Das Polkörperchen hängt anfangs an der Eizelle, wird in der Regel aber vom Körper abgebaut. Auf Deutsch heißt die Methode deswegen Polkörperdiagnostik (PKD).

Bei der CGH wird das Polkörperchen daraufhin untersucht, ob es zu viele oder zu wenige Chromosomen enthält. Enthält es die richtige Anzahl, stimmt auch die Zahl der Chromosomen in der Eizelle und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung und eine bis zum Ende ausgetragene Schwangerschaft steigen. Bei Olivers Mutter wurden acht Eizellen untersucht – nur zwei davon waren chromosomal unauffällig.

Mit einer ähnlichen Methode hatten US-amerikanische Forscher vor zwei Jahren schon große Erfolge bei künstlicher Befruchtung, damals war die Diagnose aber viel langsamer, so dass die Embryonen eingefroren werden mussten und der Mutter erst im nächstenZyklus eingesetzt werden konnten. Der Vorteil der neuen Methode liegt auch in der Geschwindigkeit, mit der ein aussagefähiges Ergebnis zu erreichen ist

5.8.09

Kinderwunsch - gezielte Behandlung bei sekundärer Unfruchtbarkeit

 

Kinderwunsch - gezielte Behandlung bei sekundärer Unfruchtbarkeit

Moderne Therapien helfen bei sekundärer Unfruchtbarkeit
Viele Eltern wünschen sich nach der Geburt ihres ersten Kindes ein weiteres Baby, damit beide Sprösslinge zusammen aufwachsen. Doch eine erfolgreiche Schwangerschaft bedeutet nicht, dass es auch ein zweites Mal problemlos klappt. „Auch Paare, die bereits ein Kind haben, können von einem unerfüllten Kinderwunsch betroffen sein, wenn eine Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum nicht eintreten will“, berichtet Dr. Elmar Breitbach, Frauenarzt und Reproduktionsmediziner an der Deutschen Klinik Bad Münder. Bleiben Bemühungen um ein weiteres Kind länger als ein Jahr erfolglos, sprechen Experten von sekundärer Unfruchtbarkeit.
Ursachen ergründen
Bei sekundärer Sterilität liegen oft die gleichen medizinischen Gründe vor wie bei Paaren, die vergebens auf ihr erstes Kind warten. „Auch hier sind hormonelle Störungen, eingeschränkte Spermienqualität und Erkrankungen der Geschlechtsorgane die häufigsten Ursachen für das Ausbleiben einer weiteren Schwangerschaft“, erklärt Breitbach. „Deswegen sollte man auch in diesen Fällen eine sorgfältige Abklärung der möglichen Ursachen durchführen und nicht einfach davon ausgehen, dass es irgendwann schon einmal klappen wird, nur weil bereits ein Kind geboren wurde.“ Es fällt vielen Betroffenen schwer zu verstehen, weshalb beim ersten Kind keine Probleme vorlagen und sich eine weitere Schwangerschaft einfach nicht einstellt. Mögliche körperliche Ursachen bleiben somit oft außer Acht.
Späte Entscheidung für ein Kind kann ein Grund sein
Es gibt vielfältige Gründe für sekundäre Unfruchtbarkeit, jedoch spielt die späte Entscheidung für eine Familie häufig eine große Rolle. Mit dem 30. Lebensjahr sinkt die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau stetig ab, sodass sich Prognosen für ein zweites Kind verschlechtern. Wenn das Geschwisterchen mit Mitte dreißig in Planung steht, dann ist zum einen die natürliche Fruchtbarkeit bereits vermindert und zum anderen können in der Zwischenzeit Erkrankungen aufgetreten sein, die eine weitere Schwangerschaft erschweren. „Besonders bei einer schlechten Spermienqualität kann die hohe Fruchtbarkeit der Frau in jungen Jahren diese Defizite noch kompensieren, mit steigendem Alter kommen diese dann jedoch vollständig zum Tragen“, berichtet Breitbach und fügt hinzu: „Natürlich können in den Jahren nach der Geburt auch neue Einschränkungen der Fruchtbarkeit auftreten.“
Sekundäre Sterilität ernst nehmen
„Auch für Paare, die bereits ein Kind haben, erweist sich das Warten auf eine Schwangerschaft als stark belastend“, weiß Dr. Breitbach aus langjähriger Erfahrung. „Nur weil bereits ein Kind vorhanden ist, sollte man den Kinderwunsch nicht weniger ernst nehmen.“ Dies gilt auch für Ärzte, die in diesen Fällen mit der gleichen Sorgfalt nach möglichen Ursachen suchen sollten wie bei Paaren ohne gemeinsame Kinder. Für Betroffene ist es auf jeden Fall ratsam, beim längeren Ausbleiben der ersehnten zweiten Schwangerschaft eine spezialisierte Kinderwunschpraxis oder -klinik aufzusuchen. Diese bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Diagnostik und zur individuellen Behandlung.
Gezielte Behandlung
Speziell bei Elternpaaren mit einem erneuten Kinderwunsch streben Reproduktionsmediziner an, die vorhandene Fruchtbarkeit optimal zu unterstützen – jedoch nur so viel wie nötig bzw. so wenig wie möglich, um keine zusätzlichen körperlichen Belastungen herbeizuführen. Hormonelle Störungen lassen sich beispielsweise durch eine angepasste und schonende Hormontherapie ausgleichen. „Daneben stehen je nach vorliegender Störung auch verschiedene Verfahren der assistierten Befruchtung zur Verfügung“, erklärt Dr. Breitbach. Im Fall einer geringen Einschränkung der Spermienqualität können Reproduktionsmediziner die Spermien bei der sogenannten Insemination mit einem Katheter nahe an die Eizelle heranführen. Bei der sogenannten In-vitro-Fertilisation findet die Befruchtung außerhalb des Körpers statt. Dabei finden Eizelle und Spermium im Reagenzglas selbstständig zueinander. Anders bei der sogenannten ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion): Hier injizieren Spezialisten die Spermien direkt in die Eizelle. Somit kann einer Vielzahl der Paare zum ersehnten weiteren Kind verholfen werden.
Mehr Informationen auch im Internet unter Kinderwunschklinik Hannover Bad Münder

27.6.09

Mit neuer Software bessere Dokumentation der Laborabläufe

Die auf medizinische Lösungen spezialisierte IT-Beratungsgesellschaft CRITEX präsentiert ihre neue Software für In-vitro-Fertilisation MedITEX IVF vom 28. Juni bis zum 1. Juli in Amsterdam beim 25. Treffen der ESHRE („European Society of Human Reproduction and Embryology“). Die Softwarelösung ist das einzige in Deutschland zertifizierte Programm für die Dokumentation und das Qualitätsmanagement von ART und Non-ART-Therapien im Rahmen reproduktionsmedizinischer Behandlungen sowie die Information der Patienten und die Weiterverarbeitung der Daten zu wissenschaftlichen Analysen.

MedITEX IVF hat sich bereits in weit über 200.000 Therapien bewährt. Speziell für die ESHRE 2009 wird die Demoversion der Software auch auf USB-Sticks ausgegeben. MedITEX IVF ist von IT-Spezialisten und medizinischen Experten speziell für Kliniken, Zentren und Praxen entwickelt, die sich schwerpunktmäßig mit dem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigen.

Die Software lässt sich individuell an die jeweiligen technischen und organisatorischen Anforderungen im Praxisalltag anpassen und ermöglicht über die übersichtliche Benutzeroberfläche die intelligente Organisation von Abläufen sowie die transparente Dokumentation von Informationen und sensiblen Daten. Dank der aufwändigen visuellen Umsetzung wird jede einzelne gewonnene Eizelle bezüglich Entwicklungsstadium, Behandlungsart und vorgesehener Maßnahmen ebenso wie der gesamte Therapiezyklus grafisch dargestellt. Ein ausgereiftes Sicherheitskonzept schützt vor unerlaubtem Zugriff und Datenverlust.

11.5.09

Wieviele Embryonen sind erlaubt

Nachdem eine Frau im Januar 2009 Achtlinge in den USA geboren hatte, löste sie weltweit eine hitzige Diskussion aus. In den USA gibt es keine Begrenzungen für das Einpflanzen von Embryonen. Die nun insgesamt vierzehnfache Mutter hat all ihre Kinder durch künstliche Befruchtung bekommen. Mittlerweile ist nun auch der kleinste und schwächste der Achtlinge, Jonah Angel, aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die 33-jährige Mutter lebt jetzt mit ihren Kindern in einem Vorort von Los Angeles.

Nach einer Studie finnischer Wissenschaftler an der Universität Oulu scheint das Einpflanzen eines Embryos Erfolg versprechender zu sein, als der Versuch mit mehreren Eizellen. Zudem ist auch das Einbringen eines Embryos für die Gesundheit der Mutter weniger gefährlich. Die Forscher gehen übrigens davon aus, dass der Erfolg einer künstlichen Befruchtung nicht vom Alter der Mutter, sondern von der Qualität des eingepflanzten Embryos abhänge.

Mehrlingsgeburten sind äußerst umstritten, da sie die Gesundheit der Mutter erheblich gefährden und Entwicklungsstörungen der Kinder die Folge sein können. Daher ist in vielen Ländern gesetzlich geregelt, wieviele Embryonen Frauen höchstens eingepflanzt werden dürfen. Derzeit ist es nach dem Embryonengesetz in Deutschland so geregelt, dass innerhalb eines Zyklus maximal drei Embryonen eingepflanzt werden dürfen.

In Skandinavien sieht die Situation etwas anders aus. Für Frauen bis 35 Jahren gilt in skandinavischen Ländern als Standardmethode der In-vitro-Fertilisation der Single-Embryo-Transfer. Die Ärzte setzen also der zukünftigen Mutter nach der Befruchtung im Labor nur einen Embryo ein. Es wird der Embryo mit den besten Chancen und der höchsten Qualität ausgewählt. Auf diese Weise wird die Erfolgsquote erhöht, ohne die Frau dem erhöhten Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft auszusetzen.

In Deutschland wird diese selektive Vorauswahl durch das geltende Embryonenschutzgesetz verboten. Hier dürfen nur so viele befruchtete Eizellen, die über das sogenannte Vorkernstadium hinausgehen, im Labor kultiviert werden, wie dann auch später in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt werden. Derzeit sind dies maximal drei Embryonen.

Zum Thema Embryonenzahl findet sich auch hier eine interessante Untersuchung der Cochrane Database.

25.3.09

Ein Embryo reicht bei künstlicher Befruchtung

Bei künstlichen Befruchtungen ist, anders als bisher angenommen, das Einpflanzen eines einzigen Embryos erfolgversprechender als der Versuch mit mehreren Eizellen. Das zeigt eine finnische Studie. Deren Resultate sind aber nicht auf die Schweizer Verhältnisse übertragbar.

Das Einpflanzen von nur einem Embryo ist laut der Studie zudem für die Gesundheit der Frau und der Kinder weniger gefährlich und kostengünstiger. Die Forscher erhoffen sich, dass auch Politiker die Ergebnisse in Hinblick auf die Diskussion um Mehrlingsgeburten zur Kenntnis nehmen.

Die Forschungsgruppe der Universität Oulu untersuchte rund 3600 künstliche Befruchtungen. In einer ersten Zeitspanne zwischen 1995 und 1999 bekamen vier Prozent der Frauen einen einzigen Embryo eingepflanzt, allen anderen wurden zwei befruchtete Eizellen eingesetzt.

In einer zweiten Untersuchung zwischen 2000 und 2004 wurde es bei 46 Prozent der Frauen mit nur einem Embryo versucht. Nach der im Fachmagazin «Human Reproduction» publizierten Studie war die Chance, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, bei den Frauen mit nur einem eingepflanzten Embryo um fünf Prozent höher.

Wie der Reproduktionsmediziner Michael von Wolff vom Inselspital Bern auf Anfrage sagt, sind die Ergebnisse aus Finnland interessant und weisen in die richtige Richtung. Dennoch könne man die Resultate nicht eins zu eins auf die Verhältnisse in der Schweiz übertragen.

Das liege vor allem daran, betont der Medizinprofessor, dass die Gesetzgebung in Finnland weniger restriktiv sei. So sei es dort im Gegensatz zur Schweiz erlaubt, den vitalsten Embryo zu selektionieren und nur diesen der Frau zu implantieren. In der Schweiz sei das nicht möglich. Hier müssten alle befruchteten Eizellen in die Gebärmutter der Frau eingebracht werden. Denn anders als in Finnland dürften Embryonen in der Schweiz auch nicht tiefgefroren werden.

Im Gegensatz zur Situation in den USA schreiben viele Länder auch vor, wie viele Embryonen einer Frau höchstens eingepflanzt werden dürfen. In Deutschland und der Schweiz beispielsweise sind dies innerhalb eines Zyklus maximal drei Embryonen.

Im Januar hatte die Geburt von Achtlingen bei einer Frau aus Kalifornien für Kritik gesorgt, da sie bereits sechs Kinder hatte. Ausserdem war die Frau erst 33 Jahre alt - Mediziner empfehlen jedoch unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen, bei Frauen unter 35 maximal zwei befruchtete Eizellen einzupflanzen. Die Babys waren neuneinhalb Wochen vor dem Geburtstermin per Kaiserschnitt geholt worden und hatten bei der Geburt weniger als anderthalb Kilogramm gewogen.

19.1.09

Kinderwunsch erfüllt trotz Krebs

Düsseldorf (AFP) — In Deutschland wurde erstmals ein Fall dokumentiert, bei dem eine Krebspatientin mit Hilfe der Reproduktionsmedizin schwanger wurde. Die 34-Jährige sei in der 15. Woche und erlebe eine bislang komplikationslose Schwangerschaft, teilte das Kinderwunschzentrum der Uniklinik Düsseldorf am Montag mit. Die Frau war 2007 an Vaginalkrebs erkrankt und wurde nach der Operation mit einer kombinierten Radio-Chemotherapie behandelt.

Bei einer Krebsbehandlung werden oft die Keimzellen geschädigt, so dass bei den Betroffenen eine spätere Mutter- oder Vaterschaft ausgeschlossen ist. Im vorliegenden Fall waren der Patientin vor der Krebsbehandlung Eizellen entnommen und eingefroren worden. Die bereits befruchteten Eizellen wurden im so genannten Vorkernstadium konserviert und ein Jahr später, nach einer hormonellen Stimulation zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, eingesetzt.

Da Stimulationen schon seit einigen Jahren in Deutschland vorgenommen würden, sei es wahrscheinlich, dass es auch in Deutschland bereits eine Schwangerschaft nach Krebs gebe, erklärte Jan Krüssel vom Kinderwunschzentrum. Es sei aber bisher kein Fall dokumentiert.

4.1.09

Gewicht weniger von Bedeutung als das Alter


Übergewichtige und fettsüchtige Frauen haben die gleiche Chance durch eine Fruchtbarkeitsbehandlung schwanger zu werden wie normalgewichtige. Wissenschaftler der University of Aberdeen haben nachgewiesen, dass die künstliche Befruchtung für die meisten stark übergewichtigen Frauen keine höheren Kosten verursacht. Details der Studie wurden in dem Fachmagazin Human Reproduction veröffentlicht.

Den Frauen sollte dennoch geraten werden abzunehmen, da das Komplikationsrisiko hoch ist. Die meisten medizinischen Einrichtungen beschränken künstliche Befruchtungen auf Frauen mit einem BMI unter 30. Ab diesem Wert gelten Frauen als fettsüchtig. Bei der Auswertung der Daten von 1.700 Frauen, die den ersten Zyklus der künstlichen Befruchtung zwischen 1997 und 2006 in Aberdeen durchliefen, waren 28 Prozent übergewichtig und acht Prozent fettsüchtig. Fünf Prozent verfügten sogar über einen BMI von mehr als 35.
Es konnte zwischen den Gruppen kein bedeutsamer Unterschied hinsichtlich der Anzahl von Frauen, die einen positiven Schwangerschaftstest hatten, schwanger waren und ein Kind auf die Welt brachten, festgestellt werden. Es gab auch bei den Kosten einer Geburt keinen Unterschied zwischen normalgewichtigen Frauen und Frauen mit einem BMI bis zu 35. Mehr übergewichtige oder fettsüchtige Frauen erlitten jedoch eine Fehlgeburt. Zusätzlich brauchten sie mehr Medikamente zur Stimulierung der Eierstöcke. Die leitende Wissenschaftlerin Abha Maheshwari erklärte laut BBC, dass sie bei den übergewichtigen und fettsüchtigen Frauen höhere Kosten erwartet hätte. Frauen sollten nicht aufgrund ihres Gewichts diskriminiert werden. Die aktuelle Studie habe gezeigt, dass das Alter eine viel wichtigere Rolle spiele als das Gewicht.

15.11.08

Künstliche Befruchtung: 10.000 Babys geboren

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 10.000 Babys nach künstlicher Befruchtung geboren. Zwar wurden wieder mehr künstliche Befruchtungen durchgeführt als 2006, der Trend ist aber rückläufig. Kosten und Auflagen schrecken ab.  So aus einem Vorabbericht zum Jahestreffen der deutschen Reproduktionsmediziner

Die Techniken der Fortpflanzungsmedizin haben in Deutschland 2007 bei 29 Prozent aller Behandlungen zu einer Schwangerschaft geführt. Das sagte Klaus Bühler vom deutschen IVF-Register, der die aktuellen Daten aus 118 Zentren zusammenfasste. Dies entspreche der natürlichen Chance auf eine Schwangerschaft.

65.000 künstliche Befruchtungen

Rund 10.000 IVF-Babys wurden 2007 in Deutschland geboren. Zwar stieg die Zahl der künstlichen Befruchtungen (in-vitro-fertilisation, IVF) 2007 im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 65.000. Der Trend ist im allgemeinen aber rückläufig. Das liegt unter anderem daran, dass die Kosten für die Behandlung nicht mehr vollständig von den Krankenkassen übernommen werden. Im Jahr 2003, als diese Kosten noch getragen wurden, gab es nach Aussagen Bühlers 61 Prozent mehr Behandlungen als im vergangenen Jahr. Auch die Auflagen für eine künstliche Befruchtung werden nicht von allen Paaren erfüllt. Den Anspruch auf eine Übernahme der Hälfte der Kosten haben Paare nur dann, wenn sie auf natürlichem Wege keine Kinder zeugen können. Zudem müssen Frauen bei der künstlichen Befruchtung mindestens 25 Jahre alt sein und höchstens 40 Jahre, ist sie jünger oder älter, tragen die Kassen die Kosten nicht.

24.11.07

Allergien abklären lassen bei Kinderwunsch

Zeigt Mama während der Schwangerschaft allergische Reaktionen, steigt beim Nachwuchs die Wahrscheinlichkeit, dass er auch eine Allergie entwickelt. Deshalb sollten sich Frauen mit Kinderwunsch zeitig desensibilisieren lassen.

 

Wissenschaftler raten Frauen mit Kinderwunsch, sich frühzeitig gegen Allergien desensibilisieren zu lassen. Ansonsten bestehe das Risiko, die Empfänglichkeit für diese Erkrankungen auf ihre Kinder zu übertragen. „Wenn Frauen während der Schwangerschaft an allergischen Reaktionen leiden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Allergie entwickelt“, sagte Udo Markert, Leiter des Plazenta-Labors der Frauenklinik an der Universität Jena in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Eine Desensibilisierung vor der Schwangerschaft ist zwar keine Gewähr, verringert aber das Risiko einer späteren Allergie des Kindes.“ Da es einige Zeit dauere, bis die Desensibilisierung wirke, müsse damit so früh wie möglich begonnen werden.

 


Frühere Forschungsarbeiten haben nach Angaben von Markert ergeben, dass Allergien von der Mutter auf das Kind übertragen werden können. Jetzt untersuchte das Team aus Gynäkologen und Allergologen an der Friedrich-Schiller-Universität die Plazenta darauf, ob sie auf Allergene – also die Auslöser von Allergien – reagieren. „Dabei haben wir festgestellt, dass in der Plazenta von Allergikerinnen nach dem Kontakt mit Allergenen ein Entzündungsprotein freigesetzt wurde. Bei Nicht-Allergikerinnen kam es nicht zu dieser Reaktion.“ Das bedeute aber nicht, dass die Kinder später an derselben Allergie erkranken wie ihre Mutter. „Es kann auch eine völlig andere Allergie sein.“

Nach Ansicht von Markert ist diese Übertragung eine von vielen Erklärungen dafür, dass in den vergangenen zehn Jahren immer mehr junge Menschen an Allergien erkranken. „Natürlich ist die Übertragung nur ein Faktor von vielen.“ Umweltverschmutzung und Vererbung würden nach wie vor eine bedeutende Rolle spielen. „Allerdings überträgt sich die mütterliche Allergie fast doppelt so häufig wie die väterliche.“ Eine Desensibilisierung vor der Schwangerschaft sei also ratsam.

6.10.07

Fehlbildungen bei ICSI nicht erhöht

In der Studie wurde die Gesundheit von 3000 Kindern, die aus Schwangerschaften nach ICSI geboren wurden, mit dem Zustand von 8000 Kindern verglichen, die spontan gezeugt wurden. Die Untersuchung hat Professor Michael Ludwig vom Hamburger Endokrinologikum auf dem Deutschen Urologen-Kongress in Berlin vorgestellt.


Der Anteil schwerer Fehlbildungen betrug bei den mit ICSI gezeugten Kindern etwas über 7 Prozent und lag damit etwa 20 Prozent höher als bei den spontan gezeugten Kindern mit 6 Prozent schweren Fehlbildungen. Anders ausgedrückt: Jedes 15. Kind aus einer spontanen Zeugung und jedes 12. Kind nach ICSI hat eine Fehlbildung. "Diesen Unterschied sehen wir auch bei Kindern, die mit Hilfe einer IVF gezeugt wurden", sagte Ludwig in Berlin.


Das etwas höhere Risiko von Fehlbildungen habe wahrscheinlich nichts mit der Technik der beiden Verfahren IVF beziehungsweise ICSI zu tun, so der Reproduktionsmediziner. Das erhöhte Risiko liege wohl eher darin begründet, dass eine eingeschränkte Fertilität schon von sich aus eine erhöhte Fehlbildungsrate der Kinder zur Folge habe. "Wir wissen, dass auch Kinder von Paaren, die länger als zwölf Monate erfolglos versucht haben, ein Kind zu bekommen, eine erhöhte Fehlbildungsrate haben, wenn der Kinderwunsch dann schließlich in Erfüllung geht", so Ludwig.


Insgesamt sei die ICSI eine sehr gute Therapieoption bei männlicher Subfertilität. Sie sei allerdings nicht besser als die konventionelle IVF, auch wenn mitunter das Gegenteil behauptet werde. Den betreffenden Paaren sollte auf jeden Fall klar gemacht werden, dass auch eine erfolglose ICSI oder IVF nicht bedeutet, dass überhaupt keine Chance auf ein Kind besteht: "Wir wissen mittlerweile, dass 10 bis 15 Prozent der Paare in den fünf Jahren nach einer frustranen ICSI doch noch ein Kind bekommen", so Ludwig.

25.9.07

Lesbisches Paar wollte nur ein Kind

In Australien verklagt ein lesbisches Paar einen Arzt, weil es sich vor einer künstlichen Befruchtung ein Kind wünschte - und Zwillinge bekam. Die beiden Frauen fordern 245.500 Euro Schadenersatz für die zusätzlichen Kosten der zweiten Tochter.






Den Schadenersatz hat das Paar auch deshalb so hoch angesetzt, weil es das Mädchen auf eine Privatschule schicken möchte und die Gebühren dementsprechend hoch sind, teilte ein Gericht in Canberra mit.


Vor der künstlichen Befruchtung im Jahr 2003 hätten sie ihrem Arzt klar zu verstehen gegeben, dass sie nur ein Baby wünschten, begründeten die Frauen ihre Klage. In der Einverständniserklärung sei extra darauf hingewiesen worden, dass lediglich ein Embryo eingepflanzt werden solle. Die Geburt der zwei Kinder hätte die Beziehung der beiden schwer belastet, hieß es.


Der erste Fall dieser Art in Australien hat in dem Land für Empörung gesorgt und eine Wertedebatte ausgelöst. "Wir scheinen mehr daran interessiert zu sein, den Wünschen Erwachsener nachzukommen, als die Rechte von Kinder zu schützen", erklärte der konservative Senator Guy Barnett. Das Zivilverfahren wegen der bereits drei Jahre alten Zwillinge untergrabe die Bedeutung von Elternschaft. Barnett rief dazu auf, gleichgeschlechtlichen Paaren und unverheirateten Frauen eine aus öffentlichen Mitteln finanzierte künstliche Befruchtung künftig zu untersagen.

10.9.07

Operation schadet Fruchtbarkeit

Verwachsungen nach Operation sind eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit. Nach Operationen im Bauchraum kommt es in 90 Prozent der Fälle nach dem Eingriff zu sogenannten Adhäsionen.


Bei Verletzungen oder Entzündungen schüttet der Körper gerinnungsaktive Substanzen aus, die nicht nur die Wunde schließen, sondern auch benachbarte Organe miteinander verkleben können. Im Fall der Blinddarm-Operation kommt es bei weiblichen Patienten immer wieder vor, dass der rechte Eierstock und Eileiter mit der Wunde verwächst. Dies kann den Transport von Ei- und Samenzellen behindern.


Weibliche Unfruchtbarkeit ist in etwa 30 Prozent der Fälle auf Adhäsionen im Unterleib zurückzuführen. Männliche Patienten leiden gleichermaßen unter Adhäsionen. Sie können zu chronischen Unterleibsschmerzen führen, etwa wenn eine Operationswunde mit dem Darm verwächst und das Verdauungsorgan in unnatürlicher Weise fixiert. Nicht selten müssen Patienten wegen solcher postoperativen Komplikationen noch einmal unter das Messer um die Verwachsungen vom Chirurgen operativ lösen zu lassen.


Adhäsionsbedingte Klinikeinweisungen stehen in der Krankenhaus-Statistik an achter Stelle. Dabei sind Adhäsionen vermeidbar. Es gibt Medikamente, die den Bauchraum nach der Operation umspülen und dafür sorgen, dass Organe nicht mit der Wunde verkleben. Bei kleineren Eingriffen kann der Chirurg die Wunde mit einer speziellen Folie abdecken und ein Zusammenwachsen mit benachbartem Gewebe verhindern. Die Kosten liegen zwischen 60 und 300 Euro.

5.9.07

Nicht verheiratet: Künstliche Befruchtung steuerlich absetzbar

Frauen können die Kosten für die künstliche Befruchtung beim Fiskus als außergewöhnliche Belastung geltend machen – egal ob sie verheiratet sind oder nicht. Dies entschied nun der Bundesfinanzhof. Die Richter stuften Unfruchtbarkeit als eine Krankheit ein.

 

Auch unverheiratete Frauen können die Ausgaben für eine künstliche Befruchtung mit dem Samen ihres Partners als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. Der Bundesfinanzhof entschied, dass die Empfängnisunfähigkeit einer Frau unabhängig von ihrem Familienstand eine Krankheit sei und rückte damit von seiner bisherigen Position ab.

Bisher hatte das höchste deutsche Steuergericht die Kosten für eine Befruchtung bei unverheirateten Frauen auch dann nicht als außergewöhnliche Belastung berücksichtigt, wenn sie in einer festen Partnerschaft lebten. Im konkreten Fall ließen die Richter aber die Ausgaben einer unverheirateten Frau in Höhe von 24.000 Mark (12.300 Euro) für eine künstliche Befruchtung mit dem Samen ihres Lebensgefährten als außergewöhnliche Belastung zu. Die Klägerin lebte seit zwölf Jahren in einer festen Partnerschaft, die Ärztekammer hatte die Behandlung befürwortet.

Die Krankenkasse übernahm die Kosten jedoch nicht, da nur verheiratete Paare gesetzlichen Anspruch darauf haben. Das Bundesverfassungsgericht hatte diese Beschränkung im Februar als verfassungsgemäß bestätigt, das Finanzamt lehnte einen Abzug der Kosten als außergewöhnliche Belastung ab.

 

Der Bundesfinanzhof entschied jedoch, auch wenn es für verheiratete Frauen möglicherweise eine intensivere Zwangslage gebe oder es dem Kindeswohl am besten entspreche, wenn die Eltern miteinander verheiratet seien, rechtfertigte dies nicht, unverheirateten Frauen den steuerlichen Abzug der Kosten zu versagen.

Die Aufwendungen für eine künstliche Befruchtung seien zu berücksichtigen, soweit die Maßnahmen in Übereinstimmung mit ärztlichen Richtlinien vorgenommen würden. Die Empfängnisunfähigkeit werde durch die künstliche Befruchtung zwar nicht behoben, die steuerliche Abziehbarkeit setze aber keine Heilung voraus. Es genüge, wenn Aufwendungen die Krankheit erträglicher machten, wie es etwa auch bei Zahnersatz und Brillen anerkannt sei.

 

(Aktenzeichen: Bundesfinanzhof III R 47/05)

29.8.07

Essen Sie sich schwanger

Trans-Fettsäuren hemmen die Fruchtbarkeit
Ein Forscherteam in Harvard hat kürzlich einen Zusammenhang zwischen der Art der Fette in der Ernährung und dem Risiko festgestellt, ungewollt kinderlos zu bleiben. Die Wissenschaftler zeigten, dass Trans-Fettsäuren die weibliche Fruchtbarkeit hemmen können. Diese Moleküle kommen in der Natur nicht vor, sondern finden sich als Bestandteil gehärteter Fette überwiegend in einigen industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie z. B. Toastbrot oder Schokoriegeln.


Ungesättigte Pflanzenöle können fruchtbar machen
Steigt der Anteil dieser Fette an der Ernährung um nur zwei Prozent, so verdoppelt sich das Risiko der ungewollten Kinderlosigkeit. Ein höherer Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, wie sie z. B. in vielen Pflanzenölen und Seefisch enthalten sind, erhöht dagegen die Chance, schwanger zu werden - besonders wenn die Betroffenen gleichzeitig optimal mit Eisen versorgt sind.


Fette regulieren den Hormoonehaushalt
Grund ist die unterschiedliche Wirkung der beiden Fettsäuretypen auf ein Molekül, das als Sensor und Regulator für den Fettstoffwechsel wirkt und so indirekt den Hormonhaushalt entscheidend beeinflussen kann. Während mehrfach ungesättigte Fettsäuren das Molekül aktivieren und damit eine für Eisprung und erfolgreiche Befruchtung günstigere Hormonsituation sicherstellen, ist bei Trans-Fettsäuren das Gegenteil der Fall.


Gehärtete Fette sind auch schlecht für das Ungeborene
Frauen mit Kinderwunsch sollten gehärtete Fette also auf jeden Fall zugunsten ihrer natürlich vorkommenden Verwandten meiden, zumal mehrfach ungesättigte Fettsäuren auch für die weitere Entwicklung des Ungeborenen eine wichtige Rolle spielen. Da gehärtete Fette auf der Verpackung deklariert werden müssen, ist das zumindest bei abgepackten Lebensmitteln recht einfach möglich.

24.8.07

Übergewicht kann zu Unfruchtbarkeit führen

Zu fette Ernährung kann nach jüngsten Erkenntnissen australischer Wissenschaftler menschliche Eizellen schädigen. Forscher der Universität von Adelaide berichteten, sie hätten erstmals wissenschaftlich erklärt, warum viele fettleibige Frauen unfruchtbar seien. Die Versuche an Mäusen hätten gezeigt, dass die Eizellen in den Eierstöcken durch zuviel Fett schon vor ihrer Befruchtung beschädigt würden. Diese könnten sich nicht zu zu normalen gesunden Embryonen entwickeln, sagte Forscherin Cadence Minge.


Bei den Untersuchungen konnten die Forscher ein Protein isolieren, dass durch die Schädigung der Eizellen die Unfruchtbarkeit hervorruft. Es könne durch Metformin bekämpft werden. Das Mittel habe aber Nebenwirkungen und könne nicht als "schnelle einfache Lösung" für unfruchtbare übergwichtige Frauen genutzt werden. Gewichtsabnahme sei die einzig wirksame Lösung, sagte Minge.

Selbst ein Verlust von nur fünf bis zehn Kilogramm könne bei übergewichtigen Frauen mit Ovulationsstörungen wieder Eisprünge auslösen. "Ich hoffe, dass diese Ergebnisse die Menschen dazu bringen, über die langfristigen Folgen ihrer Lebensgewohnheiten nachzudenken", fügte die Wissenschaftlerin hinzu.

Via Yahoo-Nachrichten.

2.8.07

Erste Eierstocktransplantation zwischen Nicht-Zwillingen

Jaques Donnez und seine Mitarbeiter von der Catholic University of Louvain in Brüssel haben einer Frau den Eierstock ihrer Schwester erfolgreich transplantiert. Die Schwestern sind keine identischen Zwillinge. Die Patientin wünscht sich Kinder, allerdings ist ein erster Versuch über eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) gescheitert. Die Arbeitsgruppe berichtete über die Transplantation in der Zeitschrift Human Reproduction (doi 10.1093/humrep/dem211).

1990 wurde die Patientin wegen einer Beta-Thalassämie behandelt. Sie erhielt eine Chemo- und eine Radiotherapie. Danach nahmen Ärzte eine Knochenmarktstransplantation vor. Die Patientin war damals 20 Jahre alt. Sie erholte sich von der Erkrankung, allerdings waren ihre Ovare so geschädigt, dass sie ihre Arbeit nicht wieder aufnahmen. Im Juli 2005 wandte sie sich an Donnez und sein Team, um mit ihm die Möglichkeiten einer Eierstock-Transplantation zu besprechen. „Wir besprachen die Möglichkeit einer Eizell-Spende“, so Donnez. Die Patientin und ihre Schwester lehnten dies jedoch ab. Eine HLA-Analyse ergab, dass die Patientin nach der Transplantation mit hoher Wahrscheinlichkeit keine immunsuppressive Therapie benötigen würde.

Im Februar 2006 erhielt die Patientin drei Gewebestücke aus dem Ovar ihrer Schwester. Die Operation erfolgte laparoskopisch, diedie Ärzte konnten die Schwester bereits am Tag nach dem Eingriff entlassen.

Rund sechs Monate nach der Operation setzte bei der Patientin der Monatszyklus ein. Ein Jahr nach der Transplantation entnahmen die Ärzte zwei Oocyten aus dem Ovar der Patientin und befruchteten sie mittels ICSI. Sie wählten dieses Verfahren, weil der Ehemann der Patientin nur über eine niedrige Spermienzahl verfügte. Die Embryonen entwickelten sich allerdings nicht und konnten nicht eingesetzt werden. Die Patientin plant nach Angaben der Arbeitsgruppe aber weitere Versuche.

„Die Methode könnte ein Ansatz für Frauen mit Kinderwunsch sein“, sagte Donnez. Deshalb sei es sehr wichtig, bei Eingriffen zumindest einen Rest-Ovar zu erhalten, weil dieser ein guter Ort für eine Gewebetransplantation sei.

17.7.07

Exaktere Dosisberechnung für Hormonbehandlung

Mehr als 90 Prozent der Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, dürften die falsche Dosis jener Medikamente erhalten, die ihre Eierstöcke stimulieren sollen. Wissenschaftler des Hammersmith Hospital gehen davon aus, dass damit das Risiko von Nebenwirkungen erhöht und die Wirksamkeit der Medikamente eingeschränkt wird. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Tagung der European Society for Human Reproduction and Embryology der Öffentlichkeit präsentiert.

Dosisrechner für individuelle Behandlung

Frauen setzen normalerweise während jedes Menstruationszyklus eine Eizelle frei. Während einer Fruchtbarkeitsbehandlung erhalten sie Medikamente, die zu einer erhöhten Freisetzung führen. Diese Eizellen werden mittels eines Eingriffes entnommen. Bis vor kurzem war laut NewScienstist die genaue Dosierung der Medikamente nur schwer zu bestimmen. Das Team um Geoffrey Trew setzte jetzt einen Dosisrechner ein, um die verabreichte Medikamentenmenge auf die jeweilige Patientin abzustimmen. Berücksichtigt wurde das Alter der Frau, ihr BMI, die wahrscheinlich in den Eierstöcken noch vorhandenen Eizellen und die Werte des Hormons FSH. Dieses Hormon ist für das Auslösen der Entwicklung einer Eizelle verantwortlich.

Rechner an 161 Frauen getestet

Der Rechner wurde an 161 Patientinnen getestet. Es zeigte sich, dass 75 Prozent der Frauen eine geringere Dosis erhalten sollten, als ihnen normalerweise verabreicht worden wäre. Bei nur 15 Prozent hätte die Dosis höher sein sollen. Als diese 113 Frauen die richtige Dosis erhielten, wurden durchschnittlich zehn Eizellen entnommen. Laut Trew ist das die ideale Anzahl von Eizellen. Mehr als 40 Prozent der Frauen wurden schwanger. Dieser Wert ist mit jenem vergleichbar, der durch eine herkömmliche durchgeführte künstliche Befruchtung erzielt werden kann.

4.7.07

Schellgefrostete Eizellen reifen im Reagenzglas

Eine hormonelle Stimulation ist nicht notwendig

In Kanada wurde erstmals ein Kind geboren, dessen Eizelle ohne die bisher übliche hormonelle Stimulierung der Ovarien entnommen und eingefroren wurde. Die neue Variante wurde auf der Jahrestagung der European Society of Human Reproduction and Embryology vorgestellt. Sie käme für Frauen mit Krebserkrankungen infrage.

Am Anfang einer reproduktionsmedizinischen Behandlung steht die ovarielle Stimulation. Durch Injektion des follikelstimulierenden Hormons werden zumeist mehrere Eizellen zur Ovulation gebracht. Dies geht mit einem für die Frau meist belastenden Anstieg der Östradiolkonzentration einher. Die ovarielle Stimulierung ist zudem zeitaufwendig.

Zwei bis sechs Wochen können vergehen, bis genügend Eizellen herangereift sind. Diese Zeit fehlt vielen Krebspatientinnen, die sich durch das Konservieren von Eizellen die Fertilität für die Zeit nach eine Radio- oder Chemotherapie erhalten wollen. Bei anderen Krebserkrankungen, etwa dem östrogenpositiven Mammakarzinom ist die Hormonbehandlung streng kontraindiziert. Die einzige Option bestand bisher in der noch immer als experimentell eingestuften Entfernung und Konservierung des Ovars für eine spätere Re-Transplantation.

Weniger invasiv, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls noch experimentell, ist eine neue Technik, die Hananel Holzer und Mitarbeiter vom McGill Reproductive Center in Montreal jetzt vorstellten. Die kanadischen Reproduktionsmediziner verzichteten auf eine hormonelle Stimulierung. Sie entnahmen den Frauen die noch unreifen Eizellen, die sie dann im Labor In-vitro-maturierten (IVM) und für spätere IVF-Versuche vitrifizierten (sprich: gefriergetrockneten).

Dass diese Methode gelingen kann, zeigt die Geburt des ersten Kindes, dessen Eizelle auf diese neue Art konserviert wurde. Drei weitere Schwangerschaften seien noch nicht ausgetragen, hieß es auf dem Reproduktionsmediziner-Kongress, der kürzlich in Lyon stattfand. Die Studie umfasste 20 Patientinnen mit polyzystischen Ovarien. Ihnen wurden 296 Eizellen entnommen, von denen 215 später vitrifiziert wurden. 148 Eizellen überlebten diese Konservierung und wurden per intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) fertilisiert.

64 Embryonen wurden übertragen, also mehr als 3 pro Patientin. Dass nur 4 der 20 Frauen schwanger wurden, ist sicherlich ein Zeichen dafür, dass die IVM noch nicht ausgereift ist. Zudem ist die Behandlung noch nicht bei Frauen mit Krebserkrankungen angewendet worden. Es bleibt abzuwarten, ob die Erfolgsrate weiter gesteigert und von anderen Zentren reproduziert werden kann.

Mit dieser Methode lassen sich auch Eizellen für einen späteren Bedarf "bevorraten". So z. B. friert eine kanadische Mutter Eizellen ein, um sie später ihrer unfruchtbaren Tochter zur Verfügung stellen zu können

28.6.07

Kinderlos: Die Kosten und Unwissen sind die Ursachen

Mehr als ein Fünftel der Menschen in Deutschland (22 Prozent) bleibt nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unfreiwillig ohne Kinder.

Von den rund 3500 Befragten zwischen 25 und 59 Jahren hatten 70 Prozent Kinder. 30 Prozent waren kinderlos - davon entschieden sich nur 8 Prozent bewusst gegen ein Baby. Der Rest wünschte sich sehnlichst ein Kind - oder hätte früher gern Nachwuchs gehabt.

Bei 12,8 Millionen Frauen und Männern in Deutschland sei der Wunsch nach einem ersten oder einem weiteren Kind bisher nicht in Erfüllung gegangen, errechnete Allensbach. Die Ursachen für unerfüllte Kinderwünsche sind laut der Studie, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, vielschichtig. So gab rund die Hälfte der befragten Kinderlosen an, nicht den richtigen Partner zur Familiengründung gefunden zu haben. Für ein Viertel der Interviewten, die sich aktuell Kinder wünschen, verhinderten berufliche Gründe die Nachwuchs-Planung, bei einem weiteren Viertel waren es finanzielle Gründe. 13 Prozent der jüngeren Befragten gaben an, dass es mit einer Schwangerschaft noch nicht geklappt habe.

Viele Kinderlose über 30 überschätzen in der Umfrage auch das «Zeitfenster» für ein Kind. «Schwanger wird man am besten zwischen 20 und 30 Jahren», sagte die Berliner Ärztin Bettina Pfüller vom Kinderwunsch-Zentrum der Charité. Ab 35 Jahren nehme die Fruchtbarkeit bei Frauen stark ab. Auch der Reproduktionsmedizin mit der Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung seien dann größere Grenzen gesetzt.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, das unter anderem mit Hilfe der Allensbach-Zahlen eine Studie mit dem Titel «Ungewollt kinderlos» erarbeitete, setzt dagegen große Hoffnung in die künstliche Befruchtung. Rund 10 000 Babys pro Jahr kämen in Deutschland nach einer Reagenzglasbefruchtung zur Welt. Seit der Gesundheitsreform 2004 übernehmen die gesetzlichen Kassen nur noch die Hälfte der Kosten für maximal drei Behandlungen. In den Vorjahren erstatteten sie diese Kosten ganz. Die Quote der deutschen «Retortenbabys» sank nach Angaben des Instituts von 2,6 Prozent im Jahr 2003 auf 1 Prozent im Jahr 2005.

Das Berlin-Institut forderte die Gesundheitspolitik deshalb zum Nachdenken auf, ob nicht an der falschen Stelle gespart werde. Immerhin gaben bei der Allensbach-Umfrage 9 Prozent der kinderlosen Paare an, aus finanziellen Gründen auf eine künstliche Befruchtung zu verzichten.

Via: Kölner Stadtanzeiger

18.6.07

PID birgt keine erhöhten Risiken für die Kinder

Das Untersuchen von Embryos nach genetischen Erkrankungen birgt keine größeren Risiken in sich als eine normale künstliche Befruchtung. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Université Libre de Bruxelles gekommen. Das Team um Ingeborg Liebaers analysierte die Daten von 583 Kindern, die nach einer Präimplantationsdiagnostik (PGD) geboren wurden. Es gab immer wieder Sicherheitsbedenken, da das Verfahren noch relativ neu ist und dafür einem rund drei Tage alten Embryo eine Zelle entnommen werden muss. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Tagung der European Society of Human Genetics jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.

563 der 583 untersuchten Kinder kamen lebend auf die Welt. Sie verfügten über ein ähnliches Geburtsgewicht wie jene Kinder, die nach einer normalen künstlichen Befruchtung oder nach einer intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) geboren wurden. Im Alter von zwei Monaten schienen die Kinder gleich gesund zu sein. Die Anzahl der Geburtsschäden oder der Missbildungen lag ebenfalls in einem vergleichbaren Bereich. Ingeborg Liebaers, die leitende Wissenschaftlerin erklärte, dass jedoch die Sterberate vor der Geburt weiter zu untersuchen sei, da sie höher als bei IVF- und ICSI-Kindern war. Bei den meisten Todesfällen handelte es sich um Mehrfachschwangerschaften, wie Zwillinge oder Drillinge, ein Umstand, der laut der Forscherin wichtig sein könnte.

PGD wurde erstmals 1990 eingesetzt. Befruchtete Eizellen werden auf genetische Krankheiten hin untersucht, damit wie bei einer herkömmlichen künstlichen Befruchtung ein gesunder Embryo eingepflanzt werden kann. In Großbritannien ist PGD bereits für mehr als 50 genetische Erkrankungen zugelassen.

6.6.07

Kann man Babies designen?

"Designer-Babys" wird es nie geben: "Sie werden populär als 'Designer-Babys' - oder absurd als 'Gen-Kinder' - bezeichnet, was mit der Realität überhaupt nichts zu tun hat: Kinder, die nach künstlicher Befruchtung und vor Übertragung in den Uterus bei einer Präimplantationsdiagnostik (PID) aus mehreren Embryonen ausgewählt werden.

Solche Kinder werden kurz nach der künstlichen Befruchtung zum Beispiel deshalb nach bestimmten Kriterien aussortiert, weil sie ein optimal passender Gewebespender für ein erkranktes Geschwister sind. Mehr nicht. Die Gefahr, dass man sich sozusagen ein Kind mit optimalen Eigenschaften, etwa mit hoher Intelligenz oder körperlich besonders widerstandsfähig, erschafft, besteht nicht, auch nicht in ferner Zukunft. Dazu ist die genetische Ausstattung der Menschen viel zu komplex und der Umwelteinfluss auf die Gene dafür nicht steuerbar.

Der Nutzen einer genetischen Untersuchung mit Hilfe der PID liegt darin, dass sich Leid verhindern lässt. Denn Embryonen im frühesten Stadium, die einen Gendefekt haben, wird erst gar nicht die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben. Eltern, bei denen ein hohes Risiko für ein Kind mit schwerer Erbkrankheit besteht oder die bereits ein erkranktes Kind haben und auf Gewebe eines gesunden Kindes hoffen, sollten die PID nutzen können. Allen anderen, die sich viel mehr davon erhoffen, sollte es verwehrt bleiben, vor allem wenn sie glauben, sich damit ein Kind genau nach ihren Vorstellungen schaffen zu können.

4.6.07

Rauchen verändert DNA in Spermien-Stammzellen

Eine chronische Exposition mit Tabakrauch führt bei Mäusen zu genetischen Veränderungen in den Spermatogonien. Die in Cancer Research (2007: 67: 5103-5106. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-07-0279) publizierten Ergebnisse könnten bedeuten, dass Erbgutschädigungen an die nachfolgende Generation weitergegeben werden.

Obwohl im Tabakrauch zahlreiche mutagene und karzinogene Stoffe enthalten sind, konnten permanente Schäden in den Keimzellen bisher nicht nachgewiesen werden. Sie wären besonders beunruhigend, da sie nicht nur den Raucher selbst schädigen könnten, sondern auch deren Nachkommen. Deshalb sind die Ergebnisse von Carole Yauk von der Environmental and Occupational Toxicology Division an der kanadischen Gesundheitsbehörde Health Canada in Hamilton/Ontario durchaus beunruhigend.

Die Toxikologin hat die spermatogonalen Stammzellen von Mäusen untersucht, die über 6 bis 12 Wochen der Tabakrauchmenge eines durchschnittlichen Rauchers ausgesetzt waren. Dies führte zu Veränderungen in einem besonderen Abschnitt der DNA, der als Ms6-hm bezeichnet wird. Hier befinden sich keine bekannten Gene, die Region kann aber leicht auf mutagene Wirkungen des Rauchens hin untersucht werden. Frühere Studien hatten hier mutagene Wirkung von Strahlungen und diversen Chemikalien nachgewiesen.

Nach Yauk und Kollegen erhöhte auch der Tabakrauch die Mutationsfrequenz. Mit Dauer und vermutlich auch der Stärke der Exposition nehmen die Schäden zu. Zwar sind keine proteinkodierenden Abschnitte der DNA betroffen. Die Veränderungen in Ms6-hm könnten jedoch ein Marker für andere genetischen Schäden sein. Dies müsste zwar noch belegt werden, doch allen Männern mit Kinderwunsch rät die Toxikologin, das Rauchen bereits vor der Zeugung aufzugeben und nicht erst, wenn das Kind bereits geboren wurde.

3.6.07

Kinder: Für viele ein unbezahlbarer Traum

Ein Grund dafür sei, dass sich viele gesetzlich versicherte Ehepaare Kinderwunsch- Behandlungen wie die künstliche Befruchtung nicht mehr leisten könnten, sagte der Facharzt Klaus Bühler in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Seit der Gesundheitsreform im Jahr 2003 müssten Ehepaare durchschnittlich bis zu 1900 Euro pro Behandlungszyklus für Reagenzglas-Befruchtungen zahlen. «Seitdem ist die Zahl der Behandlungen um die Hälfte zurückgegangen, insbesondere in den östlichen Bundesländern und in Bremen», sagte der Reproduktionsmediziner aus Langenhagen bei Hannover.

Zehntausende weniger Babys
Bühler schätzt, dass in den Jahren 2005 und 2006 als Folge der Einschränkungen im Zuge der Gesundheitsreform 13 000 bis 15 000 Babys weniger in Deutschland zur Welt kamen. Er ist Vorsitzender des deutschen IVF-Registers, das die Zahlen künstlicher Befruchtungen außerhalb des Körpers auflistet. Gab es 2003 noch 105 000 Behandlungszyklen, wurden 2005 nur noch 56 000 registriert. «Ich finde es beschämend für unser Land, dass Kinderwunsch-Behandlungen in erster Linie vom Portemonnaie abhängen», sagte der Mediziner.

Neue Finanzierungspläne im September
Bei der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Bundesländer steht seit November 2006 eine Prüfung der Finanzierung von Kinderwunsch- Behandlungen auf der Agenda, heißt es aus der Berliner Sozialverwaltung. Im September soll ein Bericht vorliegen. Bühler schlägt als Alternative zum heutigen Finanzierungsmodell eine einkommensabhängige Regelung vor. In einzelnen Bundesländern gebe es bereits Bestrebungen, die jetzige Regelung zu modifizieren, sagte der Arzt.

Während die privaten Krankenkassen Kinderwunsch-Behandlungen bei Ehepaaren voll finanzieren, unterstützen die gesetzlichen Kassen die ersten 3 Versuche bei Frauen zwischen 25 und 40 Jahren mit 50 Prozent der Kosten. Paare ohne Trauschein bekommen gar keine finanzielle Hilfe. Das erste deutsche Baby nach einer künstlichen Befruchtung war vor 25 Jahren in Erlangen zur Welt gekommen.

25.5.07

Altergrenze bei künstlicher Befruchtung bestätigt

Das Bundessozialgericht hat die für Männer festgelegte Altersgrenze bestätigt, bis zu der die gesetzlichen Krankenkassen eine künstliche Befruchtung im Reagenzglas bezahlen müssen.

Die Richter verweigerten einem 60 Jahre alten Kläger die Kostenübernahme, der gemeinsam mit seiner 38 Jahre alten Ehefrau ein Kind mittels Intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) zeugen wollte.

Bereits das Sozialgericht Osnabrück hatte die Klage mit dem Hinweis auf die im Gesetz festgeschriebene Altersgrenze von 50 Jahren bei Männern abgelehnt. Diese Regelung diene der Kosteneinsparung ebenso wie dem Kindeswohl. Die Bundesrichter wiesen die Sprungrevision ab und verhalfen der Osnabrücker Entscheidung zur Rechtskraft (Az.: B 1 KR 10/06)

3.5.07

Schadet Kaffee den Spermien?

Männliche Kaffeetrinker haben es nicht leicht. Erst vor kurzem zeigten Studien, dass Koffein müde Spermien munter macht und nun warnen US-Forscher vor dem schwarzen Wachmacher.

Was haben sich die angehenden Familiengründer gefreut, als brasilianische Forscher verkündeten, dass das Lieblingsgebräu der Deutschen die männliche Zeugungskraft verbessert. Eine Studie der Universidade de São Paulo um Mediziner Fabio Pasqualotto hatte ans Tageslicht gebracht, dass Männer, die regelmäßig Kaffee trinken, aktivere Spermien haben als ihre abstinenten Geschlechtsgenossen.

Für das kaffeefreundliche Resultat wurden die Spermien von 750 Männern untersucht, die sich einer Vasektomie unterziehen wollten. Dabei zeigte sich, dass die Keimzellen von passionierten Kaffeetrinkern besonders beweglich sind. Dabei spielte es keine Rolle, ob der Mann täglich drei Kannen oder nur zwei Tassen des Wachmachers trinkt.

Nun meldeten sich US-Forscher zu Wort. Sie warnen, dass ein Kaffeekonsum von drei Tassen am Tag die Spermienqualität signifikant verschlechtert. Das schwarze Gebräu schadet den Spermien und kann im schlimmsten Fall sogar Fehlgeburten zur Folge haben - so eine Studie der University of California und der Bradford University.
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"Drei Tassen Kaffee täglich können zu einer Schädigung der Spermien führen. Dies kann eine veränderte Chromosomen-Anordnung beim Embryo zur Folge haben", so Andrew Wyrobek von der Universität von Kalifornien.

Wie die Ergebnisse dieser Studien in Einklang miteinander gebracht werden sollen, ist unklar. Männer, die mit der Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, sollten also vielleicht lieber bei einer Tasse Kaffee am Morgen bleiben - jedenfalls bis es neue Ergebnisse aus der Kaffee-Forschung gibt.

20.4.07

Podcast zum Thema Kinderwunsch

Eine neuer 14-tägig erscheinender
Hörsendung, als Service für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch, ist
Informationsquelle und seelischer Beistand zugleich: Der typische
Fall von Andrea und Martin, die eine Kinderwunschbehandlung
durchleben, vermittelt Betroffenen viel Hintergrundwissen zum Thema
unterstützte Befruchtung, aber auch die Gewissheit, mit einem "ganz
normalen" Problem zu kämpfen.

Wenn es ernst wird mit der Familienplanung, müssen sich viele
Paare auf eine unerwartete Situation einstellen: Der Wunsch nach
einem Baby erfüllt sich nicht von allein, es muss mit einer
Behandlung nachgeholfen werden. Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein
Problem, dass heute in Deutschland schon etwa jede siebte
Partnerschaft betrifft. Eine Zahl, die vermutlich weiter steigen
wird: Ein Hauptgrund kann darin liegen, dass sich immer mehr Paare
aufgrund der persönlichen Lebensplanung später für Kinder
entscheiden.

Ab April 2007 begleitet der Audiocast ein Paar vom
Kinderwunsch über die Behandlung bis zur ersehnten Schwangerschaft -
mit allen Enttäuschungen, Problemen und Hoffnungen, die dieser Weg
mit sich bringt. Die Geschichte von Andrea und Martin lässt die
HörerInnen die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der
Unfruchtbarkeit besser verstehen und zeigt, dass sehr viele Paare mit
den gleichen Problemen zu kämpfen haben.

Die zwischen drei und vier Minuten dauernden Episoden erscheinen
ab April 14-tägig auf der Website www.kinderwunsch.de. Die Folgen
können entweder direkt auf der Website oder durch Download auf allen
gängigen mp3-Playern angehört werden.

28.3.07

Rindfleisch verringert Spermiendichte

Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich weniger fruchtbar

Mütter, die in der Schwangerschaft häufig Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich verantwortlich für die Unfruchtbarkeit ihrer Söhne. Wachstumsförderer, mit denen Rinder gefüttert wurden, sollen für eine geringe Spermiendichte verantwortlich sein, wie eine US-Studie der Universität von Rochester zeigt.

Die Söhne von Müttern, die siebenmal die Woche Rindfleisch gegessen hatten, wiesen nur 43 Millionen Spermien pro Millimeter Samenflüssigkeit auf, so Studienleiterin Shanna Swan. Im Gegensatz dazu haben Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft weitestgehend auf Rindfleisch verzichteten, fast 57 Millionen. Lebensstil oder Kontakt mit Pestiziden spielen nach Angaben der Forscher bei einer geringen Spermiendichte ebenfalls eine Rolle.

Seit 1988 sind Wachstumsförderer in Europa verboten. Hormone wie Testosteron werden in den USA allerdings immer noch in der Fleischindustrie eingesetzt.

17.3.07

Belgien ändert Gesetz zur künstlichen Befruchtung

Die neuen Regelungen beinhalten die Freigabemöglichkeit der Embryonen zu Forschungszwecken. Eine Handel mit Embryonen ist jedoch verboten, ebenso die Selektierung zur Geschlechtswahl.

Kompletter Artikel

28.2.07

Fette Milch macht fruchtbar

Der häufige Verzehr von fettarmen Milchprodukten kann Frauen unfruchtbar machen. Das geht aus der Analyse einer prospektiven Beobachtungsstudie in Human Reproduction (2007; doi:10.1093/humrep/dem019) hervor.

US-Forscher hatten die Daten der Nurses' Health Study II ausgewertet. An dieser Langzeitstudie nehmen 116.000 Krankenschwestern teil. Sie werden regelmäßig nach ihren Lebensgewohnheiten gefragt. 18.555 Teilnehmerinnen im Alter von 24 bis 42 Jahren hatten in einem der zahlreichen Fragenbogen angekreuzt, dass sie sich ein Kind wünschen, was während der 8-jährigen Nachbeobachtung nicht allen gelang. Nicht wenige begaben sich in die Behandlung eines Reproduktionsmediziners.

Bei 438 Frauen wurde die Diagnose einer anovulatorischen Infertilität gestellt. Der Grund für das Ausbleiben des herbeigesehnten Eisprungs könnte in der Angewohnheit vieler Teilnehmerinnen gelegen haben, bevorzugt zu fettarmen Milchprodukten zu greifen, um wenigstens vor der Schwangerschaft ihre schlanke Linie zu bewahren.

Nach der Analyse von Jorge Chavarro von der Harvard School of Public Health hatten Frauen, die zweimal am Tag fettarme Milchprodukte verzehrten, ein um 85 Prozent höheres Risiko auf eine anovulatorische Infertilität als Frauen, die höchstens einmal pro Woche auf die „Fettbremse“ traten. Wenn Frauen dagegen einmal pro Tag ein Milchprodukt mit hohem Fettgehalt verzehrten, sank das Risiko auf eine anovulatorische Infertilität um 27 Prozent.

Es handelt sich um die erste Studie zum Einfluss von fettarmer Milch. Da jedoch aus medizinischer Sicht nichts gegen den Verzehr von Milchprodukten mit hohem Fettgehalt spricht, fällt es Chavarro nicht schwer, Frauen mit Kinderwunsch zum Verzicht auf fettarme Milchprodukte zu raten. Vollmilch und Eis seien in Ordnung, solange die Frauen sich weiter ausgewogen und nicht zu hoch kalorisch ernährten. Chavarro könnte sich durchaus vorstellen, dass der hohe Fettgehalt der Milch sich günstig auf die Funktion der Ovarien auswirkt.

Einschränkend muss hinzugefügt werden, dass die Halbwertzeit von Erkenntnissen aus Beobachtungsstudien oft kurz ist. Chavarro hatte die Studie durchgeführt, um eine frühere Vermutung zu prüfen, nach der Frauen mit Kinderwunsch auf Milchzucker verzichten sollten. Dies konnte er nicht bestätigen. Auch die Zufuhr von Kalzium, Phosphaten und Vitamin D hat nach der neuen Studie keinen Einfluss auf das Risiko einer anovulatorischen Infertilität.

7.2.07

USA: „Spermiensortierung“ zur Geschlechtsselektion

Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) hält die gezielte Auswahl des Geschlechts von Kindern in der In-vitro-Fertilisierung nur bei begründeter medizinischer Indikation für ethisch vertretbar. In Ethics in Obstetrics and Gynecology (Ausgabe Februar 2007) werden die Gynäkologen aufgerufen, sich „sexistischen“ Wünschen der Eltern zu verweigern.

Die Auswahl des Geschlechts ist seit längerem mit der Ultraschalluntersuchung möglich. Das hat in einigen Ländern, in denen aus kulturellen Gründen männliche Nachfahren bevorzugt werden, dazu geführt, dass Feten nur deshalb abgetrieben werden, weil sie das falsche, in der Regel weibliche Geschlecht haben. Offenbar sind dies keine Einzelfälle: In China kamen im Jahr 2005 auf 100 neugeborene Mädchen 118 Jungen.

In westlichen Ländern sind derartige Praktiken verpönt, was aber nicht ausschließt, dass dennoch viele Eltern eine Wunschvorstellung vom Geschlecht ihres Kindes haben, vor allem wenn diese Wunschvorstellung beim ersten oder zweiten Kind nicht erfüllt wurde. Einem Schwangerschaftsabbruch dürften sich alle Ärzte widersetzen, zumal dies strafbar ist. Bei der In-vitro-Fertilisierung ist die Situation nicht überall klar geregelt und die ethischen Widerstände der Ärzte sind nicht unüberwindbar.

Eine zuverlässige Geschlechtsbestimmung ist bei der Präimplantationsdiagnostik möglich, bei dem dem Embryo wenige Tage nach der Befruchtung im Reagenzglas und vor der Implantation in den Uterus eine Zelle entnommen wird. Die dadurch ermöglichte Geschlechtsselektion wird von der American Society for Reproductive Medicine (ASRM) eher halbherzig abgelehnt. Als Methode zur Familienplanung sollten die Mitglieder den Eltern davon abraten, urteilte das Ethikkomitee der ASRM vor wenigen Jahren (Fertil Steril. 2004; 82 Suppl 1: S245-8).

Die Formulierung „should be discouraged“ wird von vielen Reproduktionsmedizinern aber eher als „nicht strengstens verboten“ interpretiert und immer mehr Institute bekennen sich auch öffentlich dazu, dass sie auf Nachfrage solche Untersuchungen durchführen. Ein Reproduktionsmediziner aus Kalifornien, der drei Kliniken betreibt, meinte gegenüber der New York Times, man bevorzuge es als Methode zur „Familienbalancierung“, er habe aber noch niemals eine Frau zurückgewiesen, die schon beim ersten Kind eine klare Vorstellung von dessen Geschlecht gehabt habe.

Die Reproduktionsmediziner versichern, dass dies das Geschlechterverhältnis in den USA nicht wie China verändern würde. Das klingt auch glaubhaft, denn bei Preisen von circa 20.000 Dollar für die Gesamtbehandlung bleibt ein Baby mit Geschlecht der Wahl ein exklusiver Wunsch, den sich nur wenige erfüllen können.

Dies könnte sich bald ändern, denn für (noch) 4.000 bis 6.000 US-Dollar bietet die Firma Genetics & IVF Institute in Fairfax Virginia eine präkonzeptionelle Geschlechterauswahl an. Mittels Flowzytometrie, so verspricht die Firma auf ihrer Internetseite, ließen sich Spermien mit einem X-Chromosom zu 88 Prozent und Spermien mit einem Y-Chromosom zu 73 Prozent erkennen. Gegenüber den Medien werden noch höhere Werte genannt, und bei mittlerweile mehr als 1.000 Schwangerschaften will das Institut mit der MicroSort® genannten Methode das Geschlecht des Kindes vorbestimmt haben. Die Methode ist nicht von der FDA zugelassen. Die Firma führt die Geschlechtsselektion deshalb im Rahmen klinischer Studien durch und verstößt offenbar nicht gegen geltende Gesetze.

Ethische Bedenken sieht die Firma nicht. Auch die ASRM hat eine permissive Haltung eingenommen. Man betrachte die Spermiensortierung als Methode zur „Familienbalancierung“ für ethisch gerechtfertigt, urteilte das Ethikkomitee.

Die ACOG als Dachverband aller Gynäkologen und Geburtshelfer hat sich von dieser laxen Haltung jetzt distanziert. „Familienbalanzierung“ dürfe kein Grund für die Bestimmung des Geschlechts sein, heißt es in einer Stellungnahme. Die ACOG hält die Geschlechtsselektion nur bei bestimmten Erbfehlern für vertretbar. Als Beispiel wird die Hämophilie genannt. Die männlichen Kinder einer Konduktorin haben dabei ein 50-prozentiges Risiko, die Bluterkrankheit zu erben. Eine Postfertilisationsdiagnostik und ein Selektion von weiblichen Kindern für die IVF sei vertretbar.

29.1.07

Samen-Verwechslung: Mann muss keinen Unterhalt zahlen

Nach einer vermuteten Verwechslung des Samens bei einer künstlichen Befruchtung hat ein Mann in München erfolgreich seine Vaterschaft angefochten. Mit dem Urteil ist der Vater nicht mehr unterhaltspflichtig - die Mutter muss allein für den behinderten Jungen aufkommen.

München - Das Amtsgericht München gab der Klage des inzwischen geschiedenen Mannes statt. 'Es ist eine ungewöhnliche Anfechtungsklage', sagte Gerichtssprecherin Ingrid Kaps. Mit dem Urteil muss der Vater keinen Unterhalt mehr zahlen. Ob der Mann von seinem Recht Gebrauch machen wird, blieb aber offen. Für das Kind werde es schwierig sein, je zu erfahren, wer sein leiblicher Vater sei, hieß es.

Dem Ehepaar war mit der künstlichen Befruchtung der sehnliche Kinderwunsch erfüllt worden. Der Junge kam schwer behindert zur Welt. Der Vater kümmerte sich auch noch um das Kind, als die Ehe Jahre später geschieden wurde. Um bei einem möglichen medizinischen Notfall rasch einen geeigneten Blutspender für das Kind zu finden, wurden den Eltern und dem Jungen Blut entnommen und die Blutgruppen bestimmt.

Daraus ergab sich, dass es sich bei dem Ex-Ehemann nicht um den leiblichen Vater handelt. Dies bestätigten weitere Gutachten. Bei einer Schadenersatzklage der Mutter gegen den behandelnden Arzt gebe es große Hürden zu überwinden, erläuterte die Gerichtssprecherin. Denn zunächst müsse die Mutter beweisen, dass tatsächlich ein Behandlungsfehler des Arztes Grund dafür war, dass der Ex-Ehemann nicht der Vater ist.

17.1.07

Embryonenspende extrem

Eine amerikanische Firma verkauft menschliche Embryonen. Erzeugt werden sie mit dem Material von «qualifizierten» Spendern und Spenderinnen.
Der Fruchtbarkeits-Tourismus boomt. Darüber berichtete die „NZZ am Sonntag“ vom 14. Januar. Es geht um den Kauf von Samen- und Eispenden. Theres Lüthi schreibt: „Wer eine Samenspende benötigt, fährt heute nach Dänemark. Wer hingegen fremde Eizellen sucht, wird am ehesten in Spanien fündig. Und wer gleich beides benötigt, der reist nach San Antonio, Texas. Dort hat vor kurzem die erste menschliche Embryonenbank der Welt ihre Tore geöffnet. Am «Abraham Center of Life» können unfruchtbare Paare, aber auch Singles für 2500 US- Dollar einen Embryo erwerben.“

Die medizinischen Behandlungen hinzugerechnet, belaufen sich die Kosten auf rund 10000 Dollar, schreibt die Firma und zieht einen Vergleich: Ihr Service sei nur halb so teuer wie eine konventionelle Adoption und deutlich günstiger als die gewöhnliche künstliche Befruchtung.
Samen und Eizellen stammen von unter 30-Jährigen. Die Männer müssen über einen Doktortitel verfügen, die Frauen ein College besucht haben. Um sich ein Bild über das mögliche Aussehen ihrer künftigen Kinder machen zu können, erhalten Kunden Fotos, auf denen die Spender und Spenderinnen im Kleinkindesalter zu sehen sind.

Reproduktionsmediziner und Bioethiker reagieren teils entsetzt auf diese neue Form des Kinderhandels. «Das ist die industrielle Kinderproduktion», sagt Christoph Rehmann-Sutter, Präsident der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin. «Das hat mit einer therapeutisch motivierten Anstalt nicht mehr viel zu tun.» Auch der amerikanische Bioethiker Mark A. Rothstein äusserte sich skeptisch: «Wir behandeln Kinder zunehmend wie Waren», sagte er gegenüber der «Washington Post». «Es ist fast, als bestellte man bei Dell einen Computer.»

«Alle Samenbanken sind heute eugenische Samenbanken geworden», schrieb David Plotz in seinem Buch «The Genius Factory». Auch das «Abraham Center of Life» folge letztlich nur diesem Prinzip, meint Robertson. Ei- und Samenzellen werden vorselektioniert, verschmolzen und als Embryo angeboten. Die Embryonen-Bestellung und der Versand werden über das Internet abgewickelt.

Wie sind die ethischen Folgen dieser Praxis? Das „Abraham Center of Life“ brachte im Reagenzglas die Samen eines Mannes X mit den Eizellen einer Studentin Y zusammen. Die Spermien wurden bei einer Samenbank eingekauft. Insgesamt entstanden so 22 Embryonen, die nun zum Verkauf angeboten werden. Ein Kind wurde einer über 40-Jährigen Kalifornierin eingepflanzt, ein zweites einer verheirateten Kanadierin. Die Frauen sind nun im fünften Monat schwanger. Die zwanzig restlichen Embryos teilen sich diese beiden als „Vorrat“ für den Fall, dass sie noch weitere Kinder haben möchten.

Das bedeutet, dass von einer Frau und einem Mann, die sich nicht kennen 22 Kinder im Labor gezeugt wurden. Biologisch sind sie Geschwister. Ihnen wird es verwehrt, als Familie aufwachsen zu dürfen. Sie werden ihre leiblichen Eltern nie kennen lernen, weil sie zum Spielball und zum Business der Fortpflanzungstechnik wurden.

13.1.07

Erstes «Retortenbaby» wird Mutter

Rund 28 Jahren nach ihrer Geburt als erstes «Retortenbaby» der Welt hat die Britin Louise Brown jetzt selbst ein Kind zur Welt gebracht. Anders als seine Mutter wurde es auf natürliche Art gezeugt.

Die Verwaltungsangestellte und ihr 37-jähriger Ehemann, seien «äusserst glücklich» über die Geburt, berichtete heute die Zeitung «Sun». Wann das Baby genau zur Welt kam, schrieb das Blatt nicht.

«Wir wollen unbedingt eigene Kinder haben, und hoffentlich brauchen wir dafür keine künstliche Befruchtung», hatte Brown schon vor Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft Reportern gesagt.

Die Frau, die mit ihrem Mann in der südwestenglischen Stadt Bristol lebt, war am 25. Juli 1978 als erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung, die ausserhalb des Mutterleibs stattfand, zur Welt gekommen. Seitdem wurden mehr als drei Millionen Mädchen und Jungen durch die so genannte In-Vitro-Befruchtung gezeugt.

Browns Eltern hatten neun Jahre vergeblich versucht, auf natürliche Weise ein Kind zu zeugen. Mit Hilfe der beiden britischen Fortpflanzungsmediziner Patrick Steptoe und Robert Edwards gelang dann die Verschmelzung von Samen- und Eizelle im Labor. Die Geburt des ersten «Retortenbabys» brachte Millionen kinderlosen Paaren neue Hoffnung."

8.1.07

Rauchende Frauen werden seltener schwanger

"Starkes Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit und die Funktion der Gebärmutter
Starkes Rauchen schädigt die Gebärmutter und verringert die Fruchtbarkeit der Frau. Der Uterus wird weniger empfängnisbereit, was es der befruchteten Eizelle erschwert, sich einzunisten. Dieses Ergebnis berichten Forscher in der Online-Ausgabe von Human Reproduction. In ihrer Studie wurde die Hälfte der Frauen, die wenig rauchten, schwanger, bei starken Raucherinnen war es nur ein Drittel.

Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. "Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt", sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. "Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert."

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von Ärzten erzählt, sie sollen in der Schwangerschaft weiterrauchen, weil das Ungeborene sonst Entzugserscheinungen haben würde. "Wenn das Kind geboren ist, tritt das Problem ebenfalls auf", sagt er. Wenn während der Schwangerschaft geraucht wird, seien die Schädigungen für das Kind wesentlich höher als die Entzugserscheinungen.

Die Studie zeigt auch, dass stark rauchende Frauen zwar seltener schwanger werden, jedoch doppelt so oft Zwillinge bekommen wie wenig rauchende. Dieser Effekt war aus früheren Untersuchungen bekannt. Soares vermutet, dass Nikotin nicht nur Einfluss auf die Zellen im Uterus, sondern auch auf Signalwege in den Zellen hat. Er hält es für möglich, dass Nikotin Signale in der Gebärmutter stört oder der Embryo direkt beeinflusst wird.





Sérgio Soares vom IVI-Institut Lissabon analysierte die Erfolgsquote von Eizellspenden. 785 Frauen wurden Eizellen eingepflanzt, die fremden Frauen entnommen und im Reagenzglas befruchtet wurden. 44 Empfängerinnen waren starke Raucherinnen, rauchten also mehr als zehn Zigaretten am Tag. Die Eizellspenderinnen rauchten weniger, die Väter waren Nichtraucher. 'Dass Rauchen Schäden am Eierstock verursacht, ist länger bekannt', sagt Wolfgang Hannöver von der Universität Greifswald. 'Unabhängig davon ist nun bestätigt worden, dass hoher Tabakkonsum die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter verringert.'

Die Studie bestätigt auch, dass wenig Rauchen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau habe. Aber der Giftcocktail einer Zigarette aus Blei, Kadmium und Blausäure schädige das Ungeborene, sagt Hannöver. Oft würde Frauen von "

7.1.07

Mutterglück im Rentenalter: 67-Jährige bekommt Zwillinge

Eine 67jährige Spanierin ist damit vermutlich die älteste Frau, die Kinder zur Welt brachte.

Die bislang kinderlose Frau sei ebenso wohlauf wie ihre beiden Söhne, meldete der Rundfunk am 31. Dezember. Die Babys kamen per Kaiserschnitt in einem Krankenhaus in Barcelona zur Welt, das auf Risikogeburten spezialisiert ist. Die Zwillinge müssten noch einige Zeit im Brutkasten verbringen, hieß es weiter.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien.

Um sich ihren Kinderwunsch noch im hohen Alter zu erfüllen, hatte sich die Frau in den USA einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Sie habe jahrelang ihre Mutter gepflegt und wollte nun endlich selbst Nachwuchs haben, hieß es. Interviews wollte sie jedoch nicht geben: Die Geschichte ihrer Schwangerschaft soll sie exklusiv einer Illustrierten verkauft haben.

Bislang galt Medienberichten zufolge eine pensionierte Professorin aus Rumänien als «älteste Mutter» der Welt. Sie hatte im Januar 2005 mit 66 Jahren ebenfalls Zwillinge zur Welt gebracht, von denen jedoch nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Bekannt sind unter anderem auch zwei 62-jährige Mütter aus Italien und Großbritannien."

27.12.06

Wunschbabys aus Spanien

Wunschbabys aus Madrid: "Mit einem konsequenten Kurs in Richtung modernster Reproduktionsmedizin hat sich Spanien einen Ruf als Land der Baby-Möglichkeiten erarbeitet. Ein neuer Gesetzesentwurf zur Biomedizin eröffnet weitere Geschäftsfelder. Ab 2007 wird in Spanien auch das therapeutische Klonen von Mutterstammzellen möglich sein. Die sozialistische Regierung unter José Luis Rodríguez Zapatero will mit diesem Gesetz erreichen, dass Spanien, das sonst in wenigen Bereichen weltweit führend ist, künftig mit seinem Wissen international punkten kann. Zu diesem Zweck wurde in diesem Jahr auch der Biomedizin-Park Parque de Investigación Biomédica in Barcelona mit einer Investition von 110 Mill. Euro eröffnet.

In Barcelona befindet sich bereits heute eine der renommiertesten spanischen Kliniken für künstliche Befruchtung – das Institut Marquès. Es residiert in einem historischen Gebäude, aber auch hier regiert absoluter Zukunftsglaube. Vor rund elf Monaten wurde ein 13 Jahre eingefrorener Spenderembryo erfolgreich in die Gebärmutter einer 41-jährigen Spanierin eingepflanzt. Das Kind kam vor wenigen Wochen zur Welt.

Nicht erst dieser für viele Kirchenvertreter im Lande zweifelhafte Rekord hat Spanien zu einem der fortschrittlichsten Länder in Sachen Reproduktionsmedizin gemacht.

In Spanien dürfen inzwischen Embryonen eingefroren und Eizellen gespendet werden. Auch alleinstehende Frauen können sich künstlich befruchten lassen, bis zu sieben Eizellen dürfen für die Entwicklung eines Embryo verwendet, drei Embryos können in die Gebärmutter eingepflanzt werden.

Seit vergangenem Jahr wird auch die Adoption von Embryonen in spanischen Kliniken praktiziert. 200 Paare haben sich bisher dafür interessiert, die Hälfte davon sind Ausländer, vor allem Deutsche und Briten. Mehr als dreißig Frauen sind in Spanien inzwischen auf diese Weise erfolgreich schwanger geworden. Allerdings ist dieser Weg zum Kinderwunsch nicht billig: Der Transfer gespendeter Embryonen in die Gebärmutter kostet beim Institut Marquès unabhängig vom Erfolg 10 000 Euro.

Ein moralisches Limit für den Kinderwunsch setzen die Spanier nur beim Alter. Frauen über 50 Jahre werden in den meisten Kliniken nicht mehr behandelt. Der Großteil der Patientinnen ist um die 40 Jahre alt, immer mehr kommen aus dem Ausland. Die meisten lassen sich zwei Embryos einpflanzen.

30.11.06

Sterilität durch Umweltbelastung

Die Zahl der unfrucht­baren Paare steigt - Umweltgifte
werden als mögliche Ursache gerne totgeschwiegen.

Der Umweltmediziner Klaus Rhomberg im derStandard.at-Interview
vom 28. November 2006

Klaus Rhomberg beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Auswirkungen von Schadstoffen auf den menschlichen Organsimus. In seinen Studien warnt er vor den Schadstoffeinflüssen auf das Kind im Mutterleib und vor der zunehmenden Unfruchtbarkeit durch Umweltgifte. Das Problem ist aber nicht neu, sondern so alt wie die klassische Antike: Die Erfindung der Bleirohre für die Wasserversorgung hatte im alten Rom vor allem in der reichen Oberschicht zu einer drastischen Verminderung der Kinderzahl geführt.

derStandard.at: Herr Rhomberg, ihr Bericht ist fast fünf Jahre alt. Hat sich inzwischen die Situation verbessert?

Rhomberg: Nein überhaupt nicht. Es ist nur interessant wie die Rezeption ist – wer geht wie mit dem Thema um.

derStandard.at: Fünf bis sieben Prozent der Paare gelten heute als fortpflanzungsunfähig. Die Schadstoffbelastung in der Nahrung spielt dabei eine große Rolle. Viele Experten gehen von einer 'steigenden Tendenz' aus. Warum glauben sie wird über derart beunruhigende Prognosen kaum in der Öffentlichkeit gesprochen?

Rhomberg: Au, das ist ein schwieriges Thema. Das ist deshalb so schwierig, weil es nämlich mit der medialen Kontrolle von Massen in Zusammenhang steht. Noam Chomsky hat 2003 das Buch Media Control herausgebracht. Da wird genau beschrieben wie es die Mächtigen schaffen eine bestimmte Meinung oder Weltanschauung zu verbreiten. Das ist sehr interessant.

derStandard.at: Wie kann man das genau verstehen. Haben Sie ein Beispiel?

Rhomberg: 1986 zum Beispiel ist vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium eine Studie herausgekommen, wo der Schadstoffgehalt von Biogemüse mit Industriegemüse verglichen wird. Da kommt heraus es ist kein Unterschied. Die Studie wurde von BASF, Höchst und noch einer dritten Großchemiefirma gesponsert.

Zwei Jahre später wurde in Tutzing eine kleine Pressekonferenz einberufen, wo diese Studie fundamental zerpflückt worden ist. Von der Probenziehung über die Analyse bis zum Weglassen der brisantesten Werte. Aber die Geschichte, dass es egal ist wie man Gemüse anbaut, hängt heute noch in den Köpfen herum. Dieses Argument kommt, wenn ich Vorträge halte wie das Amen im Gebet.

derStandard.at: Wie entscheidend ist ihrer Meinung nach die Ernährung mit biologischen Nahrungsmittel für die Fertilität (Fruchtbarkeit)?

Rhomberg: Wir wissen jeder hat hunderte Schadstoffe im Organismus, die eigentlich nicht hinein gehören. Jedes einzelne dieser Fremdmoleküle hat eine bestimmte Falschinformation, die dieses in das komplexe System Mensch hineinträgt.

Kritische Umweltmediziner wollten Anfang der 1980er wissen: Bei welchen Organfunktionen oder Organsystemen des Menschen muss man suchen, damit man auch bei kleinsten Beeinträchtigungen von Dosierungen schon die ersten Wirkungen hat.

derStandard.at: Auf welches Organsystem ist die Wissenschaft gekommen?

Rhomberg: Es hat sich herauskristallisiert, dass das die Systeme sein müssen, die den höchsten Bedarf an stimmiger Informationsübertragung haben. Über den Botenstoffaustausch, die Zelloberfläche, DNA Kette oder Zellkerne. Also überall wo sich in unserem Organismus Biomoleküle begegnen, muss eine stimmige Informationsübertragung da sein. Und da hat es geheißen das ist das zentrale Nervensystem, das ist das Immunsystem, das ist die Fortpflanzungsfähigkeit und das ist die Entwicklung des Kindes im Mutterleib.

Und wenn dann ein "Hintergrundrauschen" hineinkommt, von Falschinformationen von hunderten schädlichen Substanzen in niedrigster Dosis, wo bewirkt das am ehesten erste Anzeichen? Ebendort: Im zentralen Nervensystem, im Immunsystem, und bei der Fortpflanzungsfähigkeit.

derStandard.at: Welche Auswirkung hatte diese Erkenntnis auf den Zusammenhang von Schadstoffbelastung und Fertilität konkret?

Rhomberg: Um das Thema Fertilität hat sich vor allem Frau Prof. Gerhard beschäftigt. Diese Frau hat 1987 begonnen Blei, Cadmium und Quecksilber, Holzschutzmittel und Pflanzenschutzmittel in der Körperbelastung darzustellen. Sie hat Messungen an Patientinnen in ihrer gynäkologischen Ambulanz in Deutschland durchgeführt und eine Studie über die Belastungen verfasst.

Ihre Haupterfahrung in vielen Jahren Forschung war: Wenn ein Paar keine Kinder bekommen kann, und und dieses auf biologische Vollwertkost umsteigt, dann kann die Hälfte innerhalb von ein bis zwei Jahren Kinder kriegen. Würden diese nicht die Ernährung umstellen und zur In Vitro Fertilisation gehen, würde das maximal 20 Prozent bringen.

derStandard.at: Haben sich auch In Vitro Fertilisations Spezialisten damit beschäftigt?

Rhomberg: Feichtinger in Wien zum Beispiel: Der hat die Pestizide in den Eibläschen nachgewiesen. Die Frauen werden dann trotz In Vitro Fertilisation nicht schwanger, wenn sie zu hoch belastet sind. Das ist ein Thema mit solcher Brisanz, es ist einfach unvorstellbar.

derStandard.at: Was muss passieren damit die nötige Aufmerksamkeit entsteht?

Rhomberg: Es muss offiziell anerkannt werden, dass diese Zusammenhänge amtlich besiegelt sind. Das hieße aber, dass die gesamte Landwirtschaft in Österreich und EU weit auf Biolandwirtschaft umstellen müsste.

derStandard.at: Welche Auswirkungen hat die fehlende Aufmerksamkeit?

Rhomberg: Die Botschaft ist: Die herkömmliche Ernährungsituation und der industrielle Landbau sorgen für eine Verdoppelung der Unfruchtbarkeitsrate. Was das alleine für die Pensionskassen und die Bevölkerungskurven bedeutet...

derStandard.at:... Verdoppelung in welchem Zeitraum?

Rhomberg: In den letzten drei Jahrzehnten. Also seit es den Wahnsinn mit dem Einsatz von den Giften gibt. Die schlimmsten hat man zwar weggenommen, aber sie kommen über den Umweg der Dritten Welt, wie zum Beispiel mit Soja wieder herein.

derStandard.at: Öffentliche Institutionen reagieren mit Normwert Änderungen. Sie erwähnen in ihrem Bericht als Beispiel den Normwert der Spermiendichte, der im Jahr 1950 bei 120 Millionen Spermien pro Milliliter lag. Heute beträgt der Normwert laut WHO nur noch 20 Millionen Spermien pro Milliliter.

Rhomberg: Richtig, ja. Die Wissenschaft hat zum Beispiel vier Jahre lang vor BSE gewarnt und von Einzelfällen berichtet. Und was ist passiert? Nichts. Es ist absolut nichts passiert. Im Jahr 97 ist dann der Druck so groß geworden. Da haben dann die englischen Behörden reagieren müssen.


Zur Person

Klaus Rhomberg ist Facharzt für Medizinische Biologie in Innsbruck. Er kommt aus der Humangenetik und wurde durch zahlreiche Studien bekannt.
Er war Gastwissenschafter am Institut für Sozialmedizin in Wien, wo er sich mit Transitfragen und Lärmwirkungsforschung beschäftigte, seit 1993 ist er selbstständig und ist hauptsächlich als Gutachter tätig.

Via: naheliegend

31.10.06

Übergewicht schädigt Fruchtbarkeit der Männer

Zehn Kilo Übergewicht steigert das Risiko um zehn Prozent

Ein Wissenschaftsteam um Markku Sallmen des Finnish Institute of Occupational Health in Helsinki sowie des National Institute of Environmental Health Sciences in Research Triangle Park, North Carolina, hat nachweisen können, dass Männer mit Übergewicht eine größere Chance haben, unfruchtbar zu werden.

Laut den Forschern steigt die Gefahr der Unfruchtbarkeit um zehn Prozent pro zehn Kilogramm Übergewicht an. Diese erste Studie über den Zusammenhang zwischen Übergewicht bei Männern und Unfruchtbarkeit wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Epidemiology veröffentlicht.

Um zu ihrer Erkenntnis zu kommen, befragten die Wissenschaftler 1.468 amerikanische Landwirte und deren Ehefrauen über ihren persönlichen Gesundheitszustand, ihr Gewicht und Schwangerschaften und den Versuchen, ein Kind zu bekommen. Die Analyse beschränkte sich auf Paare, die in den letzten vier Jahren mit oder ohne Erfolg versucht haben, schwanger zu werden, und bei denen die Frau jünger als 40 Jahre war. Als unfruchtbar werteten die Forscher Paare, die länger als zwölf Monate vergeblich versuchten, ein Kind zu bekommen. 28 Prozent der befragten Paare fielen in diese Kategorie.

Auch unter Berücksichtigung von anderen Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten, wie etwa Alter und Übergewicht der Frau, Rauchen, Alkoholgenuss und Belastung mit Pestiziden, ergab die Untersuchung, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) des Mannes ein wichtiger Risikofaktor für die Unfruchtbarkeit darstellt. Bei den stark Übergewichtigen war das Risiko sogar doppelt so hoch, unabhängig vom Alter der Männer.

Laut Sallmen gebe es verschiedene mögliche Erklärungen, warum Übergewicht bei Männern die Fruchtbarkeit beeinflusst. So könnte Übergewicht mit einer schlechteren Samenqualität oder einer niedrigeren Samenkonzentration einhergehen oder Hormonabweichungen verursachen. Ein weitere Erklärung wäre, dass das Libido von dicken Männern einfach niedriger ist. "Unsere Studie sagt über diese Mechanismen allerdings nichts aus, und ebenso wenig beantwortet sie die Frage, ob Gewichtsverlust die Fertilität wiederherstellen kann", so Sallmen. Der Forscher meint, dass die Befunde einen ersten Schritt zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen Übergewicht und männlicher Unfruchtbarkeit darstellen.